Teil 10

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„Vielen Dank Jürgen und einen schönen Abend meine Damen und Herren,

also Jürgen hat ja ganz schön vorgelegt mit den Danksagungen und Lobeshymnen. Da hat er mich doch glatt ins Abseits getrieben (Gelächter!)

Aber auch meine Sicht der Dinge ist ähnlich, die Mannschaft hat im letzten Jahr hervorragende Leistungen gezeigt und ich hoffe, dass es in diesem Jahr so weiter geht. Mario spricht immer, wenn er von einem Spiel nach Hause kommt von diesem unglaublichen Gefühl des Vertrauens. Sowohl innerhalb der Mannschaft als auch zwischen den Fans und den Jungs, dieser Support der von jedem einzelnen Fan ausgeht ist unbeschreiblich und dieses Gefühl gibt es nur in Dortmund! Ich bin froh, dass ich auch zu diesem großen Ganzen gehören darf!

Ich möchte mich abschließend bei ALLEN bedanken, die dieses möglich machen und hoffe auf ein weiteres erfolgreiches Jahr. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen noch einen angenehmen Abend, meine Damen und Herren.“

Es folgte Applaus und ich ging zurück zum Tisch und holte mir mein Lob von Mario ab: „Klasse Liebling, ich liebe dich“ und ich bekam noch ein Küsschen.

Nun war es Zeit, dass es Abendessen gab. Es wurde viel geredet und gelacht und gerade, als Caro erzählte, dass Marco heute den Termin fast vergessen hätte und dass sie deshalb zu spät kamen mussten wir lachen und achteten gar nicht so sehr auf Lilly, die wieder einmal vor sich hin prabbelte.

 Doch auf einmal hielt Mario mich am Arm fest und alle wurden still und sahen zu Lilly. Da sagte Mario: „Sag‘s noch einmal Prinzessin. Elli, ich glaube sie hat Papa gesagt.“ „Schatz, sie nuschelt schon seit ein paar Wochen, wer weiß was das war.“ Doch dann sagte sie es noch einmal und Mario sah mich mit großen Augen an und nahm sie auf den Schoss. Ich fasse es nicht, ihr erstes Wort war tatsächlich Papa, aber ich gönnte es Mario, sie ist schließlich sein Engel. Mario war total hin und weg und Lilly tat ihm den Gefallen und sagte es jetzt andauernd, bis sie müde wurde und anfing mit quengeln. Aber da Mario mir wenigstens einen Tanz an diesem Abend versprochen hatte, gaben wir sie kurz Marco, bei dem sie wieder ganz still wurde und gingen zur Tanzfläche. Es kam das Lied „Read all about it“, wir tanzten eng zusammen und genossen jede Sekunde. Ich merkte, wie ich immer noch Herzrasen bekam, wenn ich ihm nah war und dabei sind wir schon so lange zusammen…

Er flüsterte mir ins Ohr: „Lass uns den Tanz nach Hause verlegen. Wir schaffen Lilly ins Bett und machen es uns dann noch gemütlich.“ Ich nickte und wir gingen Hand in Hand zu unserem Tisch, nahmen Lilly und verabschiedeten uns. Nach einer viertel Stunde Fahrt kamen wir Heime an, machten Lilly fertig und legten sie hin und sie schlief sofort ein.

Danach zogen wir uns auch um und legten uns ins Bett. Also Mario lag auf dem Rücken und ich mit dem Kopf auf seiner Brust. Wir redeten und dann sagte er: „Noch knapp 8 Wochen und du wirst meine Frau.“ Ich lehnte mich zu ihm und küsste ihn zärtlich und immer leidenschaftlicher.

8 Wochen später…

Es ist mittlerweile wieder eine ganze Zeit vergangen und der Tag der großen Hochzeit rückte immer näher, in drei Tagen ist es soweit und ich werde meinem Mario das Ja-Wort geben.

Die Aufregung lag in der Luft, denn alle Beteiligten waren sichtlich nervös und es war seit einigen Tagen jeden Tag Trubel in unserer Wohnung. Leo ist seit vorgestern hier und wohnt bei uns, heute reist meine Familie an und bezieht die Gästezimmer im Hause der Eltern von Mario. Ich hatte für einen Tag einen VW-Bus ausgeliehen und holte damit meine Familie vom Flughafen ab. Um uns etwas zu entlasten haben Astrid und Jürgen uns alle heute zum Kaffee zu ihnen eingeladen und da es schon sehr schön war für Ende März konnten wir auch draußen sitzen und das Wetter genießen. Es war eine sehr ausgelassene Stimmung. Ich hatte beschlossen, dass ich meiner Mama und meiner Oma jetzt mein Brautkleid zeigen werde, also gingen wir gemeinsam mit Astrid und Leo nach oben in das ehemalige Zimmer von Mario, in dem das Kleid sicher vor meinem Verlobten ist und ich zog mein Kleid an. Als ich vor meiner Mama und meiner Oma stand, hatten beide Tränen in den Augen und sie kamen auf mich zu und umarmten mich ganz fest. Drei Generationen standen in einem Raum und heulten alle… Astrid stand neben uns und sagte: „Ach ihr seid ja süß!“

Meine Mama kannte mein Kleid zwar schon, aber nur von Bildern, die ich ihr geschickt hatte. Nachdem wir unsere „Tränen getrocknet“ hatten gingen wir wieder zu den Männern und sahen, dass Lilly bei meinem Opa und quasi ihrem Uropa auf dem Schoss saß und genüsslich in ihren Keks biss und lachte wie ein Honigkuchenpferd.

Da die Hochzeit immer näher rückte, verabschiedeten Mario, Leo, Lilly und ich uns und fuhren nach Hause. Leo und ich kümmerten uns um das Abendessen, also wir bestellten Pizza ;) und Mario badete Lilly.

Als unsere bestellten Pizzen dann kamen aßen wir zu dritt und redeten etwas über die kommenden Tage. Da fragte Leo Mario: „Sag mal Mario, macht ihr Jungs eigentlich einen Junggessellenabschied?“ Abwartend sah ich ihn an und er zögerte leicht… „Naja so richtig Junggessellenabschied kann man es nicht nennen. Wir haben uns nur ausgemacht, in einen Club oder in eine Bar zu gehen, da wir ja eh getrennt schlafen müssen. Also keine Angst, es werden keine Stripperinnen oder so da sein!“

Ich sah ihn an und musste grinsen „Selbst wenn Schatz, ich vertraue dir. Denk immer nur daran, Appetit kannst du dir holen, aber gegessen wird zu Hause!“ Ich lehnte mich leicht rüber und gab ihm einen Kuss. Wir räumten noch die Küche auf und gingen dann auch schon ins Bett. Als ich umgezogen zu Mario ins Schlafzimmer kam, saß er halb aufrecht auf dem Bett und blätterte in der aktuellen Sport Bild Ausgabe. Ich legte mich neben ihn und kuschelte mich an ihn heran und er legte seinen Arm um mich herum, dass ich auch einen Blick in die Zeitschrift werfen konnte. Er las das Interview von ihm und Marco und musste selbst über die Bilder und die eigenen Aussagen schmunzeln. Ich konnte mich noch gut an diesen Tag erinnern, denn zu diesem Termin habe ich die beiden begleitet. Als er fertig war, legte er die Zeitung zur Seite, sah mir tief in die Augen und fing an mich ganz zärtlich zu küssen und mir über den Arm zu streicheln. Er zog mich näher zu sich heran und küsste meinen Hals und streichelte meine Brust, dabei flüsterte er mir ins Ohr: „Ich möchte die letzte Nacht mit dir als meine Verlobte sinnvoll nutzen.“ Das ließ ich mir nicht zweimal sagen…

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