Kapitel 10 ~ Und?

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Ardy Pov

Ich stürmte aus seiner Haustüre und rannte in irgendeine Richtung los. Mir war so egal wo ich hinging, ich wollte einfach nur weg hier.
Mit Tränenüberströmten Wangen fand ich mich zusammengekauert auf irgendetwas aus Holz wieder. Vermutlich eine Parkbank.
Ich lag zitternd und weinend dort. Ich ließ alles raus.
Ob ich ihn jetzt hasste?
Nein. Ich liebte Taddl.
Ich liebte ihn mehr als alles andere und dass würde sich so schnell auch nicht ändern.
Doch das war egal.
Denn er liebte mich nicht.
Man könnte jetzt meinen ich wäre albern, doch es stimmte. Er liebte nicht mich, er liebte mein acht Jahre altes ich. Und das war ich nicht mehr. Ich hatte mich verändert.
Auch er hatte sich verändert. Doch ich hatte mich in den neuen Taddl verliebt.
Ich liebte ihn noch viel mehr als T. Und genau das war das Problem.
Ihm ging es nicht so.

Mit diesen Gedanken im Kopf, Tränen in den Augen und dem kalten Spätherbstwind in den Haaren schlief ich einfach ein.

"-dy? Ardy?!" Hörte ich jemanden verzweifelt neben mir keuchen. Ich erkannte die Stimme nicht. Ich konnte nicht antworten. Ich konnte mich nicht bewegen.
War ich in dieser Kälte eingeschlafen?
Scheinbar schon, denn mir was eiskalt.
Ich spürte wie jemand einen Arm unter meine Beine schob, und einen anderen unter meinen Oberkörper. Kurz darauf verschwand die Bank unter mir und ich schwebte auf diesen zwei Armen durch die Gegend.
Das leichte Schaukeln dieser wiegte mich erneut in den Schlaf.

Das nächste was ich wahrnahm war etwas weiches unter mir. Ich glaube ich lag auf einem Bett. Ich war auch zugedeckt und hatte mehrere Wärmeflaschen um mich liegen.
Ich spürte wie jemand meine Hand hielt und gleichmäßig neben mir atmete.
Er schien zu schlafen.

Ich kuschelte mich tiefer in die Decke und bemerkte dass sie nach Taddl roch. Im selben Moment begann meine Hand wie verrückt zu kribbeln.
Ich war bei Taddl. Dabei war ich doch eben von hier abgehauen. Ich setzte mich langsam auf und löste meine Hand aus seiner. "Taddl?" Fragte ich monoton, ohne meinen Kopf in seine Richtung zu bewegen.
Ich hörte ein brummen neben mir, und gleich darauf spürte ich wie sich die Matratze ein Stück hob. Kurz herrschte Schweigen bis plötzlich seine Stimme erklang. "Ardy!? Du bist wach!" In seinen Worten lagen unglaublich viele Emotionen. Freude, Erleichterung, leichte Trauer und ein Gefühl welches ich nicht wirklich zuordnen konnte.
Ich nickte leicht und plötzlich fiel er mir in die Arme. Er umarmte mich fest und schluchzte auf. "I-ich hatte solche Angst..." Stotterte er, und plötzlich überwiegte die Trauer in seiner Stimme. "Warum? Du hättest mich einfach liegen lassen können." Stellte ich trocken fest. Es tat weh dass er wegen mir weinte, doch ich durfte mir diese Tatsache nicht anmerken lassen.
Als er antwortete klang seine Stimme geschockt.
"Du hättest erfrieren können!" Er schluchzte auf. "Du könntest tot sein!"
Stimmt. Ich könnte tot sein.
"Na und? Wer braucht mich schon noch? Das blinde, schwule Opfer ohne Freunde. Wäre wahrscheinlich besser gewesen wenn ich einfach verreckt wäre."
Ich hörte dass er scharf die Luft einsog.
Doch was sollte ich schon sagen? Belügen wollte ich ihn nicht. Und ich meinte jedes meiner Wörter so wie ich es gesagt hatte.
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Show me the sky ~TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt