Teil 24

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Wir verbrachten den Abend noch zu viert und gingen dann auf unsere Zimmer, damit die Jungs für morgen ordentlich ausgeschlafen sind.

Wir telefonierten noch kurz mit Lilly und legten uns dann ins Bett und kuschelten noch etwas miteinander.

Der nächste Tag war ziemlich ereignislos, bis auf den Abend natürlich, denn da stand das Spiel an und die Jungs waren einfach super.

Wir Frauen schauten das Spiel von der Tribüne aus und feuerten unsere Jungs kräftig an. Es war jedes Mal etwas Besonderes, wenn die Champions League Hymne erklingt und die Jungs hoch konzentriert auf dem Platz stehen. Das Spiel wurde also angepfiffen und die Stimmung war bei uns ganz fantastisch, bis Mario anfing zu humpeln!

Er griff sich immer wieder an den Oberschenkel und machte eine Geste Richtung Trainerbank und ich wusste, dass das nix gutes zu bedeuten hatte.

Ich ging also in Richtung Katakomben, aber die Sicherheitsleute wollten mich nicht durch lassen. Auf Spanisch erklärte ich mich und nach meiner Personalausweiskontrolle durfte ich rein. Suchend lief ich umher, bis ich den Physio von der Mannschaft traf und er mich zu ihm führte.

Mario lag auf der Liege und machte komische Geräusche. Ich ging auf ihn zu und er erzählte mir, dass dieser Schmerz mit einmal kam und dass er gerne weiter spielen möchte, aber das war völlig ausgeschlossen!

Der Physio massierte ihn etwas, dann ging er duschen, zog sich um und ging mit mir mit auf die Tribüne. Die Frauen bemitleideten ihn, stellten aber nicht viele Fragen.

Als das Spiel vorbei war und der BVB in das Halbfinale eingezogen war gingen wir noch etwas in einer Bar trinken und dann schlafen, denn am nächsten Morgen ging es wieder nach Hause und da musste Mario als erstes ins Krankenhaus zu genauen Untersuchungen um zu sehen, wie lange er in etwa ausfallen würde.

Er tat mir so unendlich leid, denn er hatte kein gutes Gefühl, dass er nochmal spielen wird.

War es sein letztes Spiel in schwarz/gelb?

Als Mario den Arztbesuch hinter sich gebracht hatte war klar, dass er nicht 'mehr im Trikot des BVB auflaufen würde.

Einige Fans reagierten mit Enttäuschung auf diese Nachricht, aber einige sahen darin auch Berechnung, denn sie waren der Meinung, dass es alles so geplant war, da der Finalgegner der FC Bayern war.

Durch diese Theorien war Mario sehr bemüht, dass die physiotherapeutische Abteilung es schafft, ihn für das Finale in 3 Wochen fit zu bekommen. Es würde schwer werden, denn der Arzt ordnete eine Woche komplette Ruhe an und dann hätte er eine Woche Lauftraining und eine Woche Training mit der Mannschaft...

Mario hatte den Willen es zu schaffen, um sich von seinem Herzensverein mit einem Titel zu verabschieden. Und genau aus diesem Grund hielt er sich strikt an die Anweisungen des Arztes, was mich sehr verwunderte, da er sonst einen eigenen Kopf hatte.

In dieser Woche hatte er erstaunlich viel Zeit für uns und so verbrachten wir drei Tage bei meinen Eltern und als ich Leo besuchen war, erzählte sie mir, dass sie bald zu Fabian ziehen würde.

Als wir wieder zu Hause waren fuhren wir auch drei Tage nach München, die letzten Formalitäten mit dem Verein und wegen dem Hauskauf klären. Außerdem waren wir auf der Suche nach einem KITA-Platz, aber auf Empfehlung von Philipp Lahm nahmen wir uns eine Tagesmutter, die auch den Kleinen von den Lahms betreut.

Wieder in Dortmund angekommen stieg Mario ins Konditionstraining ein und ich wartete total gespannt zu Hause, wie es denn gelaufen ist.

Als er heim kam, nickte er und strahlte- das war ein gutes Zeichen!

Ich: „Alles gut?"

Mario: „Bestens, kein Zwicken, nichts. Es sieht so aus als könnte ich Ende der Woche ins Mannschaftstraining einsteigen!"

Ich küsste ihn liebevoll und wir gingen ins Schlafzimmer. In letzter Zeit kam die Romantik deutlich zu kurz, aber er machte es an diesem Abend wieder gut ;)

Mein Leben im HintergrundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt