Kapitel 13 ~ "Mir geht's gut."

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Pov: Ardy

Gähnend wachte ich auf und streckte mich ausgiebig, um meine Müdigkeit zu vertreiben. Heute war Mittwoch und ich würde Taddl "wiedersehen". Wohl eher "wiederhören" und "wiederriechen" aber das klingt einfach bescheuert.

Ich stapfte vom Bett aus zu meinem Kleiderschrank, dessen Standort ich mir mittlerweile gemerkt hatte und streifte mir irgendetwas über. Langsam schlurfte ich ins Bad und machte mich so gut es ging fertig.
Mal ehrlich, seit ich blind war dauerte alles so unerträglich lange.

Ich ging, meine Hand an der Mauer entlang gleitend, in Richtung Schule los, wobei ich die ganze Zeit an Taddl denken musste, was mich ein wenig runterzog.
Ich würde meine Gefühle für ihn vergessen müssen. Das war besser für uns beide und für unsere Freundschaft.
Aber das alles war leichter gesagt als getan.
Wie sollte ich diese starken Gefühle die ich seit so vielen Jahren hatte einfach abstellen? Unmöglich. Einfach unmöglich.

Vielleicht sollte ich mich einfach glücklich schätzen in seiner Nähe sein zu dürfen und es so geniessen wie es ist. Es ist immerhin besser befreundet zu sein als gar keine Verbindung zu haben, oder?
Vielleicht aber auch nicht. Ohne diese Freundschaft wäre es viel leichter ihm meine Gefühle zu gestehen. Es wäre nichts da, also könnte ich nichts zerstören. Es wäre egal.
Aber so war es nunmal nicht. Ich liebte meinen einzigen Freund, was ich ihm eben deshalb nicht sagen konnte. Er war alles was ich hatte, das konnte ich einfach nicht zerstörend.

Seufzend ging ich in mein Klassenzimmer und ließ mich auf meinen Platz fallen. "Morgen." Raunte seine unglaubliche Stimme neben mir, was mich aufschrecken ließ. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er schon hier war. "M-moin." Stotterte ich verlegen und spielte an meinem Shirt herum. Ich hörte förmlich das lächeln aus seiner Stimme heraus als er mich fragte wie es mir ging.
Wie ging es mir wohl?
Ich liebe dich, aber wir sind Freunde und werden nie mehr sein. Du bist alles was ich noch habe und zerstörst mich nur noch mehr, wegen meiner Gefühle. Zu allem übel bin ich auch noch blind und stolpere durchs Leben.
Mir geht es scheiße.
"Gut." Antwortete ich knapp und verzog meine Lippen zu einem falschen lächeln.
Mal ehrlich, wer würde auf diese Frage jemals mit "schlecht" antworten?
Es ist Routine, "gut" zu sagen. Es interessiert die anderen sowieso nicht, sie fragen, um nett zu wirken.
Was für eine traurige Gesellschaft.

Wie immer langweilte ich mich durch den Unterricht und wünschte mir, dass ich den Himmel betrachten könnte. Ich hatte ihn viel zu lange nicht gesehen.
Seufzend stand ich auf und streckte mich ausgiebig. Endlich überstanden.
Ich hörte wie Taddl neben mir hektisch seine Sachen zusammen packte, da ich drauf und dran war zu gehen. Süß.
Als er fertig war liefen wir zusammen aus der Schule und unterhielten uns über unnötige Sachen. Wir redeten über Videospiele, erzählten uns dumme Witze und lachten uns kaputt. Es war als wäre nichts gewesen. Für einen Moment vergass ich alles und war glücklich. Doch dann kamen wir bei der Kreuzung an und verabschiedeten uns, woraufhin wieder alles auf mich einbrach.

Mit geht's gut? Wer's glaubt wird selig.

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Ihr dürft mich offiziell verhauen, dafür dass ich nicht update. Aber ich habe momentan sooo kein Bock auf diese Geschichte >~< Einfach weil meine Motivation im Keller hockt.
Ich habe für eine Geschichte ca. die ersten 3 Kapitel richtige Motivation und dann ist sie futsch und ich muss mich zu allem aufraffen. Vielleicht bin ich einfach nicht fürs schreiben geboren xD
~Sarah

Show me the sky ~TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt