Das Labyrinth ist meiner Meinung nach der sinnvollste Part des Grundstücks. Früher habe ich mich hier versteckt, wenn mein Vater außer Haus war und Orla mich dazu zwingen wollte, mit ihr Pilates zu machen. Heute sind die Wachmänner, Gärtner und ein paar aufdringliche Eichhörnchen die einzigen, die sich ab und zu hinein verirren.
Plötzlich raschelt es in der Heckenwand vor mir und auch wenn ich normalerweise keine Angst im Dunkeln habe, wird mir jetzt doch etwas mulmig zumute. Was mache ich hier eigentlich? Vielleicht sollte ich doch einfach umdrehen, mich in mein warmes sicheres Bettchen kuscheln und morgen Früh alles Orla erzäh... HALT! Wenn überhaupt sollte ich jetzt mal schleunigst Fersengeld geben und nicht mitten auf dem Weg rumstehen, so das echt jeder, der vorbeikommt mich besichtigen kann!
Und das tue ich dann auch. Der Kies knirscht verräterisch unter meinen Turnschuhen (ja, Jungs, nicht alle Mädchen tragen ständig Highheels oder Ballerinas) und über mir schwingt sich flatternd und krächzend ein aufgeschreckter Vogel in die Luft sodass ich mich am liebsten selbst geohrfeigt hätte. Lautlos versteht sich.
„Du musst immer auf jedes kleinste Detail in deiner Umgebung achten und dich selbst dann bis ins kleinste an sie anpassen", hallt Papas Stimme in meinem Kopf wieder. Papa konnte so leise schleichen, wie ein Puma auf der Jagd. Jedenfalls kam es mir so vor, als ich sechs war und noch auf seinen Schultern reiten durfte. Auch, wenn ich damals noch nicht wusste, was genau ein Puma überhaupt war.
KRACKS.
Direkt hinter mir bricht etwas Gewaltiges, Dunkles durch die Hecke und als ich einen zaghaften Blick über die Schulter wage (um mich ganz umzudrehen hab ich viiiel zu viel Angst), springt mir sofort die große schwarze Taschenlampe mit dem dicken Alarmstufe-rot!-Knopf drauf ins Auge. Hilfe! Ein Monster mit einer CSL 9 LED! Wenn ich es mir aber recht überlege, kommt mir die Taschenlampe verdächtig bekannt vo... „Halt! Stehen bleiben!", krakeelt der Wachmann auch schon los. Mal ehrlich. Fällt denen auch mal was anderes ein? Außerdem hab ich mich kein Stückchen vom Fleck bewegt. Was ich jetzt allerdings schnellstens ändern sollte. Ich stolpere fast, als ich eine Hundertachzig-Grad-Wende vollführe. Mit gesenktem Kopf (wir wollen doch nicht erkannt werden)
fixiere ich den schrankförmigen Riesen und rase dann wie einer dieser aufgeputschten Stierkampfstiere auf ihn zu, als wäre er der Torero. Was als nächstes geschieht, kann man als Unachtsamkeit des Wachmanns gelten lassen. Der guckt nämlich erst einmal wie ein Auto und macht keine Anstalten, mich irgendwie abzufangen. Muss wohl ganz neu eingestellt sein, der Kerl. Obwohl er ganz bestimmt nicht jünger ist als mein Vater es jetzt wäre. Das Licht der Taschenlampe hebt stark die faltige Stirn und die Krähenfüße in seinen Augenwinkeln hervor und lässt ein paar grausilbrige Strähnen an seinen Schläfen aufblitzen. Das alles nehme ich in dem bruchteil einer Sekunde war, bevor ich mich ducke und schwuppdidupp unter seinen sich langsam in Bewegung setzenden Armen hindurchtauche. Dann biege ich in den nächstbesten Gang ein und mache, dass ich davon komme. Hinter mir die empörten und mittlerweile auch alamierten Rufe des Wachmanns, verausgabe ich mich noch einmal und setze einen olympiareifen Sprint ans Ende meiner Flucht.
Unter meinen Füßen spüre ich jetzt die backsteinroten Pflastersteine des gewundenen Weges, der sich durch den Ziergarten zieht. Ich tänzele einmal um den Springbrunnen und vergewissere mir mit einem flüchtigen Blick über die Schulter, das ich meinen Verfolger abgehängt habe. Endlich höre ich auf zu rennen und lehne mich hechelnd gegen einen schlanken Zierapfelbaum, der sich bedenklich unter meinem Gewicht biegt. Schnell kontrolliere ich, ob Shaylas Mantel noch alles Pinke und Fedrige verbirgt.
Plötzlich höre ich schnelle Schritte hinter mir.
F***, der Wachmann!
„HEY! HALLO! Können sie mir etwas über dieses Mädchen erzählen?"
Alarmiert wirbele ich mit bauschendem Mantel (schade, dass es so dunkel ist, muss echt cool ausgesehen haben..) herum und sehe – MICH!
