Meine letzte Schulstunde ging schnell vorüber und bevor ich es wusste lief ich Seite an Seite mit Harry den überfüllten Schulflur entlang. Seine Lederjacke war in seiner linken Hand, seine abgenutzte Tasche hing locker über seinen Schultern. Als wir die Eingangstüren passierten und begannen den Gehweg entlang zu laufen, nahm Harry zögerlich meine Hand und verschlang unsere Finger miteinander.
Als wir uns dem Auto näherten gab er meiner Hand ein leichtes Drücken, ein leichtes Lächeln spielte an seinen Lippen. Er hatte den ganzen Weg über nichts gesagt, aber ich ebenfalls nicht.
Er öffnete erneut die Beifahrertür für mich, seine unglaublich nette Geste verursachte immer noch Schmetterlinge in meinem Bauch. Er machte schnell die Tür zu, sobald ich rein gehüpft war, eilte zu der Fahrerseite herüber, zog den Gurt über seine Brust.
"Schnall dich an," murmelte Harry, drehte den Schlüssel in der Zündung um.
Ich spürte sofort, wie sich meine Wangen bei der Erkenntnis, dass ich ihn die ganze Zeit über angestarrt hatte, erwärmten. Ich fummelte an dem Gurt herum, bevor ich ihn über meine Brust zog und den Gurt nach unten brachte, ein klickendes Geräusch läutete durch meine Ohren. Bevor wir losfuhren drehte Harry den Radio auf, die Melodie von einem Heavy Metal Lied spielte in geringer Lautstärke.
Die Fahrt zu meinem Haus von der Schule kam mir schneller vor als je zuvor, als Harry im Handumdrehen vor meinem Haus anhielt. Ich wollte gerade die Beifahrertür öffnen, doch bevor ich das tun konnte streckte Harry seine Hand aus und nahm meine Hand, woraufhin ich mich zu ihm umdrehte.
"Vergiss nicht, halb acht," zwinkerte er, drückte meine Hand ein wenig.
"Werde ich nicht," flüsterte ich, ging langsam dazu über mit meiner Hand die Tür zu öffnen.
Harry ließ meine Hand los, wand jedoch nicht seine Augen von mir ab. Sein Starren ließ mich erstarren, der einzige Teil von mir der sich bewegte war meine Brust, die sich auf und ab bewegte.
Bevor ich wusste was ich tat lehnte ich mich vor, meine Wangen berührten die kalte Haut von Harrys Wange.
Ich zog langsam weg, meine Augen sahen erneut in seine. Dieses Mal waren seine Lippen zu einem kleinen Lächeln gekrümmt.
"Tschüss, Harry," murmelte ich, meine Finger fummelten an der Türklinke herum, bevor ich sie endlich nach unten drückte.
Sobald ich die Haustür aufgeschlossen hatte stolperte ich die Treppen hoch, meine Gedanken darauf erpicht ein Outfit für heute Abend auszusuchen. Ich konnte es nicht offensichtlich machen, dass ich auf ein Date ging, und doch musste ich ansehnlich aussehen. Meine Augen durchsuchten meinen Schrank, jedes einzelne Kleidungsstück wurde von meinem ziemlich wählerischen Verstand abgelehnt, bevor ich mich auf einen schwarzen Rock und eine blauweiße Bluse mit Tupfen festlegte. Meine Eltern würden es seltsam finden, wenn ich nach der Schule aufgestellter bin als in der Schule selbst, doch sie würden nicht so weit gehen und mich darüber ausfragen.
Ich lege mein Outfit beiseite und stürzte mich in meine Hausaufgaben, die aus ein paar Matheaufgaben und einem Bericht aus meinen Geschichtsnotizen bestanden. Als ich fertig war hörte ich, wie die Haustür aufging, signalisierend das mein Vater Zuhause war. Ich machte mir keine Mühe ihn an der Tür zu begrüßen, und es war ohnehin nicht so, dass ich es tun wollte. Das zweite Mal als ich hörte wie sie aufging begab ich mich nach unten, wusste das es meine Mum war. Sie hing ihre Jacke an die Garderobe, als ich begann zu sprechen.
"Ich gehe zum Abendessen zu Anna."
Meine Mum wirbelte herum, hob eine Augenbraue.
"Um wie viel Uhr?" fragte sie.
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Keeper » German Translation
FanfictionJeder in dieser Welt hat einen Seelenverwandten. Wenn man geboren wird, bekommt man eine silberne Halskette mit einem komplizierten Anhänger. Es gibt nur zwei auf der ganzen Welt, die gleich sind. Die Fürsorglichen, die Schüchternen, die Selbstbewus...