4. Kapitel

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Durch einen Geräusch stand ich auf und öffnete meine Augen.
Hatte ich geschlafen ? Ich nahm mein altes Handy in die Hand und schaute auf die Uhrzeit. Es war dreiundzwanzig Uhr. Ich stand von meinem Bett auf und wollte nach Demir schauen. Auch wenn er mich anbrüllen würde. Ich machte mir aus irgendeinem Grund sorgen um ihn.

Ich öffnete langsam die Tür und setzte einen Schritt nacheinander. Ich befand mich gerade im Wohnzimmer, doch keine Spur von Herr Ates. Vielleicht könnte er in seinem Zimmer sein ? Dort wollte ich nicht hin. Es war schließlich seine Privatsphäre. Ich ging in das Badezimmer, da ich mal musste. Nach dem ich es erledigte, wusch ich meine Hände und blickte mich im Spiegel. Meine braune, welligen und lange Haare waren offen und lagen über meine linke Schulter. Meine grün,blau und gelb vermischte Augen waren rot, vom ganzen Weinen. Meine vollen Lippen und meine schmale Nase waren ebenfalls rot.

Plötzlich hörte ich Demir's Stimme. Ich hörte wie er weinte und schrie. Sofort trocknete ich meine nassen Hände mit dem Handtuch, der an dem Ständer, neben dem Wasserhahn, hing und öffnete die Tür. Ich lief auf seinem Zimmer zu und öffnete auch schließlich die Tür. Ich entdeckte einen Demir der verschwitzt am schlafen war und laut weinte. Sein Weinen wurde immer lauter und ich näherte mich an ihm.

»Ich habe ihr nichts angetan. Ich habe sie nicht mal berührt.«

Er murmelte noch etwas, doch ich verstand nichts mehr. Ich schüttelte seinen Arm, damit er aufwachte, doch es war zwecklos.

»Herr Ates.« sagte ich mehrmals, doch er stand nicht auf. Ich schlug ihm leicht auf die Wangen, doch er gab immer noch keine Reaktion.

Ich bekam langsam Angst. Was könnte ich den sonst machen ?

Ich rüttelte immer fester an ihm, bis er aufhörte mit dem schreien. Ihm rollten Tränen aus den Augen, die sich ein Weg auf das Kissen machte. Er tat mir leid. Wieso hatte er so sehr geschrien ? Hatte er einen Albtraum ? Da er leise wurde und ihm keine Träne mehr rollte, machte ich mich wieder auf dem Weg zu meinem Zimmer. Im Bett kuschelte ich an meiner Decke, und schlief auch letztendlich ein.

Am Morgen stand ich sehr früh auf. Sofort schaute ich auf meinem Handy Display, der mir verriet dass es sechs Uhr war. Ich stand auf und wusch meinen Gesicht, im Badezimmer. Ich schaute wieder nach Demir. Vor seiner Tür angekommen, wollte ich erst klopfen, doch vielleicht schlief er und wahrscheinlich würde ich ihn aufwecken. Ich öffnete die Tür und schaute rein, doch sofort drehte ich mich um und verdeckte meinen Gesicht mit meine zwei Hände.

»Es tut mir sehr leid, Herr Ates !« sagte ich schnell und etwas laut. Hinter mir stand nun ein halb nackter Demir, der nur einen Handtuch um seine Hüfte gebunden war.

Ich wartete dass Herr Ates etwas sagte, doch er sagte nichts und ging an mir angezogen vorbei. Ich lief ihm hinterher, bis er sich auf die Couch setzte und seinen Handy rausholte.

»Herr Ates kann ich etwas für sie tun ?«fragte ich und konnte ihn nicht anschauen. Ich musste an die Situation denken.

„Mach mir meinen Frühstück." kam es kalt von ihm. Er war auf seinem Handy fixiert und schaute mich nicht mal an.

Ich ging in die Küche und bereitete das selbe, was ich auch immer Frau Ates machte. Das ganze stellte ich auch auf einen Tablett und ging ins Wohnzimmer, wo ich das Tablett auf seinem Tisch abstellte.

»Herr Ates, dürfte ich bitte in der Zwischenzeit zu meiner Mutter ?« fragte ich und hoffte so sehr das er dies erlaubte.

»Von mir aus.«

Wieso antwortete er jetzt so kalt ? War er denn immer so ? Vielleicht war er gestern so nett, weil ich ihn nicht richtig kannte und er einen besseren Eindruck machen wollte ? Aber ich kannte ihn doch immer noch nicht, dann müsste er doch auch jetzt nett sein.

Ich ging in meinem Zimmer und schloss sie ab, damit ich mich anziehen konnte. Sofort ging ich aus meinem Zimmer, nachdem ich mich umgezogen hatte. Ich sah Demir, der immer noch wie vorhin auf der Couch saß und auf seinem Handy konzentriert war. Sein Frühstück war unberührt. Ich sagte dazu nichts mehr und verliess die Wohnung.

Die frische Luft tat mir sehr gut. Ich überquerte die Strasse und kam auch nach einer Weile mit dem Bus an. Ich betrachtete das Krankenhaus. Es waren sehr viele Verletzte hier. Die Menschen die ihre Verletzten sehr liebten, müssten genau wie die Verletzten leiden und den Schmerz aushalten. Man konnte nichts ändern, ausser zu warten. Ich musste den Schmerz mit meiner Mutter aushalten. Sie hatte Tumor und musste Operiert werden, doch für eine Operation bräuchte man sehr viel Geld, dass ich nicht alleine verdienen konnte.

Wisst ihr, früher sagte meine Mutter immer, wenn du etwas unmögliches nicht erreichen kannst, wird ein Engel dich finden, und aus unmöglich ein möglich verwandeln.

Wo ist mein Engel ? Wann würde er kommen ?

Aber woher sollte ich wissen das mein Engel, eher ein Teufel war und mich in die Hölle führte ?

DEMIR BULUTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt