Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und ging in das Büro von Herrn Watzke. Nach meinem Klopfen hörte ich ein strenges „Herein“. Ich betrat das Zimmer und er stand auf und gab mir die Hand: „Hallo Elisa, was kann ich für Sie tun?“
„Hallo, ich wollte eigentlich nur fragen, was hier los ist. Alle haben schlechte Laune. Was ist passiert?“
„Elisa, wollen Sie mir allen Ernstes einreden, Sie wüssten nicht, was passiert ist?“ Ich sah ihn mit großen Augen an und schüttelte den Kopf. Mir stiegen nun langsam auch die Tränen in die Augen.
„Ich weiß es nicht, Mario ist seit gestern auch so komisch. Sagen Sie mir endlich was los ist!“
„Wir haben gestern gegen 8 Uhr am Abend eine E-Mail von Marios Berater bekommen. Es gibt wohl ein Angebot vom FC Bayern München und da er ab Juli eine Ausstiegsklausel von 37 Millionen Euro in Kraft tritt sind uns die Hände gebunden, wenn Mario annimmt.“
Ich konnte gar nichts sagen und sah ihn nur ungläubig an. Er redete weiter: „Morgen ist der Termin mit Herrn Struth und Mario, werden Sie als Managementsmitglied dabei sein?“
Ich nickte wie hypnotisiert und stand auf und verließ das Gebäude.
Ich setzte mich ins Auto und mir liefen die Tränen, aber nicht weil Mario mit dem Gedanken spielt nach München zu gehen, denn ich würde überall mit ihm hingehen, sondern wegen der Tatsache, dass er mir davon nichts erzählt hat und dass er es sogar noch geheim halten wollte. Deshalb auch das heimliche Telefonat mit Volker.
Nun startete ich den Motor und fuhr nach Hause. Ich betrat die Wohnung und Mario sah mich abwartend an. Nun nahm ich Lilly und schaffte sie in ihr Kinderzimmer, schloss die Tür und ging zurück zu Mario, der wartend auf dem Sofa saß. Ich setzte mich neben ihn und sagte erst einmal nichts.
Er guckte, wie ein Kind, was eine teure Vase kaputt gemacht hat und nun sagte er: „Wie war es im Bü…“ weiter kam er nicht, denn ich stand auf und schrie ihn an: „Wann genau hattest du vor mir, deiner Ehefrau, zu sagen, dass es dieses Angebot gibt und du es ernsthaft in Erwägung ziehst? Denkst du gar nicht an mich und Lilly? Schlimm genug, dass ich es im Büro erfahren musste, aber dass du dich immer noch nicht äußerst ist das Letzte!“
„Elli Schatz, es tut mir so unendlich leid, die Verhandlungen sollten erst in ein paar Wochen stattfinden, aber Volker hat das selbst in die Hand genommen und hat mir das gestern nur per SMS mitgeteilt, deshalb hab ich ihn auch angerufen… Es war immer ein Traum für mich unter Pep zu trainieren. Glaubst du mir fällt das leicht?“
„Tja, wenn du nicht alles allein entscheiden würdest, hätte ich dir bei diesem Abwägen auch helfen können. Übrigens werde ich an dem Termin morgen teilnehmen. Nicht als deine Frau, sondern als Mitglied des Managements des BVB!“
Ich stand auf und ging ins Schlafzimmer.
Ich zog mir meine Sportklamotten an und schnappte mir meinen IPod und ging eine Runde laufen. Nach knapp einer Stunde kam ich wieder heim und ging duschen. Als ich aus der Dusch kam und mir ein Handtuch umwickelte und meine Haare kämmte klopfte es und Mario kam herein.
Er setzte sich auf den Klodeckel und sah mich völlig betröppelt an und sagte: „Elli, ich möchte nicht, dass wir uns deswegen streiten. Ich liebe diesen Verein, aber ich möchte mich weiter entwickeln und ich denke, das kann ich unter Pep sehr gut.“ „Es geht nicht im Allgemeinen um den Wechsel, sondern darum, dass du nicht zuerst mit mir sprichst. Ich würde dir mit Lilly überall hin folgen, denn du bist der Mann der an meine, an unsere Seite gehört. Auch wenn ich die Entscheidung zwiegespalten sehe, da es in München hundertprozentig anders sein wird als hier in Dortmund, aber ich stehe hinter dir. Und ich werde auch in München einen Job finden…“
Er kam auf mich zu und nahm mich in den Arm und gab mir einen Kuss: „Es war der größte Fehler es dir nicht gleich zu sagen. Ich habe eine Idee, ich löse meinen Vertrag in der Agentur auf und du wirst meine Managerin. Was hältst du davon?“
„Wie, du willst Volker feuern und ich soll dich managen? Ich hab doch aber Management mit Schwerpunkt Mannschaftsmanagement studiert, das wird eine totale Umstellung für mich…“
„Das wird das kleinste Problem, wir machen das so!“
Ich nickte und wir gingen ins Bett. Er nahm den Laptop auf den Schoss und wir schauten schon mal auf dem Immobilienmarkt in München. Wir fanden ein tolles Haus etwas außerhalb mit einem riesen Garten. Wir beschlossen da gleich am nächsten Morgen anzurufen, dass wir irgendwann demnächst zur Besichtigung kommen können!
Nun legte ich mich zu Mario in die Arme und wir redeten noch über den Termin morgen und man merkte, dass er sehr aufgeregt war, morgen den Verantwortlichen seines Herzensvereins gegenüber zu treten!
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