Wir hatten noch eine menge Spaß, aber achteten trotzdem immer darauf nicht die Seerosen oder so zu beschädigen. Es wäre wirklich schade drum gewesen. Der Frosch hatte sich nach meinem 'Sturz' ins Wasser nicht mehr blicken lassen, doch die Libellen flogen auch noch fröhlich durch die Gegend, als wir eine halbe Stunde später, grob abtrockneten und lachend auf die unteren Äste des Baumes kletterten und uns dort nieder ließen. „Verdammt, wie kann so jemand wie du so viel Kraft haben." Lachend ließ Jake sich neben mich fallen und ich sah ihn empört an. „Also erst mal habe ich sehr wohl Muskeln, die man auch sieht." Grinsend spannte ich meinen Bauch an, wodurch mein Sixpack besser zur Geltung kam. „Und zweitens mache ich immer noch Kickboxen, falls dir das entfallen sein sollte. Wenn hier jemand keine Muskeln hat, dann bist du das." Ich grinste, wohl wissend das wir beide wussten, dass das nicht stimmte. Jake war durchaus muskulös, mehr als ich, aber das würde ich jetzt bestimmt nicht zugeben. Trotzdem spielte er mit und sah mich mit einem Fake-schmollen an. „Was muss ich machen, damit du mir glaubst das du mir unterlegen bist?" Kurz überlegte ich, musste dann aber leise kichern als mir die perfekte Aufgabe einfiel. „Du trägst mich zurück." Als Jake protestieren wollte, kam ich ihm jedoch wieder zuvor. „Ach, komm, es sind ja nur 15 Minuten.", 'beruhigte' ich ihn mit den Worten, die er vor nicht allzu langer Zeit so ähnlich zu mir gesagt hatte und tätschelte sein Knie. Jake seufzte und zog eine Grimasse, ehe er sich umsetzte und den Rücken an den Stamm des Baumes lehnte. „Du kriegst doch sowieso alles was du willst." Auch wenn ich das nicht glaubte, grinste ich trotzdem über meinen Triumph wie ein kleines Kind, welches seine heißgeliebten Süßigkeiten bekam.
Wir saßen einige Zeit nur auf dem Baum und redeten. Ich ließ die Beine Baumeln und beobachtete das Geschehen auf dem See, während er seine Augen entweder geschlossen hatte, oder mich zu betrachten schien. Was aber kein Sinn ergab, denn da gab es nicht viel spannendes zu sehen. Nach gefühlten Stunden und als die Sonne schon hoch am Himmel stand, ließ ich mich von dem Ast gleiten und landete mehr oder weniger elegant auf dem Boden. Mir die Hand über die Augen haltend um die Sonne abzuschirmen, sah ich nach oben zu Jake, der mich mit verschränkten Armen und leicht lächelnd musterte. "Was denn?" "Ich will nochmal schwimmen.", schmollte ich und er schien abzuwägen, ehe er seufzte und sich ebenfalls, wesentlich eleganter als ich, an den Abstieg machte. "Aber erst cremst du dich ein. Wir wollen ja nicht, dass deine zarte Haut verbrennt." Sanft strich er über meine Schulter und ließ mich dadurch wohlig erschauern, ehe er grinsend zu seiner Tasche lief. Er hatte meine Reaktion auf ihn wohl deutlich gemerkt. Aber was konnte ich denn dafür? Ich begann ihn auf eine viel tiefere Art und Weise zu mögen, als ich es bei Marcel getan hatte und noch dazu war er verdammt heiß. Also sollte es eigentlich niemanden verwundern, wenn ich so auf ihn reagierte. Jake war in jedem Fall etwas besonderes. Er war klug, nett, hilfsbereit und scheinbar sehr loyal, aber auch schlagfertig und frech. Dazu noch ein Körper wie ein Gott und BAM, er hatte mich schon längst in seinen Bann gezogen. Und dieses Mal beruhte diese Anziehung auf echten Gefühlen und nicht auf körperlichen Sachen und ich wusste, dass er mich nie zu etwas zwingen würde.Ich merkte in Gedanken versunken gar nicht, dass Jake wieder hinter mir stand und schreckte erst auf, als ich zwei kalte Hände auf meinen Schultern spürte. Jake lachte, als ich zusammen zuckte und begann dann die Sonnencreme, die auf seinen Händen gewesen war mit massierenden Bewegungen auf meiner Haut aufzutragen. Wohlig seufzend ließ ich meinen Kopf nach vorne fallen und genoss die angenehmen Berührungen, auch wenn ich ein klein wenig nervös wurde, als seine Hände über meinen unteren Rücken und bis knapp über dem Bund meiner Badehose fuhren.
