Kapitel 24 - Diskussionen über Diskussionen

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Marys PoV:

"Ach, auch mal wieder da?", kam es sofort von Benjy, der im Türrahmen zwischen Flur und Wohnzimmer stand und die Arme verschränkte.

Ich legte die Hausschlüssel auf die Kommode und öffnete die Jacke, um sie schließlich auszuziehen und an der Gaderobe aufzuhängen. "Was soll das jetzt heißen?", fragte ich, während ich aus den Turnschuhen schlüpfte und sie einfach zur Seite kickte. Ordnung war wirklich nicht so mein Ding.

"Wo warst du überhaupt?" Die Stimme meines Freundes klang kalt, ernst, anders als sonst und genau das beunruhigte mich. Trotzdem versuchte ich mich davon nicht beirren zu lassen.

"Bei Remus." Sollte das ein Verhör werden?

"Hätte ich mir ja denken können." Er verdrehte die Augen, ich quetschte mich neben ihn vorbei und setzte mich auf die Armlehne des Sessels. "Was war denn wieder so wichtig?"

"Falls du's vergessen hast... Er ist mein bester Freund! Er ist immer noch fertig mit den Nerven, wegen Miras Tod und ich frage mich, wie du nur so sein kannst!", gab ich zurück und meine Stimme wurde etwas lauter. "Sie war die Freundin von uns allen, auch deine. Verstehst du nicht, dass Remus gerade eine Schulter zum Anlehnen braucht?"

"Wir müssen alle damit klarkommen, Mary."

"Hörst du dich eigentlich selbst? Sie ist tot! T-o-t. Wir machen gerade alle schwere Zeiten durch und du hast nichts Besseres zu tun, als mir Vorwürfe zu machen." Ich schnaubte. Was war in ihn gefahren, so kannte ich meinen Freund gar nicht.

Benjy seufzte, fuhr sich einmal durchs Gesicht und richtete schließlich den Blick wieder auf mich. "Ich habe nur das Gefühl, dass er dir momentan wichtiger ist, als alles andere. Lily war vorhin hier, wegen den Brautjungfernkleidern, die ihr noch aussuchen wollt und ich... Ich sehe dich momentan auch kaum noch und das heißt schon was, wenn man zusammen woht. Ich sehe dich nicht mal mehr jede Nacht."

"Ich... Ich hab' letztens bei ihm übernachtet", gab ich zu. "Es war ziemlich spät und..."

"Ziemlich egal jetzt", unterbrach er mich und verschränkte die Arme erneut. Was sollte das denn jetzt? Ich hatte es satt, von ihm angemeckert zu werden, nur weil ich mich momentan eben um jemand anderen als ihn kümmern musste.

"Bekomm' doch mal deine nervige Eifersucht in den Griff, bevor du mir ein Theater machst!" Ich stand auf und lief auf ihn zu. Er verengte die Augen.

"Eifersüchtig? Ich bin kein pubertierender, fünfzehnjähriger Schüler mehr!"

"So verhälst du dich aber gerade! Benjy Ezra Fenwick, der nervige, eifersüchtige Ravenclaw."

Stille.

Dann wurde es realisiert.

Ich schlug mir die Hand vor den Mund, von ihm war nur ein leises "Ts" und ein Auflachen mit Kopfschütteln zu hören. "Benjy, es tu-..."

"Spar's dir, Mary." Er drehte sich um und streckte seine Schlüssel ein. Dann nahm er die Jacke vom Kleiderbügel.

"Wo gehst du hin...?" Ich nagte an den Fingernägeln. Da hatte ich echt Mist gebaut.

"Raus." Und damit fiel die Tür ins Schloss

***

Als ich das Drei Besen betrat, war es anders als sonst. Es war nicht überfüllt, es war eher ruhig, still.

Madam Rosmerta polierte ein paar Gläser an der Bar und lächelte als sie mich eintreten sah. "Hallo Mary." Ich grüßte zurück und schaute mich um. "Du bist vermutlich auch wegen Dumbledore hier? Dort drüben." Sie deutete auf einen größeren Tisch in der Ecke, ich dankte ihr und begab mich zu den anderen.

Love goes through all the problems - {HP FF/ Rumtreiber}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt