Remus' PoV:
Seufzend blickte ich in mein Kräuterkundebuch und stützte den Kopf in meiner linken Hand ab. Ich verstand vieles, aber das Thema wollte nicht in meinem Kopf hinein. Erneut las ich den Satz, doch wieder kam es mir vor, als hätte ich chinesische Zeichen vor mir.
"Äh, Hi", sagte plötzlich eine leise, zarte Stimme, die mich augenblicklich lächeln ließ. Ich sah auf und strich mir einmal durch die braunen Haare. Miranda. "Hallo", begrüßte ich sie und deutete auf den Stuhl, der noch am Tisch stand.
"Du sahst so verzweifelt aus, kann ich dir helfen?", fragte sie, während sie sich setzte. Man merkte sofort, dass sie sich mir schon ziemlich geöffnet hatte. Früher wäre sie durch ihre Schüchternheit wohl nie auf die Idee gekommen, mich irgendwie anzusprechen, heute tat sie es ohne große Probleme.Ich drehte das Buch in ihre Richtung und deutete auf die Überschrift. Schade, dass wir nicht mit den Ravenclaws sondern mit den Hufflepuffs Kräuterkunde hatten, sonst wäre es einfacher für uns beide. Sie überflog den Text mit den Augen und strich sich dann eine rote Haarsträhne aus dem Gesicht. "Das hatten wir letzte Woche, eigentlich ist es gar nicht so schwer. Alihotsi kann Hysterie erzeugen, weil die Blätter giftig sind. Und Glumbumble-Sirup ist sozusagen das Gegenmittel."
"Achso", sagte ich und beugte mich zu ihr rüber. Im selben Moment lehnte sie sich nach vorne, weshalb unsere Köpfe zusammenstoßen. Wir stöhnten auf, legten die Hand auf die schmerzende Stelle und begannen zu lachen. "Tut mir leid." "Nein, mir tut's leid", sagte sie kichernd.
Ich löste die Hand und schüttelte grinsend den Kopf. Madam Pince warf uns ein paar ernste Blicke zu und langsam beruhigten wir uns wieder.
"Soll ich pusten?", fragte ich trotzdem immer noch grinsend, da sie sich weiterhin die Stirn rieb. Ohne eine Antwort von ihr, beugte ich mich erneut zu ihr - dieses Mal ohne Unfall - und nahm ihre Hand weg. Erneut lachte sie und ich lehnte mich zurück, ließ ihre kleine Linke in meiner ruhen. Sie schaute zur Seite, atmete durch und war dann wieder ruhig. Diese kleine Stille war schön, die Wärme, die von ihr ausging, angenehm.
Schließlich räusperte Miranda sich und zog ihre Hand zurück. Ein leichtes Rot zierte ihre Wangen. Sie fand es fürchterlich nervig, ich fand es unheimlich niedlich.
"Es ist echt schön mit dir, Mira", meinte ich leiser, wodurch sie lächeln musste. Warum war sie so... wundervoll? "Und ich mag dich, wirklich." Mein Mund spuckte einfach weiter Wörter aus, ohne dass ich es kontrollieren konnte.
Sie stammelte etwas herum, bis ein schnelles "Ich mag dich auch sehr." herauskam. Diese Situation hatte sich in Sekundenschnelle in etwas Unangenehmes, Peinliches verwandelt. Verdammt, das hatte ich mir anders vorgestellt.
"Mira? Da bist du ja, ich hab's mir schon halb gedacht." Wir beide sahen auf. Rose stand neben uns. Ich grüßte sie kurz, was sie erwiderte, ehe sie sich der Rothaarigen zuwendete. "Wir waren verabredet, aber du hast mich scheinbar versetzt, was?" "Oh. Ähm... Sorry. Ich habe die Zeit irgendwie vergessen", murmelte sie, was die Brünette sanft lächeln ließ. Die Ravenclaw stand auf und fuhr sich nochmal durch die Haare. "Wir sehen uns, Remus." Und obwohl es eine Aussage war, schwang ein fragender Unterton mit.
Ich nickte sofort und sah zu den beiden. "Spätestens morgen im Unterricht." Die Mädchen lächelten kurz und drehten sie sich um, ehe Rose wohl nochmal etwas einfiel. Sie legte eine Hand auf meine Schulter und lehnte sich zu mir hinunter, sodass sie neben meinem Ohr war. "Kurzes Sorry, dass ich euch unterbrochen habe, aber das ist eigentlich auch gar nicht das, was ich noch sagen wollte. Könntest du mal in den Gemeinschaftsraum? Ich glaube, du kannst da gerade mehr bewirken, als die anderen."
Augenblicklich war ich alarmiert. Was hatten die Jungs jetzt schon wieder angestellt? "Ich bin schon weg", erwiderte ich, packte mein Buch ein und verließ schnurstracks die Bibliothek.
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Love goes through all the problems - {HP FF/ Rumtreiber}
FanficJames Potter als Schulsprecher? Unglaublich aber wahr. Doch Lilys Sorgen sind nicht die einzigen. Ihre Freunde haben mit Toden von Familienangehörigen, Liebeskummer und Selbstzweifeln zu kämpfen. Zu allem Überfluss, tauchen nun auch noch Gerüchte a...