"So, den Rest kannst du ja hoffentlich selber machen." Überschwänglich drückte mir Jake die Sonnencreme in die Hand und lief schon mal zum Wasser. Musste er sich denn nicht eincremen? Innerlich seufzend verteilte ich das klebrige Zeug auf meiner Haut, ehe ich ebenfalls zum Wasser lief. Bis auf ein paar Mal untertunken und ein bisschen Wasser hin und her spritzen waren wir aber um einiges ruhiger als am Morgen und genossen eher die Kühle des Wassers auf unserer Haut. Ich wusste nicht genau wie lange wir in dem kleinen See waren, doch als ich Jake hinaus folgte hielt ich ihn auf, als wir noch bis zu den Knien im See standen. Verwundert aber leicht lächelnd sah er mich an, als ich ihn zu mir herum drehte und meine Arme um seinen Oberkörper schlang. Fest drückte ich ihn an mich und brummte zufrieden als auch er seine Arme um mich legte. "Danke.", flüsterte ich nach einer Weile gegen seine Haut, auf der sich eine leichte Gänsehaut ausbreitete. "Es gibt nichts wofür du dich bedanken müsstest. Ich kann und will es nicht sehen wenn es dir schlecht geht. Ich mag dich Alex und es gibt nichts schöneres für mich, als wenn ich der Grund bin warum du lachst." Ich spürte wie meine Wangen heiß wurden und sich mein Herzschlag nochmal um einiges verschnellert, doch ich antwortete nichts. Was sollte ich auch schon sagen. Ich wusste ja nicht mal genau wie das gemeint war. Ich meine, mochte er mich als Freund oder sogar als mehr als das? Ich glaube ich wollte die Antwort gar nicht wissen, denn entweder würde ich überfordert oder enttäuscht sein, also fragte ich gar nicht erst nach. Wir standen noch eine ganze Zeit so da. Ich hatte den Kopf auf seine Schulter gelegt und genoss die Nähe. Wie es ihm ging wusste ich nicht, aber er schien nichts dagegen zu haben. Doch wir mussten uns auch irgendwann mal wieder lösen und verbrachten die Zeit bis zum Sonnenuntergang auf der Decke, die wir wegen dem Schatten unter dem Bau ausgebreitet hatten und hingen die meiste Zeit jeder unseren Gedanken nach. Erst als Jake bemerkte, dass wir uns langsam auf den Rückweg machen sollten zogen wir uns an und packten den Rucksack, den ich diesmal schulterte, ehe ich grinsend auf Jakes Rücken sprang. Wie versprochen trug er mich tapfer durch den Wald zurück zur Jugendherberge, ließ sich nichts von der zusätzlichen Anstrengung anmerken und plapperte stattdessen noch munter vor sich hin. Ab der Hälfte des Weges schmollte ich dann jedoch, da es ja eigentlich eine Strafe sein sollte und er überhaupt keine Probleme zu haben schien. Weder mit der Atmung noch von der Kraft her. Also komplizierte ich ihm die Sache einfach noch ein bisschen, indem ich ihm immer mal wieder in die Seite oder in die Grübchen piekte wenn er lachte, mich mehr auf seinem Rücken bewegte als nötig und ihn ein bisschen aus der Fassung brachte, indem ich ab und zu sanft in sein Ohrläppchen der Nacken biss. Tatsächlich hatte das zu meinem Erstaunen die größte Wirkung und er kam dabei immer am ehesten aus dem Konzept, weshalb ich gegen Ende sogar dazu überging leichte Küsse in seinem Nacken zu verteilen und mich über seine Reaktionen zu amüsieren. Sein Griff mit dem er mich an dem Beinen festhielt damit ich nicht abrutschte verfestigte sich und ich grinste stolz, als auch ein kleines Seufzen über seine Lippen kam. Und nein, in diesem Moment empfand ich das nicht als merkwürdig, was ich hier machte. Nur im Nachhinein, denn als wir schon fast am Eingang der Jugendherberge waren, riss uns eine wohl bekannte höhnische Stimme aus unserer eigenen kleinen Welt. "Ach, jetzt wo du mich nicht haben kannst hast du dir direkt meinen Bruder geschnappt ja? Ich wusste ja, dass du ein Weichei bist, aber eine Schlampe?" Ich erstarrte in meiner Bewegung und auch Jake versteinerte. Langsam hob ich den Blick von der Stelle auf Jakes Haut, wo eben noch meine Lippen gelegen hatten und blickte über seine Schulter genau in die kalten Augen von dem Jungen, den ich jetzt am wenigsten sehen wollte.
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Just kissed a Badboy (boyxboy)
Aktuelle LiteraturHey, ich bin Alex Ich bin 16 und gehe auf ein Gymnasium in Berlin Zehlendorf. Normalerweise bin ich eher ruhig und hab lieber meine Ruhe bevor ich das Bedürfnis verspüre irgendwas mit anderen Leuten außer meinen Freunden zu machen. Oh und ich bin s...