Als wir am nächsten Morgen aufstanden herrschte das totale Chaos in unserer Wohnung und auch wir waren nicht ganz ruhig. Wir beschlossen erst einmal zu frühstücken und planten währenddessen den weiteren Tagesablauf. Ich möchte gar nicht drum herum schreiben, also hier unser Tagesablauf vor dem Großen Tag:
- Mario brachte Lilly zu seinen Eltern
- Leo und ich holten Caro ab und fuhren zu unserer Lokation
- wir führten letzte Absprachen mit dem Servicepersonal und DJ
- danach ging es zur Kirche, um zu sehen, ob alles angerichtet war für das Highlight
- Mario war unterdessen bei Marco und versuchte seine Aufregung beim FIFA 13 zocken abzulegen
-wir Mädels fuhren zum Floristen und holten meinen Brautstrauß ab
- da es schon fast 19 Uhr war holten wir Lilly ab und aßen noch mit meinen und Marios Eltern zu Abend
- wir fuhren heim und machten die Kleine fertig für das Bett und machten uns noch eine Flasche Sekt auf und da es so schön war, auch noch eine Zweite und Dritte
Caro blieb die Nacht über da, da der nächste Morgen sicher stressig wird und sie da sein möchte, wenn alles drunter und drüber geht. Es war kurz vor Mitternacht, als ich mich dazu entschied, ins Bett zu gehen. Da angekommen überlegte ich hin und her, ob ich Mario anrufen sollte, oder nicht. Gerade als ich das Handy weg legen wollte klingelte es, MARIO rief an. Ich ging ran und da hörte ich schon seine Stimme: „Na mein Liebling, habe ich dich geweckt?“ „Nein, ich wollte dich auch gerade anrufen. Das Bett ist so leer ohne dich und Lilly war auch ganz traurig, als ihr Papa ihr nicht gute Nacht gesagt hat. Ich hasse den Brauch, vor der Hochzeit getrennt zu schlafen.“ „Ja so geht es mir auch. Wir waren in einer Bar mit den Jungs und ich konnte nur an dich und an morgen denken. Ich freu mich einfach so sehr…“ Wir redeten noch zwei Stunden, bis wir beide mit dem Handy am Ohr einschliefen, so waren wir wenigstens etwas miteinander verbunden.
Am Morgen wurde ich mehr oder weniger sanft von Caro, Leo und Lilly geweckt. Sie kamen rein und rissen die Vorhänge auf und wuselten durch mein Schlafzimmer: „Elli, hopp hopp jetzt. Der Friseur und die Visagistin kommen in einer halben Stunde und wir wollen wenigstens noch eine Kleinigkeit frühstücken!“ So laut habe ich Caro lange nicht mehr gehört… Ich stand auf und zog mir einen Pulli von Mario an und ging in die Küche, da stand schon eine Schüssel Obstsalat und Joghurt. Lilly breitete die Arme in ihrem Stühlchen aus und rief „Maamaaa.“ es war so süß!
Jetzt ging aber alles ganz schnell, wir frühstückten und schon standen Philipp und Sarah (Friseur und Visagistin) im Wohnzimmer und bereiteten alles vor, während ich erst einmal eine Flasche Prosecco öffnete, um etwas runter zu kommen. Nun stießen wir an und ich ließ mich auf dem Stuhl nieder und beide begannen mit ihrer Arbeit. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Caro und Leo sich abwechseln um Lilly kümmerten, je nachdem, wer gerade mit schminken oder frisieren dran war. Als ich schon seit fast 2 Stunden auf dem Stuhl saß und bearbeitet wurde kamen meine Mutter und Oma und die restlichen Brautjungfern zur Tür herein. Jetzt bemerkte ich, dass unsere Wohnung für so viele Frauen eindeutig zu klein war. Die Brautjungfern waren bereits fertig angezogen und hatten alle die gleiche Frisur: offen, leichte Wellen und eine gelbe Blume im Haar. Nach nun mehr als 3 Stunden war ich auch endlich fertig und konnte ins Schlafzimmer um mein Kleid an zu ziehen, welches meine Mama von Astrid mit gebracht hatte. Allerdings halfen mir Caro, Leo und meine Mama beim Anziehen, sonst hätte es noch länger gedauert. Lilly kroch auf dem Boden rum und jeder musste aufpassen, dass man nicht drüber stolpert. Nachdem ich das Kleid angezogen hatte, bat ich alle, mich einen Moment alleine zu lassen. Ich stellte mich vor unseren großen Spiegel und sah mich an. Ich sah aus wie eine Prinzessin… Ich hatte eine elegante Hochsteckfrisur, in der mein Schleier eingearbeitet war und ein kleines Diadem auf dem Kopf. Es lässt sich kaum beschreiben, so traumhaft sah es aus. Nun nahm ich die Kleine auf den Arm und ging raus zu den anderen und sagte, dass ich bereit wäre für die Abfahrt zur Kirche…
Unterdessen vor der Kirche:
Mario: „Mensch Marco, wo bleibt sie denn? Meinst du sie hat es sich anders überlegt? Sie sollten schon längst hier sein…“
Marco: „Hey, bleib ruhig. Wieso sollte sie es sich anders überlegen? Jede Braut ist unpünktlich, das gehört dazu. Sie wird sicher gleich da sein. Jetzt geh du rein und nimm dein Platz ein, nicht, dass du sie vorher siehst, das bringt Unglück!“
Mario: „Ja ok, du hast recht. Mensch bin ich nervös, das war ich noch nie, noch nicht mal vor einem Spiel…“
Ich: „Caro, nimmst du Lilly? Und Leo wo ist mein Strauß? Wir müssen jetzt wirklich los.“
Wir gingen nach unten und vor der Tür standen 3 Wagen, das Erste war das Brautauto, eine schwarze Limo mit abgedunkelten Scheiben, da stiegen Caro, Leo, Lilly und ich ein und die anderen verteilten sich auf die restlichen 2 Autos und jetzt ging es los zur Kirche. Die Anspannung war zum Greifen, denn niemand sagte auch nur ein Wort. Kurz bevor wir ankamen machte ich mir noch meinen Schleier vor das Gesicht und schon hielten wir an….
Mein Vater öffnete die Tür und ich sah, wie er leichte Tränen in den Augen hatte.
Ich sah Marco mit offenem Mund stehen und winkte ihm leicht zu, Caro tat das auch, denn sie half mir mit meinem Kleid. Sie checkten alle noch mal mein Aussehen und dann gingen Marco und die anderen rein. Jetzt ging es los…
Die Musik setzte ein und die Brautjungfern marschierten zum Altar und als letzte ging Leo und sie stellten sich gegenüber von Mario und Marco in eine Reihe.
Jetzt war mein Moment gekommen, die Musik ging los und alle stellten sich hin und sahen zur Tür…
Mein Papa begleitete mich zum Altar und alle sahen mich an und lächelten. Als ich nur wenige Meter von Mario entfernt war, merkte ich, wie mein Herz einen Sprung machte. Das muss Liebe sein!
Ich sah, wie er seine Augen gar nicht von mir abwenden konnte und Marco ihm leicht anerkennend auf die Schulter schlug. Mein Mario sah bezaubernd aus in seinem Anzug und ich wollte jetzt nur noch seine Frau werden. Mein Vater übergab meine Hand Mario und küsste mich auf die Stirn und flüsterte: „Meine Prinzessin…“
Mario nickte dankend und sah mich an und sagte: „Elli, du siehst so wow aus!“
Ich lächelte und nun konnte die Zeremonie beginnen.
Der Mann, der uns traute redete über unsere Kindheit und wie wir zueinander gefunden haben, aber wir hörten fast gar nicht hin, sondern sahen uns nur in die Augen.
Doch dann kam die Frage aller Fragen: „Herr Mario Götze, möchten Sie die heute hier anwesende Elisa Hentschel zu Ihrer rechtmäßig angetrauten Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren, bis, dass der Tod sie scheidet? So antworten Sie klar und deutlich mit Ja, ich will!“ Ohne zu zögern antwortete er: „Ja, ich will!“ „Und sie Frau Elisa Hentschel, möchten Sie den heute hier anwesenden Mario Götze zu Ihrem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, bis, dass der Tod sie scheidet? So antworten auch Sie, mit Ja, ich will.“ Auch ich brauchte keine lange Zeit zum Überlegung und antwortete: „Ja, ich will.“ „Sie dürfen nun die Ringe, als Zeichen ewiger Verbindung und Treue tauschen.“ Mario sah Marco abwartend an, doch der zeigte nur auf Lilly und lächelte. Die Kleine kam mit einem roten Kissen in der Hand, auf dem die Ringe lagen, auf uns zu gelaufen und wir trauten unseren Augen kaum. Sie war so groß geworden…
Marco nahm sie hoch und wir steckten uns die Ringe an die Finger.
„Nun erkläre ich Sie Kraft meines mir verliehenen Amtes zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut jetzt küssen.“ „Na endlich“ sagte Mario und küsste mich liebevoll und alle jubelten.
Mario nahm Marco Lilly ab und wir liefen Hand in Hand aus der Kirche und unsere Familie folgte uns. Als wir aus der Kirche kamen trauten wir unseren Augen kaum. Davor stand die komplette Mannschaft von Mario und bewarfen uns mit Reis und jubelten und pfiffen lautstark. Jürgen Klopp stand ganz vorn vor einem schwarzen Cabrio, das mit gelben Blumen geschmückt war. Er umarmte uns und sagte: „Das ist von den Jungs und von mir. Mario, ich bin so unheimlich stolz auf dich! Und jetzt rein in das Auto, wir treffen uns dann bei der Party Lokation und, nehmt euch nicht zu viel Zeit als frisch verheiratetes Paar.“ Er zwinkerte und nahm Mario Lilly ab. Dieser öffnete mir die Beifahrertür und half mir mit meinem Kleid beim Einsteigen. Dann stieg auch er ein und wir fuhren los. Wohin wusste ich allerdings noch nicht…
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