14. Kapitel

3.7K 135 50
                                    

Die Operation hatte schon lange angefangen. Ich saß auf einer der Stuhlen und wartete. Ich wartete, dass ein Arzt kam und etwas Gutes über ihren Zustand sagte.

Bulut saß dicht neben mir. Ich glaubte es immer noch nicht, dass ich eingestimmt hatte. Ich wollte es nicht. Ich wollte einfach nicht seine Frau werden.

Meine Augen schloss ich, um einen klaren Kopf zu bekommen aber plötzlich und unerwartet tauchten die Augen von Demir vor mir. Die Augen von Demir. Die Dunkelheit. Ich verlor mich in die Augen und suchte nach Licht. Ich suchte die Hilfe von Demir. Er würde mir doch helfen. Er würde doch bestimmt mit Bulut sprechen. Ich würde das Geld für die Operation dann auch nach bezahlen. Demir würde mir helfen. Er würde mir helfen.

»Lamiya, wenn du meine Frau wirst möchte ich, dass du natürlich aufhörst zu arbeiten. Ich möchte, dass du keinen Kontakt zu Demir hast und du musst mir drei Kinder schenken, die ich aber benennen werde. Verstanden ?« sprach er und schaute mich dabei an.

War das gerade sein Ernst ? Meine Mutter würde heute sterben. Sie wird operiert und ich soll mir eine Zukunft mit ihm vorstellen ?

»Hör mir mal zu Bulut. Diese Ehe die wir führen werden, wird keine richtige Ehe sein, weil keiner von uns Liebe spürt ! Wir lieben uns nicht ! Kinder macht man doch, wenn man sich gegenseitig die Liebe im Bett zeigen möchte, wir werden es nicht ! Du liebst mich nicht ! Ich liebe dich nicht ! Meine Mutter wird gerade operiert, ob sie die Operation überstehen wird, weiß ich nicht ! Bitte ! Bitte lass mich jetzt in Frieden ! Ich möchte alleine sein !« schrie ich ihn mit voller Kraft an und lief zum Ausgang.

Draußen setzte ich mich auf einer der Bänke und betrachtete den Himmel. Tränen strömten mir aus den Augen. Bulut war ein Arsch. Er war Egoistisch ! Ich wollte es nicht. Ich will ihn nicht !

»Lamiya ?« sprach die Stimme hinter mir.

Ich drehte meinen Kopf und blickte mit vollen Augen in die Augen von Demir. Stand er wirklich gerade neben mir ? War er real ?

»Demir.« schluchzte ich und lief auf seine Arme zu.

Er umarmte mich und wieder konnte ich die Wärme spüren. Er schenkte mir Wärme und mir war garnicht aufgefallen, dass es mir so kalt war ohne ihn. Seine Umarmung erwiederte ich und zog seinen Eigenduft in mich hinein. Ich liebte es. Ich weiß nicht wieso aber ich fühlte mich so wohl in seinen Armen.

»Ich weiß nicht wieso du weinst, Lamiya aber alles wird gut. Alles wird gut.« sprach er ruhig und strich mir über die Haare.

Er würde mich doch retten, oder ? Es würde doch alles gut gehen. Er war ein Beschützer. Wieso dachte Selma, dass er gefährlich ist ?

»Demir, würdest du mich immer beschützen, egal was ist ? Ich weiß du kennst mich nicht so gut-« sprach ich schnell, doch wurde sofort unterbrochen.

»Ich würde dich mit meinem Leben beschützen, Lamiya.« sprach er wieder ruhig. Seine Stimme war immer so ruhig.

»Versprochen ?« fragte ich unsicher.

Ich schaute ihm diesmal in die Augen. Würde er mir das versprechen? Würde er auch seinen Versprechen halten? Die dunklen Augen sahen ernst in meine Augen.

»Versprochen.« sagte er sicher und ernst.

Ich umarmte ihn wieder und zog wieder seinen Duft in mich. Ich bemerkte garnicht, dass ich lächelte. Ich lächelte in der Nähe von Demir.

»Ich habe dich die ganze Zeit gesucht. Du warst nirgendswo, doch als ich wirkliche Schmerzen an der Hand spürte bin ich ins Krankenhaus gefahren. Sie haben meine Hand behandelt und als ich raus ging, fand ich das was ich gesucht hatte.« erzählte er. »Wieso bist du hier ?«

»Ich-«

Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Er würde wieder sauer sein, weil ich mit Bulut hier war. Er würde wieder mit mir schimpfen. Gerade als ich meinen Mund öffnen wollte, sprach die Stimme die ich hasste. Ich hasste ihn.

»Oh Bruderherz, was machst du den mit meiner zukünftigen Frau hier ?« sagte er und grinste hässlich.

Die Arme, die mich von dem kalten Wind schützen fiel, wie eine Mauer und der Wind griff wieder meinen Körper. Die Kälte hatte nun meinen Körper gewonnen. Nicht nur das war das schlimmste, die Augen von Demir hatten sich plötzlich so verändert. Ich konnte es nicht beschreiben.

»Was redest du ? Was sagt der Kerl, Lamiya ?«

Die Blicke von Demir wechselten von Bulut zu mir. Er schaute tief in meine Augen. Seinen fragenden Blick entdeckte ich.

»Sag doch etwas, Lamiya !« forderte Demir mir auf.

»Sag doch, dass es nicht stimmt !«

Nun fing Demir an zu lachen und gleich darauf sah er ernst zu mir. Er schüttelte mit seinen Kopf und hielt meine Arme fest.

Meine Arme taten sehr weh, weil er sie zu sehr fest hielt. Mein Herz tat weh, weil seine Wörter wie Fäuste darauf schlugen.

»Ich habe dir so oft gesagt, dass du dich von dem Dreckskerl fernhalten sollst. Du hast es nicht. Ich habe dich so sehr gewarnt und gesagt, dass du ihm nicht alles glauben sollst, du hast mir nicht geglaubt. Du hast ihm geglaubt, wusstest dabei aber nicht das er von außen wie ein Engel ist und von innen die Hölle selbst. Er hat keine Gefühle. Er fühlt nichts, weil er schon seit Yagmur Karas Tod, tot ist ! Er ist tot ! Und du wirst es auch ! Du wirst zum Tod gezerrt, Lamiya und keiner kann dir helfen. Niemand. Ich hatte dich gewarnt.«

Seine Arme hielten immer noch meine fest, doch glitten langsam. Sofort nahm ich seine Hände in meine. Ich hielt seine Hände so sehr fest, dass ich schon schmerzen fühlen konnte.

Das Loslassen war sehr schwer, doch das Festhalten war noch viel schwieriger.

Langsam nährte ich mit meinem Gesicht seines und ich konnte wieder sein Atmen spüren. Ich hatte sein Atem schon einmal auf seinem Bett gespürt, als ich seine Hand verband. Er kam mir an dem Tag näher. Heute kam ich ihm näher.

»Hilf mir, bitte « flüsterte ich leise und entfernte meinen Gesicht wieder von ihm.

Meine Augen waren wieder voll. Ich würde sicher wieder heulen, doch ich musste jetzt stark bleiben.

Mit meinen Augen suchte ich in seinen Augen eine Antwort oder eine Bestätigung, Hauptsache irgendwas, damit ich hoffen konnte, dass er mir half, doch nichts. Nichts. Er schüttelte mit seinem Kopf und ließ meine Hand los. Ich wollte nach seiner Hand wieder greifen doch konnte nicht. Ich scheiterte.

Er hatte es mir versprochen. Er musste mir helfen. Vielleicht aber hatte er wirklich Recht. Vielleicht konnte niemand mich mehr retten können. War Bulut den so mächtig ?

👇🏼👇🏼👇🏼👇🏼👇🏼👇🏼

👉🏼Und hat euch das neue Kapitel gefallen ?
👉🏼 Tipps ?
👉🏼Was denkt ihr wird Lamiya nun tun ?
👉🏼Wird Demir ihr helfen ?
👉🏼Gibt es unter uns eigentlich einen Bulut-Lover ?
👉🏼Für die, die auf der Seite Anti-Bulut sind, können hier die ganzen Beleidungen und so weiter schreiben 😂

Ich danke an _E1905_ für die ganzen Kommentare und Vodes ! ♥️
Du bist echt eine süße Maus 😂😘
_E1905_ schreibt eine spannende Geschichte ! Ihr müsst sie wirklich lesen. Ihr wird euch sicher 100% in Mikail verlieben !
Danke ♥️♥️♥️

Ich wünsche euch noch viel Spaß und einen schönen Tag!♥️

DEMIR BULUTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt