Es vergingen Minuten, die mir wie Stunden vorkamen. Seine Augen waren so dunkelbraun, so dass ich schwer die Pupillen sehen konnte. Seine Wangenknochen stachen heraus und er schaute mir ernst in die Augen. Seine Augen erinnerten mich an die Dunkelheit. An die Nacht. Demirs Augen waren dunkel, wie sein Inneres, ich wusste es. Ich kannte ihn nicht. Ich kannte ihn überhaupt nicht, doch wie sagt man so schön ? Die Augen sind zur Fenster der Seele. In ihm herrschte die Dunkelheit. In ihm war immer noch ein funken Hoffnung. Seine Seele hoffte dass es Licht bekam. Mein rechter Knie berührte sein linkes Knie und es kam mir so vor als ob Demir mir Wärme leitete, das mir meinen Atem raubte.
Demir war unbeschreiblich in meinen Augen. Klar, ich kannte ihn nicht so gut wie sein Freund Vedat zum Beispiel, doch er war in meinem Herz. Er hatte einen Platz in meinem Herz gefunden.
Plötzlich klingelte das Handy von Demir und unser Blickkontakt wurde gebrochen. Als Demir den Namen auf seinem teuren Handy laß, verliess er das Wohnzimmer und telefonierte in seinem Zimmer.
In der Zwischenzeit räumte ich das Wohnzimmer auf. Der Tisch war voll und ich brachte das ganze Geschirr in die Küche. Gerade als ich den Becher in die Geschirrspüle legen wollte, hörte ich aus Demirs Zimmer ein Geschrei. Ich hörte wie er um sich rum alles schlug und seine Stimme sich immer und immer erhöhte.
Der Becher liess sich aus meiner Hand gleiten und es brach in tausenden Stücken.Ich lief in Demirs Zimmer. Er ist mein Chef und es ist Privatsphäre, doch es interessierte mich in dem Moment überhaupt nicht. Er ist mir wichtig geworden. Ich öffnete die Tür und sah einen Demir der vor seinem kaputten Spiegel stand und auf seine blutenden Faust starrte.
»Herr Ates«
Meine Stimme war wie ein piepsen. Es war sehr leise und ich dachte er hatte mich nicht gehört.Plötzlich drehte Demir sich um und schaute in meine Augen. Seine Augen waren rot und glassig.
»Du warst mit Bulut.« kam es ernst von ihm und in meinem Bauch kribbelte es.
Wieso ? War es verboten ? Bulut war doch sein Bruder. Wieso reagierte er so ? Wieso wollte er dass ich mich von ihm fern hielt ?
»Ja.«
Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich wusste nichts.Genau als Demir seinen Mund öffnen wollte, sprach ich das aus was ich dachte.
»Ist es verboten ? Ist es verboten wenn ich mit Ihrem Bruder Kontakt habe ? Was hat es Ihnen zu interessieren ? Wer sind Sie überhaupt ?«
Den letzten Satz schrie ich. Wenn ich an der Stelle von Demir wäre, würde ich so eine Arbeiterin kündigen, doch es musste raus.Plötzlich war Demir mit großen Schritten vor mir und schaute mich an. Seine rechte Hand blutete immer noch.
»Wer ich bin ? Willst du mich kennenlernen ? Willst du es ? «
Kaum auf eine Antworte zu warten, nahm er sich einen weissen T- Shirt aus seinem Schrank und wickelte es um seiner blutenden Hand. Sofort färbte es sich in die Farbe rot. Danach kam er plötzlich und nahm meine Hand in seine und zerrte mich aus der Wohnung. Kaum das Ganze zu realisieren, war ich in seinem Auto und er fuhr. Es war sehr dunkel und er fuhr sehr schnell.»Anschnallen.« hörte ich ihn murmeln.
Ich schnallte mich schnell an. Ängste verbreitete sich in meinem ganzen Körper. Er fuhr eindeutig zu schnell.
»Herr Ates, bitte fahren Sie langsamer.«
Meine Stimme zitterte und ich krallte meine Nägeln an meine Oberschenkel.»Lamiya, du willst mich also kennenlernen ?«
Er fuhr nun schneller.»Herr Ates, halten Sie an !« schrie ich.
Der Ort kam mir sehr unbekannt vor. Überall waren Bäume. Kein einziges Licht.
»Weisst du Lamiya, niemand hat mir geglaubt. Niemand. Alle haben einen Lügner geglaubt.«
Ich verstand nichts.Plötzlich hielt er abrupt an. Mein Kopf flog leicht nach vorne.
»Steig aus.«
Ich tat was er von mir verlangte. Ich stieg aus und atmete die schöne Luft ein. Es war anders. Die Luft war anders. Die Luft gelang in meine Lungen. Dies fühlte ich lange nicht mehr.
»Komm !« schrie er plötzlich und schnappte wieder meine Hand.
Seine Hand war gross, doch es passte perfekt zu meiner.
»Du wirst mich jetzt kennenlernen, Lamiya.«
Er führte mich mit seine Schritte in einen Wald. Ich hatte Angst vor Wälder.
»Herr Ates, wohin gehen wir ?« fragte ich und ging weiter.
Die Äste sind so eng zusammen, so dass wir uns manchmal bücken mussten.
»Bist du bereit ?« fragte er nun seine Frage, ohne meine Frage zu beantworten.
Er schaute mich nun an. Ich konnte sein Gesicht nicht mehr erkennen. Es war zu sehr dunkel. Ich suchte trotz der Dunkelheit seine Augen, doch scheiterte.
»Ich weiss nicht was mich erwartet und das macht mir Angst.« gestand ich ihm ehrlich.
»Lamiya, du sollst immer von einer Person das schlimmste erwarten, somit wirst du nicht entäuscht.« sagte er ruhig.
Ich wollte nicht das sehen was er mir zeigen wollte. Ich hatte Angst. Ich hatte Angst, dass ich mich entäuschen könnte, den ich sah in ihm alles Gute.
»Es ist so weit.« sagte er wieder und nahm wieder meine Hand. Erst jetzt bemerkte ich dass er meine Hand losgelassen hatte.
Er führte mich weiter bis ich einen großen Gartentor vor uns entdeckte. Mir wurde es plötzlich kalt, doch die Wärme von Demir leitete mir Wärme. Auf meinem Gesicht verbreitete sich Gänsehaut, besonders auf meine Wangen.
»Wo sind wir ?« fragte ich und schaute ihn von der Seite an.
Nach einige Schritte öffnete er den Tor und ich sah viele Gräber. Mir wurde schwindelig und sehr kalt. Er schnappte sich wieder meine Hand, diesmal spürte ich keine Wärme. Mir wurde kalt, überall.
Er führte mich weiter. Ich wollte das Ganze nicht. Ich wollte zurück ins Auto in die Wärme und dahin wo ich seinen starken Eigenduft einatmen konnte.Plötzlich stoppte er und bückte sich zu einem Grab. Seine eine Hand versteckte sich unter der Erde und plötzlich hörte ich einen Schluchzen.
»Lamiya, weiss du wer hier unter der Erde in der Dunkelheit, in der Kälte ganz alleine liegt ?« schluchzte er laut.
Ich schaute auf dem Grabstein. Der Mond beleuchtete es genau, so dass ich es lesen konnte.
Yagmur Kara
»Meinentwegen friert sie unter der Erde.«
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Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen !
-Was denkt ihr, was beim nächsten Mal passieren wird ?
-Was denkt ihr, wer Yagmur Kara ist ?Schreibt es in die Kommentare !Schönen Abend noch, meine Lieben ❤️
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DEMIR BULUT
Action»Ich glaube ich habe mich in dich verliebt, Demir.« sagte ich ihm und trennte dabei nicht meine Augen von diese braunen, fast schwarzen Augen. »Sei leise, sag es nicht. Bitte wiederhole es nicht !« rief er und Tränen rollten aus seinen Augen. »Liebe...