Kapitel 7

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Ich spürte einen Kloß in meinem Hals, als Layla und Anna ihre Aufmerksamkeit auf den Platz hinter mir lenkten, wovon ich wusste, dass er besetzt war.

"Kommt er hier rüber?" formte ich mit den Lippen.

Layla nickte und ich atmete tief durch.

Nicht bald danach ließ sich ein Schatten neben mir herab, schnell gefolgt von dunklen Locken.

"Hallo Harley," zwinkerte Harry, verschränkte langsam seine Arme auf dem Tisch. Seine Tat ließ den Tisch beben, zusammen mit dem Boden von Annas Wasserflasche. 

"Hey," murmelte ich, sah in seine emotionslosen Augen auf.

"Hattest du einen guten ersten Tag?" fragte er, doch sein uninteressiertes Auftreten sagte mir, dass er das sarkastisch meinte.

Ich antwortete trotzdem.

"Ja."

Er fuhr eine Hand durch seine Haare, bevor er schnell wegschaute. Ein Schmunzeln spielte sich auf seine Lippen, ehe er sie an mein Ohr brachte.

"Lass uns an einen anderen Tisch gehen, damit wir zu zweit sein können, okay?"

Ich neigte meinen Kopf von ihm weg.

"Ich würde wirklich lieber hier sitzen, Harry," flüsterte ich, drehte meinen Kopf, sodass ich ihm jetzt direkt in die Augen sah. Ich wusste, dass Anna und Layla uns heimlich beobachteten, was mich nur noch nervöser machte.

"Komm schon, deine Freunde werden es verstehen," flüsterte Harry weiter, ignorierte meine nette Ablehnung komplett.

Annas süße Stimme schnitt durch die ziemlich angespannte Atmosphäre.

"Geh einfach mit ihm mit, Harley. Es ist okay."

Ich wusste, dass Harrys impulsive Nörgelei kein Ende finden würde, wenn ich nicht nachgab.

Ohne ein Wort stand ich von dem Tisch auf und verschränkte meine Arme vor der Brust.

Ich warf Anna und Layla ein schwaches Lächeln zu, welches sie ernst erwiderten.

Harry stand mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck auf, ehe er meine Hand in seine nahm. Er führte mich zu einem leeren Tisch herüber, der höchstwahrscheinlich auf Harrys Wunsch unbesetzt blieb. Die ganze Zeit über blieben die Augen von jedem auf uns, die harschen Blicke und Blicke von Ehrfurcht brannten sich durch meinen Rücken. Harry setzte sich gegenüber von mir hin, sein Blick ebenfalls ohne Zweifel auf mir.

Ich hielt meine Augen auf meinen Händen, der Gedanke an eine Maniküre wurde mehr und mehr wünschenswert, desto länger ich meine Nägel betrachtete.

Alles war unbehaglich still zwischen uns, bevor er endlich sprach.

"Hast du keinen Hunger?" war alles, was er fragte.

Ich schüttelte meinen Kopf.

"Misses Gordon hat uns für den ersten Tag Donuts mitgebracht, aber danke, dass du gefragt hast."

"Ich hab auch keinen Hunger," murmelte Harry, warf seinen ziemlich leeren und ausgeleierten Rucksack auf den Tisch. Er zog aus einer der kleinen Taschen sein Handy heraus.

"Ich brauche deine Nummer," sagte er, reichte mir sein Handy herüber.

Ich hob eine Augenbraue, bevor sich endlich ein Schmunzeln auf seinem steifen Gesicht ausbreitete.

"Nun?" fragte er.

"Nun was?" lachte ich.

"Wirst du deine Nummer nicht eingeben?" lachte er zurück, sein Lippenpiercing bewegte sich, als seine Zunge langsam über die Oberseite glitt.

Keeper » German TranslationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt