28. Kapitel

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Ich schaute ihn lange in die Augen, was mich beruhigte.
»Ich glaube ich habe mich in dich verliebt, Demir.« sagte ich ihm ruhig und trennte dabei nicht meine Augen von diese braunen, fast schwarzen Augen.

Er erwiederte meinen Blick und seine Miene wurde sanft.

»Sei leise, sag es nicht. Bitte wiederhole es nicht !« rief er und Tränen rollten aus seinen Augen. »Liebe mich nicht, bitte. Sonst werden sie dich auch töten.«

Mit seinem Handrücken wischte er die kommenden Tränen weg. »Demir.« Zwischen uns war ein Tisch und Demir saß mir gegenüber. Ich näherte mich an ihm und nahm seine Hände von seinem Gesicht.
»Ob du es glauben willst oder nicht, ich liebe dich.« sagte ich und strich über seinen Handrücken. Seine Hände waren so hart und überhaupt nicht weich.

»Lamiya, du darfst mich nicht lieben. Das darfst du nicht !« Er entzog seine Hände und fuhr sich durch die Haare. Dennis beobachtete uns von der Seite still.

»Bulut ist krank, Lamiya. Er ist eifersüchtig seitdem ich geboren bin. Als ich drei Jahre alt war und er fünf, hatte er mich fertig gemacht. Mit meinem jungen Alter, war für mich das Leben schon wie die Hölle. Meine Eltern konnten sich nicht um mich kümmern, da Bulut immer eifersüchtig war. Eines Tages hatte er mich von einer hohen Rutsche geschubst, sodass ich einen gebrochenen Arm hatte. Bulut musste in die Therapie, doch als die Paparazzi es wussten, war es unserer Mutter peinlich und Bulut musste nicht mehr zur Therapie. Bulut wurde immer schlimmer. Bulut lernte in der 2. Klasse Vedat kennen. Vedat.« Er machte eine Pause und wischte seine Tränen wieder weg. Bulut war wirklich ein Monster. »Vedat kam immer zu uns nach Hause und wir befreundeten uns auch. Vedat kam nicht mehr für Bulut, sondern für mich. Noch ein Grund, wieso Bulut anfing mich zu hassen. Ich bekam Vedat. In der Oberstufe lernten wir Yagmur kennen. Am ersten Tag hatte ich mich in sie verliebt. Sie war sehr schüchtern. Ihre schwarzes Haar und ihre schönen grünen Augen, machten nicht nur mich, sondern auch Bulut verrückt.«

Demir machte wieder eine Pause und streichelte mit seiner Hand seinen Oberarm.

Dennis flüsterte neben mir etwas auf albanisch, was ich nicht verstand.

»Yagmur und Bulut mussten zusammen einen Referat halten, deshalb ging entweder Bulut zu Yagmur oder Yagmur kam zu uns. Ich war immer so glücklich, dass sie zu uns kam, bis ich hörte, dass Bulut und Yagmur eine Beziehung führten. Ich teilte meinen Schmerz mit Vedat, der immer bei mir stand und mich tröstete. Sie waren ungefähr zwei Monate zusammen und später verliebte sie sich in mich. Wir haben immer zusammen gesprochen und gelacht. Sie war eine sehr witzige Peroson. Man konnte nur neben ihr lachen. Doch dann kam der Tag. Der Tag an dem Yagmur starb.«

Der letzte Satz verbreitete mir auf meinem Körper Gänsehaut. Wieder hörte ich Dennis etwas neben mir auf albanisch flüstern.

»Yagmur kam an einem Abend zu uns. Sie hielt unsere heimliche Liebe nicht mehr aus und wollte sich von Bulut trennen. Ich war in meinem Zimmer und hörte das Geschehen zu. Yagmur und Bulut stritten sich und schrien sich gegenseitig an. Ich blieb im Zimmer, bis ich einen Schuss hörte. Tief im Innneren hatte ich gehofft, dass meinen leiblichen Bruder etwas passieren würde.« Demir schaute runter. Er konnte nicht mehr mir in die Augen schauen. »Als ich ins Zimmer rannte, sah ich den schockierten Bulut, der eine Waffe in seiner Hand hielt. Yagmur lag auf dem Boden. Ihre grünen Augen waren weit aufgerissen. Ein Schuss auf ihrer Stirn.«

Dennis setzte wieder eine Pause und blickte auf den Boden.
»Demir.« Ich wollte die restliche Geschichte nicht mehr hören. Es war schlimm die Geschichte zu hören, wie schlimm war es den die Geschichte zu erleben ?

DEMIR BULUTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt