Kapitel 10

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PoV Calum

„Ash, meinst du nicht, das reicht langsam?", fragte Calum skeptisch und sah mir zu wie ich die Gewichte mit einem angestrengten stöhnen stemmte. Schweißperlen liefen mir dabei die Stirn hinunter.

„N-ein", antwortete ich zwischen vor Anstrengung zusammengepressten Lippen hindurch, allerdings auch bestimmt. Er sah mir zu, wie ich nochmal die Gewichte erhöhte und stemmte, kam als meine Arme gestreckt waren allerdings mit schnellen Schritten zu mir und nahm mir die Gewichte aus der Hand um sie zurück in die Halterung zu legen.

„Was soll das?", fragte ich genervt, da ich weiter trainieren wollte, obwohl ich eigentlich gar nicht mehr konnte.

„Es ist wegen Michael, oder?"

Okay Ashton, entweder du gibst jetzt zu, dass du Michael ein bisschen zu viel mochtest, oder du lügst weiter. Wahrscheinlich ist Lügen einfacher, er würde es sowieso nicht verstehen, aber andererseits hasse ich es Calum anzulügen. „Wovon redest du? Ich trainiere nur, weil ich in den letzten Wochen zu wenig Zeit dafür hatte", tat ich also auf unwissend.

„Und Jake ist unser bester Freund", schnaubte er verächtlich.

„Cal, ich will einfach nicht drüber reden, okay? Lass mich einfach weiter trainieren!"

„Nein Ashton. Verdammt wir kennen uns jetzt seid 18 Jahren. Glaubst du, da merke ich es nicht, wenn es dir schlecht geht. Glaubst du wirklich, ich würde dir dieses Fake Lachen abkaufen?" Für einen Moment war es still. „Ach und übrigens, lass das lieber, dass sieht nämlich scheiße aus", fügte er dann etwas unernster hinzu.

„Na danke auch", seufzte ich und stand auf, während ich mir mein weißes Handtuch über die Schulter hängte.

„Ja sorry. Aber ernsthaft, rede mit uns!" Gefolgt von Calum ging ich dann meine Wasserflasche holen, die auf einem Regal an der Wand stand, von der ich dann einen großen Schluck nahm.

„Kann ich drauf verzichten." Mit diesen Worten ließ ich ihn in dem Trainingsraum stehen, und ging in die Duschräume.

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Mit einem Handtuch um die Hüften machte ich mich auf den Weg zu den Umkleiden. Dort angekommen nahm ich mir meine Anziehsachen aus dem Spint und ließ das Handtuch achtlos auf den Boden fallen. Mit einem zweiten Handtuch trocknete ich meine lockigen Haare ab, bevor ich wieder die skinny Jeans und ein schwarzes Shirt anzog.

Grade als ich dabei war meine Sportsachen wieder in meine Tasche zu packen klopfte es an der Tür und Luke kam rein. Ich hatte erwartet, dass er mir sofort irgendwelche Vorwürfe oder sonst was machen würde, aber er setzte sich nur still auf die Bank in der Mitte des Umkleideraumes.

„Was?", fragte ich nach einer Weile.

„Nichts."

„Dann wärst du nicht hier." Er sah mich darauf nur mit einem undefinierbaren Blick an. Guck mich nicht so an. Sag einfach warum du hier bist oder geh wieder!"

„Ashton, du musst dich erst mal beruhigen", murmelte er. „Ich bin ruhig", wiedersprach ich bestimmt.

„Versprich mir nicht auszurasten."

„Wieso sollte ich?"

„Naja... Michael wurde verurteilt", sagte er schnell und ohne mich anzugucken.

„Und jetzt?", fragte ich mit einem Schulterzucken. Ich versuchte es zu verstecken, aber eigentlich ließ mich das gar nicht so kalt wie ich tat. Ganz im Gegenteil.

„Das heißt er wird heute Abend..." „Ich weiß was das heißt", unterbrach ich ihn.

„Willst du nicht vorher nochmal zu ihm?" Seine Stimme war so leise, dass ich sie fast nicht hörte, doch trotzdem machte es mich wütend.

das Ding mit der FreiheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt