Love goes through all the problems - {HP FF/ Rumtreiber}

Kapitel 11 - Pläne und Motorräder

James' PoV:

Müde betrat ich den Schulsprecherraum und streckte mich. Lily huschte gerade aus ihrem Zimmer ins Badezimmer, ignorierte mich immer noch. Meine Mundwinkel zogen sich nach oben, während ich zur Couch taumelte und mich ausgestreckt darauf fallen ließ.

Ein Donnergrollen war zu hören, dann prasselnser Regen, der regelmäßig auf die Fensterscheiben, die Sicht in den Hof baten, trommelte. Ich konnte aus dieser Position nicht heraus schauen, doch die Blitze erhellten den Raum.

Der Rotschopf trat wieder aus dem Bad, ihre nackten Füße patschten leise auf den Holzdielen. Ich hob den Kopf und merkte, wie sie wieder auf dem Weg in ihr Zimmer war. "Oi, Lily!", rief ich und genervt schaute sie zu mir. Ich grinste. "Können wir reden ?" "Nein." "Bitte! Es geht auch um unsere Schulsprecheraufgaben, nichts anderes." Sie verschränkte die Arme vor der Brust, sah mich abwartend an. "Bald ist Weihnachten."

"Wow, hast du aber früh bemerkt, du Blitzmerker", sagte sie mit triefender Ironie und verdrehte die grünen Augen, die ich so sehr an ihr mochte. Und ihre Haare waren schön, ein kräftiges rot, das auffiel und ihr stand. Aber darum sollte es nun nicht gehen.

Ich nahm Schwung, setzte mich damit wieder richtig hin und ließ den rechten Arm über die Rückenlehne baumeln. "Ich weiß, dass ich hochintelligent bin, danke. Aber jetzt im Ernst. Es ist unser letztes Jahr, das kann doch nicht so... langweilig bleiben! Unsere Streiche heben die Stimmung, doch..."

"Eure Streiche sind idiotisch", unterbrach sie mich und lief auf den Sessel zu, der nur wenige Meter weit entfernt von mir stand.

Sie ließ sich darauf nieder, überschlug die Beine. Plötzlich, ein heller Blitz, dann ein lautes Grollen. Lily zuckte zusammen. "Angst, Evans?"

"Hättest du wohl gern, Potter", funkelte sie mich an. Leise lachte ich, denn fuhr ich mit dem Satz fort, den ich zuvor unterbrechen musste. "Ähm ja, also ich finde, dass da noch ein Highlight kommen muss."

"Und was hast du dir mit deinem Erbsenhirn gedacht?" Würde ich ein Buch führen, mit allen Beleidigungen, die sie schon angewendet hatte, würde ich schon lange nicht mehr mitkommen. Ich machte mir aber auch nichts daraus. Es war Normalität. Komisch wäre es eher, wenn sie es nicht mehr tun würde.

"Party. Eine Weihnachtsparty." Der Rotschopf verdrehte schon wieder die Augen und seufzte. Was dachte sie jetzt schon wieder? "Typisch", meinte sie, "bei euch geht's ja eh nur noch um Streiche, Alkohol und Partys."

Oh, also das war ein großes Vorurteil, mit dem wir immer wieder zu kämpfen hatten.
Streiche? Okay, aber die Schüler fanden's größtenteils echt toll. Alkohol? Eigentlich nur bei Partys und da wären wir beim dritten Punkt. Feiern taten wir nur, wenn es etwas gab, was sich lohnte. Geplant waren bloß Geburtstage, Silvester und Abschluss und hey... Das war doch selbstverständlich.

"Quatsch. Wir haben ganz andere Prioritäten. Also... Egal. Wenn dir eine Party nicht gefällt, lass' dir was anderes einfallen, aber ich weiß, dass McGonagall uns in den nächsten Tagen noch bitten würde, irgendwas zu planen."

"Dann aber einen Weihnachtsball", meinte sie und ein genervtes Seufzen entfuhr mir. Ball? Das klang nach Smoking, langsamen Tänzen und Langeweile. Obwohl... Die Jungs und ich könnten das sicherlich etwas aufpeppeln. Ich nickte leicht. "Dann planen wir einen Weihnachtsball."

***

Ich musste auf dem Sofa eingeschlafen sein, denn als ich aufwachte, lag ich nicht in meinem Bett und ein grinsender Sirius stand vor mir und wedelte mit dem Brief in seiner Hand. Moment. Sirius? Brief? "Guten Morgen, Prongs", grüßte er mich und ich rieb mir die Augen.