Wir frühstückten und hörten dabei Radio und gerade kam ein Bericht über das bevorstehende Spiel und natürlich über die Pressekonferenz von gestern. Die Reporterin sagte: „Unsere Jungs fliegen heute nach Madrid um sich morgen mal eben das Ticket für das Finale zu lösen. Ach an Bord wird Mario Götze sein, der sich gestern der nationalen und internationalen Presse stellte. Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber auch wenn er zu den Bayern wechselt ist es ein Mann, der absolute Klasse hat und der sehr sympathisch ist. Gleiches muss man auch von seiner Frau behaupten, die beiden ergänzen sich perfekt!“
Ich sah Mario lächelnd an und begann den Tisch abzuräumen und er ging ins Badezimmer, um sich seine Haare noch zu machen!
Ich war froh, dass er nicht mehr so schlimm beschimpft wurde und ich denke es war gut, dass er sich persönlich geäußert hatte. Ich wartete nun immer noch auf Mario, der mal wieder ewig brauchte, ich zog mir also schon meine Schuhe an und rief noch bei meinen Eltern an und fragte, ob es Lilly gut gehen würde. Sie sagten mir, dass Franz gerade mit ihr spazieren ist und da war ich beruhigt.
Gerade als ich die Koffer zum Auto schaffen wollte kam Mario und sagte: „Mensch Elli, lass doch die Koffer stehen, ich mach das!“ „Wenn ich auf dich warten würde, würden wir den Flieger verpassen. Du brauchst länger im Bad als ich, das ist nicht normal Schatz. Los jetzt wir müssen…“
Nun gingen wir zum Auto und fuhren etwas schneller als sonst, denn wir waren spät dran. Vor der Wohnung von Marco wartete bereits Caro vor der Tür. Ich stieg aus und begrüßte die werdende Mutter mit einer Umarmung: „Hallo Süße, wie geht’s euch? Wo steckt den Marco?“
„Uns geht es prima. Der Herr steht noch im Bad- seine Haare wehren sich wohl heute. Schickes Oberteil übrigens!“ Sie zwinkerte mir zu und ich antwortete: „Ja, dir steht es auch gut und man erkennt nicht einmal deinen Babybauch J Er ist auch noch im Badezimmer? Mario hat vorhin auch eine Ewigkeit gebraucht und dann sagen, dass wir trödeln würden!“
Wir mussten beide lachen und dann kam Marco eilig aus der Tür mit dem Koffer, den er jetzt im Auto unterbrachte und mich und Mario begrüßte. Jetzt konnten wir endlich los!
Als wir am Flughafen ankamen waren da bereits die Anderen und natürlich Fans und die Presse. Mario und Marco gaben ein paar Autogramme und machten Fotos. Caro und ich hingegen begrüßten die Anderen und die lachten und sagten: „Na war ja klar, dass unsere Top-Stars wieder die letzten sind, wie beim Training.“ Wir mussten lachen und begaben uns dann zum Check-In und gaben unsere Koffer ab. Und dann ging es auch schon los…
Im Flieger legte Mario seinen Arm um mich und ich konnte mich an ihn ran kuscheln. Ich muss sagen, dass er ziemlich gelassen ist und man eigentlich gar nicht mehr merkt, wie stressig und hektisch die letzten Tage waren. Ich schloss die Augen und in meinen Gedanken lief ein Film ab, er beginnt bei der Freude über die Einladung zum Bewerbungsgespräch geht über das Kennenlernen von Mario, der Geburt unserer Tochter, unserer Hochzeit und endet bei unserem Streit über das Geheimnis des Wechsels. Ich wurde von Mario aus meinen Träumen gerissen, der mich auf die Stirn küsste um mir mit zu teilen, dass wir da sind und aussteigen können. Am Flughafen wartete bereits die Presse und wir Spielerfrauen mussten uns eben für ein Gruppenfoto versammeln, da wir alle das gleiche Oberteil trugen um zu zeigen, wie wir unsere Männer unterstützen!
Danach wurden wir mit dem Shuttle ins Hotel gebracht und konnten uns dort kurz ausruhen und dann ging es zur Pressekonferenz. Es stellten sich Marco, Mats und Jürgen den Fragen der Reporter und ich war ebenfalls dabei.
Ich: „Guten Tag meine Damen und Herren. Wir begrüßen Sie rechtherzlich zur Pressekonferenz vor unserem Champions League Spiel gegen Real Madrid. Geben Sie einfach ein kurzes Zeichen und dann werden Ihre Fragen beantwortet!“
Reporter 1: „Herr Klopp, wie sieht es mit dem Personal aus? Können Sie aus den Vollen schöpfen?“
Jürgen: „Ja, alle Spieler sind dabei und fit.“
Reporter 1: „Mario Götze auch? Wird er spielen?“
Jürgen: „Ich sagte ALLE Spieler sind dabei und wir werden unsere beste Mannschaft auf den Platz schicken, das verspreche ich Ihnen!“
Reporter 2: „Mats und Marco, wie habt ihr auf die Neuigkeit des Wechsels reagiert?“
Mats: „Es war natürlich ein Schock für uns, aber wir akzeptieren seine Entscheidung und Mario wird in jedem Spiel, was er für den BVB bestreitet, alles geben, das ist sicher!“
Marco: „Ich wusste es etwas eher als die Mannschaft, da ich privat auch sehr gut mit Mario und Elisa klar komme und er mein bester Freund ist. Für mich war es, als würde man mir den Boden unter den Füßen wegziehen. Aber er wird die richtige Entscheidung getroffen haben, da bin ich mir sicher. Und wer weiß, vielleicht vermisst er uns bald so sehr, dass er zu uns zurück kommt!“
Reporter 3: „Elisa, Sie haben ja bereits gesagt, dass Sie mit Mario mit gehen werden. Freuen Sie sich auf die neue Herausforderung, oder sind Sie traurig, alles hinter sich zu lassen?“
Ich: „Ich wäre mit meinem Mann überall hingegangen. Natürlich werde ich alles hier vermissen, aber man weiß ja nie, wie es weiter gehen wird!“
Jürgen: „Können wir das Thema Mario Götze jetzt abschließen und zum morgigen Spiel kommen?“
Nach dieser Aussage wurden dann auch nur noch ausschließlich Fragen über das Spiel und die Chancen in der CL gesprochen.
Nachdem die PK beendet war ging ich zurück ins Hotel und sah, wie Mario am Tisch saß und telefonierte.
Mario: „Wie du ziehst auch nach München?“
„Äh, natürlich zieht Elli mit mir mit. Was hast du denn erwartet und nein, du wirst nicht in meinem Haus mit leben! -Tschüß“
Ich ging auf ihn zu und umarmte ihn von hinten: „Schatz, wer zieht nicht bei uns ein?“
„AK, sie hat wohl gesehen, dass ich nach München ziehe und sie macht das auch. Naja und sie dachte ich habe mich von dir getrennt.“
„Also nervt die uns jetzt auch noch in München?“
„Nein, keine Angst, sie bleibt uns fern.“
Jetzt kam er auf mich zu und schubste mich aufs Bett und fing wild und verlangend an mich zu küssen und es war ein heißes und stürmisches Erlebnis.
Mensch, so habe ich ihn ja noch nie erlebt.
Wild atmend legte er sich neben mich und sah mich breit grinsend an, da klopfte es zaghaft…