29. Kapitel

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»Lass mich los !« schrie ich Dennis an, der mich ins Auto zerren wollte. Er hielt mich an meinem Arm so fest, dass es auch langsam weh tat.

Demir durfte mich nicht so einfach aufgeben. Er sollte sich nicht von mir verabschieden.

»Lamiya, mach es mir nicht so schwer. « sagte er flehend und ich konnte in seinen Augen merken wie müde und erschöpft er war.
»Dennis.« sprach ich diesmal ruhig. Meine Augen wurden wieder voll. Ich wollte nicht neben ihm immer weinen, nicht immer mich so schwach zeigen.
»Ich liebe ihn.« schluchzte ich und spürte plötzlich seine Arme um meinem Körper. »So sehr.«

Wir saßen im Auto und Dennis fuhr uns schon wieder zu dem Ort wo ich mich nicht wohl fühlen konnte. Auf dem Beifahrersitz schaute ich aus dem Fenster, wie die Regentropfen auf die Scheibe landeten. Die albanische Musik war diesmal nicht zuhören, nur der Motor und das Regenprasseln.
Dennis wusste, dass ich nicht reden wollte, deshalb began er keine Kommunikation.

Mit dem Weinen hatte ich schon aufgehört. Es kamen einfach keine Tränen mehr.
Als ich das große beleuchtende Haus vom weiten sehen konnte, seufzte ich laut, weswegen Dennis mich dann anschaute.
»Alles wird Gut.« sagte er und ich schüttelte nur mit meinem Kopf.
»Nichts wird Gut, Dennis.« antwortete ich und schaute immer noch aus dem Fenster.

Dennis sagte nichts mehr, weil ich Recht hatte. Weil ich verdammt nochmal Recht hatte. Ich wollte dass er mir dennoch Hoffnungen geben könnte, doch er gab nichts mehr aus sich.
Für einige Menschen waren Hoffnungen wie eine Folter, doch für mich bedeutet Hoffnung weiterzumachen. Weiter zu leben und warten.

Als wir immer näher an dem Haus fuhren, merkte ich wie müde ich auch war. Ich war einfach erschöpft von dem Weinen. Dennis parkte ein und schaute mich letztendlich an.
»Es geht dir nicht gut, ich weiß es. Morgen vergeht dir dein Schmerz nicht. Übermorgen vielleicht auch nicht, doch eines Tages, wird dieser Scheiß verdammter Schmerz in deiner Brust vergehen.«

Ich schaute ihn still in die Augen und hörte ruhig mit. »Was wenn es nicht aufhört? Wie kannst du dir so sicher sein?« fragte ich ihm und wartete auf eine Antwort.

»Es wird aufhören oder du wirst dich an den Schmerz gewöhnen. Du wirst sonst den Schmerz deinen Leben lang, in deinem Herzen tragen. Dein ganzes Leben lang. « sagte er und lehnte seinen Kopf an den Sitz.
»Dankeschön, dass du mich gefahren hast, Dennis.« sprach ich und stieg aus dem Auto. Der kalte Wind schaffte es nicht, mir meine Arme zu kälten, da ich immer noch die Strickjacke von Demir trug.

Vielleicht würde die Strickjacke das einizige sein, was mich an Demir errinern würde.

Ich öffnete langsam die Tür und stieg auch leise die Treppen hoch. Oben in meinem Zimmer angekommen, legte ich mich neben meiner Mutter ins Bett. Ich kuschelte mich an ihr und schlief mit dem mütterlichen Geruch und der Geruch von Demir ein.

Als ich am Morgen aufwachte, lag ich alleine im Bett. Ich stand auf und ging mir durch die Haare.
Demir. Er ging mir nicht mehr aus den Kopf.

»Ich liebe dich !« Diese drei bedeutungsvolle Wörter gingen mir nicht mehr aus dem Kopf.
Ich öffnete das Fenster und ging ins Bad. Dort wusch ich mir meinen Gesicht und putzte meine Zähne. Im Spiegel machte ich meine Haare zurecht und beobachtete meinen Gesicht. Meine Augen waren angeschwollen und dick, doch es interessierte mich nicht. Meine Lippen waren auch rot. Als ich mit meinen Fingern meine Lippen berührte, errinerte ich mich an den Kuss mit Demir.

Ich ging wieder ins Zimmer und zog mich um. Eine schwarze Jeans und einen weißen Pullover.

Als ich unten ankam sah ich alle am Tisch sitzen.
Alle Augen waren plötzlich auf mich gerichtet, was mich eigentlich einschüchtern sollte, doch es interessierte mich nicht in dem Moment.

»Guten Morgen.« hörte ich die schöne Stimme meiner Mutter.

»Guten Morgen.« erwiederte ich und setzte mich zwischen meiner Mutter und Bulut.

»Wie hast du geschlafen, Lamiya ?« fragte plötzlich Bulut und liess mir eine Gänsehaut über meinen gesamten Körper.

»Äh, Gut.« stotterte ich und schaute sofort auf meinem leeren Teller.

»Baba ?« fragte Bulut wieder und schaute seinen Vater diesmal an. »Bist du gestern Abend irgendwohin gefahren ?«

Der Vater von Bulut zog seine Augenbrauen zusammen und eine Falte entstand dazwischen.
Er legte seinen Besteck auf dem Tisch und legte seine Hände jeweils daneben.
»Bulut ich bin gestern sofort eingeschlafen.« antwortete er und mir blieb ein Kloss im Hals stecken. »Wieso fragst du, mein Sohn ?«

Buluts Blicke landeten wieder auf mich. Seine Lippen zog er zu einer geraden Linie und blickte mir tief in die Augen.
Mein Herz hämmerte mir gewaltig gegen die Brust.

»Nichts.« kam es nur von Bulut. Er wird etwas schlimmes machen.

»Wann ist die Hochzeit, Lamiya ?« fragte plötzlich die Mutter von dem Mörder.

Wieso haben es die Menschen so sehr heute auf mich abgesehen?

Bevor ich mich den Schultern zucken wollte, antwortete Bulut für mich.
»In drei Tagen ist die Verlobung und eine Woche darauf ist die Hochzeit. Eigentlich zwei Wochen aber Lamiya konnte es nicht aushalten und wollte den Termin für die Hochzeit früher haben.« sprach Bulut und ich schaute ihn mit einem leeren Blick an.

Plötzlich fühlte es sich so an als würde Bulut mir meinen Sauerstoff zum Atmen klauen. Ohne zu frühstücken, stand ich auf und lief nach oben ins Zimmer. Die Tränen flossten mir aus den Augen und kullerten mir über die Wangen. Meine Zimmertür schloss ich und lehnte mich an sie. Mit meiner Hand versuchte ich mein Schluchzen zu verstummen, doch es klappte nicht.

»Ich liebe dich !«
Diese drei Wörter von Demir konnte ich nicht aus meinem Kopf bannen. Diese drei Wörter würde ich niemals vergessen.
Wann würde dieser Schmerz in meiner Brust aufhören ?

👇🏼👇🏼👇🏼👇🏼
Hey !!
Ja, ich lebe noch 🙈
Es tut mir Leid, dass ich nichts veröffentlichen konnte, doch zurzeit bin ich schulisch sehr beschäftigt 😕

Ich werde aber auch wieder Zeit für Demir Bulut schenken um weiter schreiben zu können. Versprochen 😌

👉🏼Wie geht es euch ?
👉🏼Was wird als nächstes passieren ?

Gute Nacht ! 🌙
-Aslı ♥️

DEMIR BULUTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt