Teil 5

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Wir gingen nun ins Gästezimmer und ich fing an das Bett zu beziehen und zu fluchen: „Mensch Mario, muss das sein, dass er hier bleibt? Ich habe so lange kein Kontakt gehabt, ich kenn ihn kaum noch. Ich möchte nicht, dass ein fast fremder in der Nähe meiner Tochter ist. Und wenn du so etwas schon machen musst, dann besprich es vorher mit mir!“

„Schatz, ich weiß nicht, wo dein Problem ist! Er wirkt auf mich nicht wie ein Serienmörder, im Gegenteil, ich wundere mich, dass du mir nie von ihm erzählt hast, oder gibt es etwas, was du mir verschweigst?“

Verdammt ertappt, ich musste es ihm sagen. Ich setzte mich auf das Bett und erzählte ihm Alles, wie wir uns kennen gelernt haben und wie alles endete. Zu meinem Erstaunen war er die ganze Zeit ruhig und hat mich erzählen lassen. Zum Schluss sagte ich: „Es tut mir Leid, dass ich es dir nicht erzählt habe, aber ich wollte nicht, dass das zwischen uns steht. Er war schließlich meine erste große Liebe. Aber jetzt habe ich dich und Lilly und will auch niemand anderen, das musst du mir glauben!“

Er nahm mich in den Arm und sagte: „Das kann ich dir doch nicht übel nehmen, schließlich gab es in meinem Leben auch Frauen vor dir. Mich enttäuscht eher, dass du nicht von vornherein ehrlich warst, du kannst schließlich mit mir über alles sprechen! Ich liebe dich! Jetzt lass uns zurück gehen und ihm sein Zimmer zeigen. Und hey Schatz, sprich dich mit ihm aus, dann wird das vielleicht auch weniger verkrampft bei euch!“ Jetzt mussten wir beide grinsen und gingen Hand in Hand ins Wohnzimmer zurück, wo Stefan vor unserer Bilderwand stand und sich alle Bilder ansah. Er drehte sich um und sagte: „Mensch Elli, du hast echt viel erlebt in den letzten 3 Jahren… “ Ich ging etwas heran um die Bilder auch zu sehen und nickte. Mein Blick blieb auf einem Bild von Mario und mir hängen, als wir kurz vor Lillys Geburt mit Caro und Marco im Urlaub waren. Da legte er von hinten die Arme um mich und seine Hände lagen auf meinem dicken Bauch. Es war eines meiner Lieblingsbilder…

Stefan holte mich aus meinen Gedanken und sagte: „Morgen früh möchte ich dann die kleine Lilly kennen lernen, sie ist sicherlich genauso hübsch wie ihre Mutter.“ Mario lenkte vom Thema ab und zeigte Stefan sein Zimmer und das Bad, dann wünschten wir uns eine gute Nacht und gingen alle uns Bett.

Dort angekommen unterhielten Mario und ich uns noch kurz. Er sagte: „Schatz, du musst wissen, ich bin nicht eifersüchtig, aber so wie er dich eben angesehen hat, möchte ich, dass du vorsichtig bei ihm bist. Noch weiß ich nicht, was er von dir will und ich lass mir dich nicht weg nehmen, schon gar nicht von einem Mann, der dich so verletzt hat wie er! Am Besten, wir unternehmen morgen Abend was mit ihm und Marco und Caro, dann sollen die sich ein Bild von ihm machen, was hältst du davon?“

„Ja von mir aus, aber jetzt lass uns schlafen. Gute Nacht Schatz und ich liebe dich.“ Wir küssten uns und ich drehte mich zur Seite. Mario legte von hinten seine Arme um mich und ich fühlte mich sehr wohl und schlief ruhig ein.

Ich schlief die Nacht erstaunlich gut und wachte am nächsten Morgen gegen 9 Uhr auf. Lilly hat die Nacht durchgeschlafen, also zumindest hatte sie keinen Krach gemacht.

Ich drehte mich zu Mario und sah, dass er immer noch ganz friedlich schlief. Gerade als ich aufstehen wollte um Lilly fertig zu machen und Frühstück vorzubereiten hielt mich Mario zurück und sagte verschlafen: „Schatz, lass uns noch ein bisschen liegen bleiben, Lilly ist ja noch ruhig…“ er küsste mich zärtlich im Nacken und ich bekam eine Gänsehaut, aber ich sagte: „Nee, jetzt nicht. Ich geh jetzt Frühstück machen. Kommst du mit?“ „Mh, ok…“

Wir gingen also Richtung Küche und ich ging ins Kinderzimmer und sah, dass Lillys Bett leer war. Panisch rannte ich zur Küche und sah zum Einen erleichtert und zum Anderen entsetzt, dass Stefan Lilly auf dem Arm hielt und mit ihr Späße machte. Ich ging auf ihn zu und nahm ihm die Kleine ab: „Was soll das Stefan? Du kannst doch nicht einfach die Kleine aus dem Bettchen nehmen und einfach mitnehmen…“ Gerade als ich im Redefluss und auf 180 war, bemerkte ich, dass er auch den Tisch für uns alle gedeckt hatte. Jetzt taten mir meine Worte doch leid… Er sagte: „Sorry, ich wollte dich nicht verärgern. Im Gegenteil, ich dachte ich mache euch eine Freude, wenn ihr paar Minuten länger schlafen könnt. Wann musst du heute zum Fußball Mario?“ „Schon gut Stefan, das ist echt nett von dir und es sieht auch lecker aus. Ich muss halb zwei los. Möchtest du mich begleiten?“

„Nun ja, eigentlich sehr gerne, aber ich möchte dir keine Umstände bereiten…“

„Ach Quatsch, das bereitet mir keine Umstände. Heute ist das Abschlusstraining, da dürfen eigentlich keine Zuschauer dabei sein, aber du bist ja ein Freund. Da kann ich dir gleich mal Marco vorstellen. Wir wollen heute Abend etwas mit ihm und seiner Freundin unternehmen. Bist du damit einverstanden?“  „Ja natürlich- Danke!“

Jetzt schaltete ich mich ein: „Ja, geht ihr beide mal zum Fußball und ich packe dann Lillys Sachen zusammen und fahre sie zu deinen Eltern und dann mach ich mich nochmal auf den Weg in die Stadt mit Caro, heute ist nochmal Anprobe von meinem Kleid.“ Ich küsste Mario  dabei auf die Stirn und ging ins Badezimmer.

Mein Leben im HintergrundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt