Kapitel 3 - Zugfahrt mit Erinnerungen

1.3K 106 15
                                    

Marys PoV:

Immer wieder sah ich auf meine Uhr. Es war schon halb elf und wenn man einen guten Platz im Zug haben wollte, sollte man jetzt wirklich mal einsteigen. Könnte ich auch, immerhin war ich schon am Gleis 9 3/4 und der Hogwartsexpress stand buchstäblich vor meiner Nase, doch der werte Mr. Fenwick, ließ mal wieder auf sich warten. Lily saß bestimmt schon im Vertrauensschüler- und Schulsprecherabteil und wusste, wer ihr dieses Jahr zur Seite stehen würde. Irgendwie hatte ich die Vermutung, dass Remus es war, falls es ein Gryffindor sein sollte. Er hatte zwar Unsinn im Kopf, genauso wie die anderen Rumtreiber, doch er hatte seinen Vertrauensschüler-Posten geliebt und ich würde es ihm auch wirklich gönnen.

Plötzlich spürte ich, wie sich von hinten zwei Hände über meine Augen legten und ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus. "Hmm...", machte ich und tastete die Hände ab. Natürlich wusste ich sofort, wer es war. Ich hatte diese Hände schon oft genug gehalten. "Ich denke es ist..." Flink befreite ich meine Augen von der Dunkelheit und drehte mich um. "...Benjy!" Er grinste mich unschuldig an und begrüßte mich wie immer mit einem kleinen Kuss. "Hey Flummiball." "Wie bitte?" Hatte ich ihn gerade richtig verstanden? "Flummiball!" "Du willst sagen, dass ich ein Flummiball bin?" "Vielleicht. Es passt zu deiner Art." Er lachte und schnappte sich meinen und seinen Koffer. "Du bist manchmal echt ein Trottel." Kopfschüttelnd stieg ich mit ihm in den Zug. Flummiball... Er spann.

Zu meiner Überraschung fanden wir wirklich noch ein leeres Abteil, welches nicht in der Nähe der Slytherins war. Ich hatte nicht wirklich etwas gegen dieses Haus, aber es gab genug Vollidioten wie zum Beispiel Severus Snape. Was er Lily damals angetan hat, würde ich wohl niemals vergessen. "Wann kommt eigentlich Lily? Sie ist doch sonst immer früher da", fragte Benjy und ließ sich auf dem Platz neben mir nieder. "Die ist auch schon im Zug", antwortete ich schlicht. Er sah mich kurz verwirrt an. "Und wieso sitzt sie dann nicht hier oder wir bei ihr? Habt ihr euch gestritten?" "Nein, natürlich nicht. Lily kann nicht hier sitzen, weil sie wo anders sitzen muss." Man sah, wie seine Verwirrung immer größer wurde. Das brachte mich zum Grinsen. "Sie sitzt im Vertrauensschüler- und Schulsprecherabteil." "Aber sie ist doch keine Vertrauensschülerin mehr..." "Aber Schulsprecherin." Ich grinste ihn an und musste lachen, als er ein kleines 'Oh' von ihm kam. Dieses logische Denken, ist bei ihm wohl über die Sommerferien verloren gegangen. Sonst zählte er immer eins und eins zusammen und kam somit schnell zu einer Lösung, doch heute... "Lily als Schulsprecherin", murmelte mein Freund leise und ich nickte. "Es passt wirklich zu ihr. Wenn sie keine gute Schulsprecherin ist, wer dann?" "Das sehe ich genauso." Lily war für diesen Posten geboren. Sie war manchmal hart, aber fair. Außerdem konnte man ihr wirklich alles anvertrauen. Sie schwieg wie ein Grab. "Und wer ist Schulsprecher?", fragte Benjy mich nach ein paar Sekunden des Schweigens. "Keine Ahnung. Hoffentlich kein Slytherin. Lily würde die Krise bekommen!" Die meisten Slytherin-Schüler hassten Lily wie die Pest und das beruhte auf Gegenseitigkeit. Vor allem seit dem Vorfall mit Snape. "Dann hoffen wir mal alle, dass sie wen nettes und anständiges als Partner bekommt." Wieder nickte ich nur und fiel etwas in meine Gedanken.

Deshalb zuckte ich auch ziemlich zusammen, als jemand an die gläserne Scheibe der Abteiltür klopfte. "Ich glaube das ist für dich." Schnell drehte ich meinen Kopf in Richtung Tür und sah... Remus! Freudig sprang ich auf und riss die Abteiltür auf, um den Rumtreiber zu umarmen. "Mary!" Er lachte und ich ließ ihn wieder los. "Schön dich zu sehen. Wie geht's dir? Wie waren deine Ferien? Wo sind die Jungs?..." "Bleib' ruhig!", unterbrach er mich und grinste. "Also erstmal freue ich mich auch, dich zu sehen. Mir geht es recht gut; meine Ferien waren ganz okay, doch recht langweilig und eintönig und die Jungs sind fünf Abteile neben eurem", erklärte er mir und zeigte nach rechts. Dann veränderte sich seine Miene etwas und er wurde ernster. "Können wir vielleicht mal kurz in Ruhe reden?" Ich nickte sofort. "Klar, lass und doch ein wenig an die frische Luft..." Schnell zog ich die Abteiltür auf und gab Benjy Bescheid. Wäre kaum nötig gewesen, denn er hatte sich schon einen Roman geschnappt und war völlig vertieft darin. So kannte ich ihn. Mein schlauer und leseverrückter Ravenclaw-Freund.

Love goes through all the problems - {HP FF/ Rumtreiber}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt