"Blau."
Blau. Ich musste anfangen zu grinsen. Blaue Augen waren wohl die schönsten die es gab. Vielleicht dachte ich so, da T's Augen blau waren, aber für mich war es eine Tatsache dass blaue Augen mich verzauberten.
"Was grinst du so?" Hörte ich Taddl neben mir kichern. Ja, richtig gelesen. Er kicherte, und sein kichern klang wunderschön. Es sorgte dafür dass sich eine angenehme Wärme in mir ausbreitete, worauf ich augenblicklich alles um mich herum vergaß, sogar, ihm eine Antwort auf seine Frage zu geben.
Durch meinen Kopf schwirrte nur ein Gedanke.Ich habe mich in diesen Jungen verliebt.
Klar, wie konnte ich nur so blind sein?! (Dumme Anspielung? Check. Oh Gott, bin ich unlustig.)
Vom ersten Moment an fühlte ich mich wohl und gleichzeitig aufgewühlt in seiner Nähe. Ich hätte längst den Grund bemerken sollen. Liebe. Das war doch mehr als offensichtlich!
Seit wann habe ich denn eine so lange Lei-
"Hallo?" Unterbrach seine wunderschöne Stimme meine Gedanken. Sofort wurde ich zurück in die Realität gerissen und mein Grinsen verschwand.Er könnte sich nie in mich verlieben.
Ich musste über meine eigene Dummheit lachen. "Tut mir leid, ich war in Gedanken." Meinte ich nun entschuldigend und stand auf. "Ich gehe langsam heim..." Fügte ich noch leise hinzu und bewegte mich in die Richtung in der ich die Tür vermutete, als ich seine Hand an meinem Handgelenk spürte. "Ich bring dich nach Hause." Beschloss er und ging, immernoch mein Handgelenk haltend, durch sein Haus in die Garderobe, wo er mir auch sofort dabei half meine Schuhe anzuziehen. Ich muss zugeben, dass es mir gefiel wenn er mir so viel Aufmerksamkeit schenkte.
Auf dem Heimweg herrschte Stille. Keine unangenehme Stille, nein, sie war sehr beruhigend. Das schönste an alledem war, dass er mein Handgelenk bis zum Ende hielt.
~
Wie jeden Tag machte ich mich auf den Weg zur Schule. Ich streifte wie jeden Tag mit meiner Hand die Mauer um meine Orientierung nicht zu verlieren. Langsam setzte ich mich, wie jeden Tag, auf meinen Platz in der letzten Reihe.
Doch etwas war nicht wie jeden Tag.
Heute war ich glücklich.
Glücklich darüber dass ich ihn wiedersehen würde.
Ich hörte wie sich der Stuhl neben mir verschob, und wie sich kurz darauf jemand hinsetzte, was mir ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Seine reine Anwesenheit machte mich schon glücklich. "Morns." Sagte er mit einer Stimme aus der man sein grinsen förmlich heraushörte. "Morgen." Antwortete ich ihm, ebenfalls grinsend. Ich konnte ihn förmlich vor mir sehen, obwohl ich keine Ahnung hatte wie er aussah. Er war bestimmt wunderschön. Bei seinem Charakter und seiner Stimme konnte es gar nicht anders sein.Wie immer folgte ich dem Unterricht nur halbherzig. Doch heute lag es nicht daran, dass ich einfach zu gelangweilt davon war. Ich konzentrierte mich auf Taddl. Ich lauschte dem kratzen seiner Stifte, wenn er schrieb, oder seinem stetigen Atem. Vermutlich klingt es seltsam was ich tue, doch andere beobachten auch ihren Schwarm oder? Und beobachten ist für mich nunmal gar nicht so einfach. Um genau zu sein: unmöglich.
Nach den, diesmal nicht so ewig scheinenden, Stunden die ich auf meinem Platz verbrachte, verließ ich langsam neben Taddl das Schulgebäude. Seine Nähe machte mich so glücklich wie ich es schon lange nicht mehr war. Mein Leben könnte für meinen jetzigen Zustand nicht besser sein, als es ist, selbst wenn das ein bisschen übertrieben klingt.
Ich liebe diesen Jungen einfach.
Wir gingen also, wie auch schon am Tag zuvor, neben einander her und redeten nichts, bis seine tiefe Stimme erklang. "Kommst du auf die Party am Samstag?"
Ich zog meine Augenbrauen verwirrt nach oben. Party? Ich wusste nichts von einer Party.Er schien zu bemerken dass ich keine Ahnung hatte wovon er redete weshalb er weitersprach. "Sebastian macht am Samstag eine Party... Ich wollte halt wissen ob du auch vor hast zu kommen." "Lieber nicht." Antwortete ich sofort als ich verstand was er meinte. Partys waren nichts für mich. "Ach komm schon!" Seine Stimme war fast schon flehend, "Ich will da hin, aber bis auf dich kenn ich die aus der Klasse nur flüchtig..."
Er klang süß. Er klang verdammt süß. Wahrscheinlich war das auch der Grund warum ich mich zu einem Ja hinreißen ließ, obwohl ich nicht die geringste Lust auf eine Party hatte. Aber was sollte ich schon machen wenn er mich so anflehte? Jeder würde Zusagen.Bei der Kreuzung verabschiedete ich mich noch von Taddl und ging den restlichen Weg alleine nach Hause, wo ich mich sofort in die Küche begab um mir was zu essen zu machen. Ich holte eine fertig Pizza aus dem Tiefkühler und machte sie mir rasch warm, um sie danach genüsslich zu essen. Ich liebte Pizza, egal ob sie aus einer Pizzeria oder irgend einem Supermarkt war, Hauptsache Pizza.
Nachdem ich fertig gegessen hatte machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer, wobei ich jedoch von einer weiblichen Stimme aufgehalten wurde. "Ardy! Du bist schon daheim?" Lachte die Stimme meiner kleineren Schwester. "Nein Emma, ich bin nur eine Illusion." Seufzte ich sarkastisch, worauf ich nur ein kichern ihrerseits bekam, kurz bevor sie in ihr Zimmer verschwand.
Sie war gerade 13 geworden und kam gerade in die Pubertät. Das würde noch ein Spaß mit ihr werden...
Ich ließ mich in mein Bett fallen und kuschelte mich in mein Kissen. Müde war ich noch nicht, doch wusste ich auch nicht ganz was ich tun könnte, weshalb ich auf das zurückgriff was ich seit dem Zwischenfall mit meinen Augen oft tat - Nachdenken.
Ich weiß, es klingt nicht gerade spannend, doch ich lasse gerne meine Gedanken schweifen. Manchmal denke ich mir irgendwelche Geschichten aus oder stelle mir vor wie es draußen wohl gerade aussieht. An anderen Tagen dachte ich an T. Seine strahlenden blauen Augen, sein muskulöser Körper, seine glänzenden Haare und sein wunderschönes Lächeln.
Ich dachte gerne an meine Kindheit zurück, doch an diesem Abend widmeten sich meine Gedanken jemand anderem.
Taddl.
Ich rief mir seine tiefe Stimme in den Kopf und erinnerte mich an das Gefühl wenn er mich berührte.
Ich hatte mich wirklich Hals über Kopf verliebt.
--------------------------------
Ich bin ein faules Stück .-.
DU LIEST GERADE
Show me the sky ~Tardy
Hayran KurguAlleine. Anders. Ausgestoßen. Ardian. Das bin ich. Ardian Bora, ein schwuler Junge ohne Freunde der vor kurzem sein Augenlicht verloren hat. Hoffnung? Habe ich kaum. Und doch will ich noch einmal den Himmel sehen. Warum? Er hat die selbe Farbe wie s...