Die Lippen die sich berührten, entfachte ein Feuer in mir. Mir war warm und in meinen Bauch krabbelten Insekte, flogen Schmetterlinge. Mein Herz ? Mein Herz war plötzlich so schnell und ich hatte Angst, dass er es hörte.Seine Lippen waren so weich und sein Bart kitzelte etwas an meiner Oberlippe.
Still blieben wir dort. Nur Demir hatte meine Lippen gespürt. Wieso küsste ich ihn eigentlich ?
Genau als ich mich von ihm lösen wollte, tat es schon Demir. Er ging einige Schritte nach hinten und schaute mich wütend an.
»Was tust du ? Was denkst du eigentlich ? Willst die Frau meines Bruders werden aber küsst den jüngeren Bruder ? Bist du eigentlich bescheuert ?« schrie er und sein Kopf wurde rot. Ich spürte auf meine Wangen schon Tränen die flossen.
»Lamiya.« sagte er plötzlich ruhig. »Lamiya, was tust du nur ? Wieso jetzt ?«
Er machte eine Pause und drehte sich um. Sein Körper war an der Wand gelehnt.
Ich konnte nur noch seinen Rücken betrachteten und konnte sein Ein-und Ausatmen erkennen. Er atmete plötzlich ganz schnell.
Ich konnte ihn nicht so in dieser Lage sehen und wollte ihm alles erzählen. Das Bedürfnis ihm alles zu erzählen, lag auf meiner Zunge.
Demir was hast du nur mit mir angestellt ?
Wieso spürte ich dieses Kribbeln im Bauch ? Wieso sprang mein Herz, wenn ich dich sah ?
Plötzlich kam etwas in meine Gedanken. War es vielleicht Liebe ? Da ich noch nie Liebe gespürt hatte, ausgeschlossen meiner Mutter, wusste ich nicht was Liebe ist.
Ein Dichter sagte mal; Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir - für immer.
Heißt es also, dass ich Demir frei lassen sollte ? Ihm einfach so aufgeben und darauf warten das er kam ? Würde er eigentlich kommen ?
„Demir ich muss dir etwas erzählen." gab ich zu.
Ich wollte ihm alles aufklären. Alles.
„Lamiya, ich möchte wirklich nichts mehr von dir hören. Packe bitte jetzt deine Sachen und verschwinde, für immer."
Er war immer noch mit seinem Rücken zu mir gewandt, sodass ich meine Tränen nicht verstecken musste.
„Bulut und ich-"
Er unterbrach mich indem er sich plötzlich umdrehte, mich anschaute und schrie.
„Sei still !"
Auch wenn er wütend war sprach ich weiter.
„Wir haben einen Deal gemacht. Meine Mutter leidete unter Tumor und da ich kein Geld für die Operation hatte, hatte er mir angeboten, das Geld für die Operation zu bezahlen, wenn ich aber seine Frau werde." sprach ich das Geschehen aus. „Ich habe es akzeptiert, denn wenn sie nicht heute operiert würde, würde sie sterben. Meine einzige Lösung war es sein Deal anzunehmen."
Er schaute mir leer in die Augen, sodass ich kein Gefühl oder Zeichen erkennen konnte.
„Was soll ich jetzt tun ? Wieso erzählst mir das überhaupt ?"
Er ging sich über die Haare und schaute auf seine Armbanduhr.
„Ich habe es heute eilig, könnte ich bitte deine Wohnungsschlüssel bekommen, da du nie wieder kommen wirst, brauchst du sie nicht mehr. Könntest du auch noch bitte deine Sachen packen ? Ich möchte nichts mehr in der Wohnung von dir haben. Nicht mal deinen starken Eigenduft, mache die Fenster auf wenn du gehst."
Konnte ein Mensch sich von einem Moment zum anderen Moment plötzlich so ändern ?
Konnte ein Mensch plötzlich so kalt werden ? So gefühlslos werden ?Mehrere Tränen liefen mir aus den Augen und trafen sich auf meine Nasenflügeln. Die Tränen konnten den Platz auf meine Nasenflügeln nicht aushalten und liefen nun auf meine Lippe. Der salzige Geschmack machte sich bemerkbar.
»Demir-«
Ich wollte mit ihm sprechen. Er war meine letzte Hoffnung und die Hoffnung starb.»Pack deine Sachen, jetzt !« wurde er auf einmal lauter. Ich zuckte und blieb angewurzelt stehen.
Seine Körperhaltung war steif und er schaute überall hin, ausser mir ins Gesicht.
»Demir, ich will nicht mit Bulut heiraten, hast du es nicht gehört ? « wiederholte ich und hoffte das der alte Demir wieder auftauchte. Der Demir der sich vor den Gefühlen versteckte.
Plötzlich kam er mit großen Schritten auf mich zu und griff meinen rechten Arm. Er hielt es so fest, dass es schon weh tat und ich einmal laut atmen musste.
Er führte mich mit großen Schritten auf das Zimmer zu, in dem ich schlief.
Er war so schnell, dass ich laufen musste.»Demir, du tust mir weh !« schrie ich und weinte laut. Sein Griff tat mir weh, doch das schlimmste Gefühl war, dass du von der Person verletzt wurdest, für den du unbeschreibliche Gefühle entwickelst.
Er stoppte im Zimmer angekommen und schaute mir tief in die Augen. Diese Wut in seinen Augen hatten noch nie meine Augen getroffen.
Seine Dunkelheit war zusehen. Es kam mir vor als wäre ein Feuer in seinen Augen. Ein Feuer, dass in ihm lebte und seine Seele und Körper zum Brennen brachte. Es brannte dort und wenn man ihm näher kam brannte man mit ihm.
»Mir tut es mehr weh.« sagte er ruhig und schaute wieder weg. »Pack deine Sachen und verzieh dich.«
Er knallte die Tür meines Zimmer so fest, dass sogar der Boden auf dem ich stand bebte. Das Beben war so schlimm, das ich auf die Knie fiel und schluchzte.
Meine linke Brust zog sich zusammen und es tat so weh. Die hälfte meines Herzens war wie gefühlt weggerissen und es raubte mir meinen Atem. Unzählige Tränen flossen mir aus den Augen, die ich nicht stoppen konnte.
Schluchzend nahm ich meinen Koffer unter dem Bett heraus und warf meine Kleidung ins Koffer. Mein Koffer war groß, sodass meine wenige Kleidungsstücke hineinpassten.
In meinem Zimmer schaute ich ins Spiegel und erkannte sofort diese roten Augen.
Nicht nur meine Augen waren rot, sondern auch meine Wangen und Lippen.
Ich band meine langen Haare zu einem strengen Zopf und schnappte mir meinen Koffer.Meine Blicke streiften meinen Zimmer zum letzten Mal ab. Meine Schritte führten mich ins Wohnzimmer, wo ich die meisten Errinerungen mit Demir hatte. Unser erstes Gespräch kam mir in die Gedanken. Damals schaute ich schüchtern Demir an, der in seinem schwarzen T-Shirt auf der Couch saß. Ich konnte schon damals die Kälte von ihm spüren. Ich fror mit ihm. Er hatte mich in seine Kälte mitgezogen und wollte mich einfach nicht mehr in die Wärme scheinen lassen.
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Ich habe das Kapitel so oft gelöscht und wieder geschrieben, da mir es nie gefiel. Es gefällt mir immer noch nicht 😬-Was wird das nächste Mal passieren ?
-Habt ihr Anregungen ? Tipps ?Ich wünsche euch noch einen schönen Abend♥️
- Aslı
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DEMIR BULUT
Action»Ich glaube ich habe mich in dich verliebt, Demir.« sagte ich ihm und trennte dabei nicht meine Augen von diese braunen, fast schwarzen Augen. »Sei leise, sag es nicht. Bitte wiederhole es nicht !« rief er und Tränen rollten aus seinen Augen. »Liebe...