Wir als Brautpaar saßen an der Stirnseite der Tafel und neben uns jeweils unsere Eltern und unsere Trauzeugen, die jetzt beide auf der Bühne standen und eine kleine Rede hielten. Als erstes war Leo dran: „Hallo liebe Gäste, so wie es der Brauch vorschreibt möchten wir jetzt ein paar Worte an Sie richten. Ich kenne Elli seit der 11. Klasse und wir verstanden uns von Anfang an super und waren voll auf einer Wellenlänge. Als sie mir dann kurz vorm Abi erzählte, was ihr Berufswunsch ist, war ich anfangs belustigt, da das ja nicht der gängigste ist für eine junge Frau. Ich meine wer kennt eine junge Frau, die sich mit 19 nix anderes wünscht, als Sportmanagements zu studieren? Ich kannte sie und ich bin so stolz auf sie, was sie bis jetzt erreicht hat. Als sie mir damals am Telefon total aufgeregt erzählte, dass sie nach Dortmund zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurde konnte ich es kaum glauben. Sie kam ihrem Ziel immer näher und ich als ihre beste Freundin begleitete sie selbstverständlich. Und es wäre nicht Elli, wenn sie nicht nach wenigen Tagen jemand kennen gelernt hätte, aber dass es ausgerechnet einer der beste Fußballer Deutschlands ist war natürlich nicht so klar. Und heute ist er ihr Ehemann und der Vater der bezaubernden Lilly. Mario, du verdienst meinen größten Respekt, denn du machst meine beste Freundin unheimlich glücklich und dafür kann ich nur Danke sagen. Bitte enttäusche sie und vor allem mich nicht, ich halte große Stücke auf dich!“ Ihre Stimme wurde immer leiser und jetzt liefen ihr die Tränen über das Gesicht. Als Mario den Kopf leicht schüttelte und mich küsste warf ich ihr einen Luftkuss zu und lächelte sie ebenfalls mit Tränen in den Augen an.
„So Mädels, wenn ihr jetzt alle eure Tränen getrocknet habt, würde ich auch gern noch ein paar Worte über Mario sagen. Jeder kennt uns als Deutschlands Offensivtraumduo und wir verstehen uns nicht nur blind auf dem Platz, nein, er kann über Alles mit mir sprechen und so geht es mir auch mit ihm. Wenn er eine Frau wäre, hätte ich ihn schon geheiratet, aber keine Angst Caro mein Schatz, an dich kommt eh keine ran. Aber weiter im Text, ich erinnere mich an ihre erste Begegnung im Konferenzraum als wäre es gestern gewesen. Unser Mario redete mal wieder erst bevor er nach dachte und so machte er sich gleich mal lächerlich, denn er hatte nicht mit der selbstbewussten Art von so einer jungen Frau gerechnet. Aber er machte ja seinen Fehler auf seine eigene Art und Weise wieder gut und eroberte ihr Herz in Windeseile! Ich bin aber ehrlich, wenn ich sage, dass ich nicht damit gerechnet hätte, dass wir heute hier stehen. Aber genau das bewundere ich, sie haben gute und schlechte Zeiten gemeinsam erlebt, aber auch in den schlechten Zeiten kannte man sie nur als absolutes Dreamteam. Elisa, hiermit möchte ich mich bei dir bedanken, du hast aus dem kleinen wilden Mario ein liebevollen Vater und erwachsenen Mann gemacht. Ich bin so froh, dass ich dich auch zu meinen besten Freunden zählen kann. Ihr drei seid bei uns immer herzlich willkommen und das wisst ihr. Wir, also Caro und ich, bewundern euch und jetzt mal was ganz kitschiges: Wir lieben euch! Und jetzt Schluss mit dem sentimentalen Gequatsche. Lasst uns feiern!“
Mario und ich standen auf und gingen zu den beiden und umarmten uns. Danach nahm Marco erneut das Mikro und sagte: „Wir bitten das frisch vermählte Paar jetzt zu ihrem Eröffnungstanz auf die Tanzfläche.“
Nun gingen wir Hand in Hand zur Tanzfläche und unser Hochzeitslied war von Passenger „Let her go“ und wir tanzten eng umschlungen und er flüsterte mir zärtlich ins Ohr: „Ich lasse dich niemals gehen!“ Er war so süß und ich küsste ihn!
Dann tippte mein Vater ihm auf die Schulter und löste ihn ab. Jetzt tanzte ich mit meinem Vater und er sagte: „Ich bin so stolz auf dich meine Prinzessin und egal was ist, du kannst jederzeit zu uns kommen!“ „Danke Papa, das bedeutet mir viel. Ich bin so froh, dass ihr alle hier seid.“
Wir tanzten weiter und ich sah, wie Mario mit seiner Mutter tanzte. Das war echt ein schönes Bild.
Nachdem wir dann zu Abend gegessen hatten bat uns Sebastian Kehl alle nach draußen und was wir da sahen, raubte uns den Atem...
Draußen stand das gesamte Team mit solchen Ballons, die man mit Kerzen in die Luft steigen lässt und wo man die Wünsche für das Brautpaar rein flüstert und diese dann steigen lässt. Die Gäste bekamen zu dritt bzw. zu viert einen Ballon und flüsterten ihre Wünsche hinein. Mario, Marco, Caro und ich hatten einen Ballon und dann zählte Schmelle den Countdown und alle ließen zeitgleich die Ballons steigen. Es gab ein fantastisches Bild ab und als sie fast alle außer Sichtweite waren rief Mo auf einmal: „Mario, Elli, seht mal, da ist die Presse!“
Wir drehten uns rum und sahen die Blitze der Kameras nur so leuchten. Die Männer der Sicherheitsfirma gingen hin und wollten sie weg schicken. Da nahm ich Mario und Lilly an die Hand und wir gingen auf sie zu und ließen ein paar Fotos von uns machen. Nachdem sie diese hatten und zufrieden waren gingen sie auch gleich wieder.
So konnten wir wieder rein gehen und weiter feiern. Jetzt war es an der Zeit, den Brutstrauß zu werfen. Ich bat also alle noch heiratsfähigen Mädels sich hinter mir aufzustellen und ich zählte bis 3 und warf ihn. Es gab ein kleines Durcheinander und dann sah ich, dass Caro ziemlich unsicher lächelte und den Strauß hoch hielt. Ich zwinkerte ihr zu und sah, wie Mario lachend etwas zu Marco sah und er ganz verliebt zu seiner Freundin sah. Diese ging auf ihn zu und sagte: „Ich glaube wir sind die Nächsten, aber etwas Zeit können wir uns gerne noch lassen Schatz!“ Er beugte sich zu ihr runter und zog sie nach draußen. Ich ging auf Mario zu und da kam seine Mutter auf uns zu: „So meine Süßen, wir werden jetzt mal gehen. Wir nehmen Lilly mit, dass sie schlafen kann. Kommt ihr morgen Nachmittag zum Kaffee zu uns und da könnt ihr sie mit nehmen?“
„Danke Astrid, wir sehen uns dann morgen.“ „Feiert noch schön!“
Wir trennten uns und Mario ging zu seinen Teamkollegen und unterhielt sich mit Nuri und Mats.
Ich hingegen ging zu meinen Mädels aus der Heimat und bei ihnen stand auch Stefan. Ich war froh, dass er doch gekommen ist und er umarmte mich und ich sah, wie kritisch Mario das von weiten beäugte. Wir unterhielten uns eine Weile, als eine junge Frau auf uns zu kam und sagte: „Meinen Glückwunsch Elisa, du hast einen wunderschönen Tag gehabt. Ich beneide dich, aber Stefan fragt mich ja nicht, ob ich ihn heiraten möchte.“ Sie lächelte ihn an und er küsste sie. Er sagte: „Elli, darf ich vorstellen, das ist Susan, meine Freundin. Und Schatz, wir sind gerade mal ein halbes Jahr zusammen. Elli und Mario schon seit über drei Jahren und sie haben sich auch jetzt erst getraut. Du musst schon noch ein bisschen Geduld haben!“ Er zwinkerte ihr zu und ich ließ sie wieder alleine. Ich begab mich auf die Suche nach Caro, denn sie musste mir helfen, damit ich auf die Toilette gehen kann. Nach 10 Minuten kam sie dann mit Marco an der Hand und sie grinsten sich komisch an. „Wo wart ihr beiden denn? Ich hab euch überall gesucht.“ „Ähm ja, ich bin dann mal bei Mario, bis dann Schatz“ Marco küsste sie und schon war er weg. „Ähm ja, wir mussten uns ähm.. unterhalten!“ Sie grinste und ich konnte mir denken wo sie waren. „Ok, ok, mehr möchte ich nicht wissen.“ Wir lachten beide ziemlich laut und Marco und Mario grinsten ebenfalls ein paar Meter von uns entfernt und ich hörte wie Mario zu ihm sagte: „Mensch, das ist unserer Hochzeit und du vergnügst dich mit Caro in der Besenkammer. Glückwunsch mein Freund ;)“
Wir hatten eine tolle Party und mittlerweile waren auch nur noch junge Leute da, für die Älteren war es einfach schon zu spät. Gegen 2 Uhr war die Feier beendet und wir ließen uns nach Hause fahren. Als wir heime ankamen war ich einfach nur froh, die Schuhe, den Schleier und vor allem das Kleid ausziehen zu können.
Wir gingen ins Badezimmer und dann ins Bett und schliefen völlig erschöpft ein.
Ich muss sagen, dass ich mir die Hochzeitsnacht etwas anders vorgestellt hatte, aber der Tag war einfach zu anstrengend und so schlief ich tief und fest bei meinem EHEMANN im Arm ein.