Naja, eigentlich nur ein Foto von mir, dass vor zwei Jahren an Papas Beerdigung gemacht wurde. Unglaublich, dass sowas privates noch im Internet kursiert... „ Hey! Sie! Gehts ihnen gut?".
Mein Blick schweift zu der Person, die sich die Dreistigkeit erlaubt, mit solch einem Foto in der Hand mitten in der Nacht auf MEINEM Grundstück aufzukreuzen.
Tennisschuhe. Kamera. Schweißflecken. Jepp, eindeutig ein Paparazzo. Shit.
Schnell fahre ich mit der Hand an meinen Mantelkragen und schlage ihn, so weit es geht hoch. Mist. Dieses Ding hat keine Kapuze. Ich verkrampfe mich, ziehe meine Schultern hoch und, lasse meine (zum Glück offenen) Haare nach vorne hängen und interessiere mich auf einmal fürchterlich für die kleinen Gänseblümchen, die sich zwischen den Wegplatten hervorranken.
Räuspernd trete ich von einem Bein aufs andere und krächze mit verstellter Stimme:
„Nein, da kann ich ihnen nicht weiterhelfen. Ich wollte eigentlich auch nur ne Abkürzung nehmen und auf einmal steh ich hier in diesem Prunkpark und finde nicht mehr raus. Sagen sie, können sie mir hier vielleicht das Gartentor zeigen?"
Ha! Wenn ich dafür keinen Oscar krieg, dann ist die Titanic kein Kreuzfahrtschiff mehr, sondern ein U-Boot! Obwohl sie das eigentlich auch so ist. Man denke nur an einen ganz gewissen Eisberg...
„Ach ja?", reißt mich der Paparazzo aus meinen Gedanken und fährt sich in einer dermaßen affektierten Geste durch die fettigen schwarzen Haare, dass ich angeekelt das Gesicht verziehe. Was der Typ zum Glück nicht mitbekommt, denn er ist gerade sehr damit beschäftigt, unauffällig (ich seh's trotzdem) den Bauch einzuziehen und noch unauffälliger (jaaa, auch das sehe ich) seinen offenen Hosenstall zu schließen. Dann meint er mit einer defintiv nicht echten Stimme, die so tief ist, dass es sich fast schon anhört, als würde er das ABC rülpsen: „Ok, aber kann ich dann vielleicht noch ein kleines Fotoshooting von deiner Schönheit haben?"
Ach, wir sind schon per Du? Sag mal FLIRTET diese Freakshow auf zwei Beinen gerade mit mir? NEIN DANKE! Das ist ja ekelig! Der Typ ist mindestens doppelt so alt wie ich!
Und als dieser nach Fritteuse stinkende Kerl dann auch noch ein „Mucha Bella!" hinzufügt und seine Nikotinvergilbten Zähne aufblitzen lässt, was wohl ein Lächeln sein soll, ist es um mich geschehen. Dieser perverse Möchtegernitaliener baggert mich ernsthaft an.
„Sag mal hast du sie noch alle, du perverses Schwein?! Hallo? Schon mal was von Bedrängung Minderjähriger gehört?", stoße ich atemlos von so viel hohlem Kopf hervor.
Der Minimacho guckt zuerst, als hätte ich im einen Karatekick in sein Königreich versetzt und zieht dann eine Schnute. Der schmollt jetzt aber nicht, oder? Ganz plötzlich aber greift er mit einem geübten Handgriff an seine Kamera und drückt auf den Auslöser. Und noch bevor ich auch nur ansatzweise so gucken kann, wie das berühmte Kaninchen im Scheinwerferlicht, mach es KLICK und FLASH und für einen Moment wird es taghell um mich herum. Blitzlicht nennt man sowas. Schreckliche Erfindung. Als alles schwarz wird und ich spüre, wie ich nach hinten umkippe, ist mein letzter Gedanke, dass das eine schmerzhafte Landung wird, mit den Flügeln hintenrum und so...
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
hi Leute
Hier bin ich wieder mit nem neuen Kapi!
nach letzer Woche hab ich mich kräftig ins Zeug gelegt und...das ist dabei rausgekommenIch hoffe, es gefällt euch.
1.Wo wird Blum wieder aufwachen...wenn sie überhaupt aufwacht...
2.Was hat es mit dem Typen in der Schule auf sich???Irgendwelche Thesen!?
3.Habt ihr irgendwas zu verbessern?
Bitten voten und kommentieren!!!
Bis zum nächsten mal ihr verrückten Hühner da draußen!
eure Cup XXX
DU LIEST GERADE
Das steht in den Sternen ON HOLD
ParanormalAnastasia ist vierzehn und hat echt alles. Protzvilla mit anschließendem Privatpark, hundertfünfundzwanzig Bodyguards, die das gesamte Gelände bewachen und gratis dazu einen Vormund alias Motzgurke. Aber seit dem Tod ihres Vaters wünscht sie sich ni...