Kapitel 21

21 1 0
                                    


Wir warteten vor der Umkleide der Mädchen, das sie endlich fertig wurden. Zuletzt stieß dann Jessica leicht humpelnd zu uns. „Das Wasser wirkt noch nicht," sie zuckte entschuldigend mit den Schultern. Ich legte ihr wieder vorsichtig meinen Arm um die Schultern um sie zu stützen. Auf dem Weg zu ihr nach Hause verabschiedeten sich dann erst Sullivan und dann Lucy, die anderen hatten uns bereits vor dem Schulgebäude verlassen. So, jetzt waren Jess und ich also allein. „Oh Mann," stöhnte sie.

„Was ist? Hab ich dir weh getan?"

„Nein, nur das hier wollte ich eigentlich vermeiden."

„Was? Das wir zwei allein miteinander sind?"

„Ja, genau das."

„Warum? Ich kann auch gehen, wenn du willst," sofort ließ ich sie los und wollte mich zum Gehen umdrehen.

„Nein, nein," sie hielt meine Hand fest „Bitte, bleib. Wie soll ich denn sonst nach Hause kommen ohne umzufallen," grinste sie mich frech an. Wie auf Kommando hob ich sie wieder hoch. „Das war damit eigentlich nicht meint," meinte sie „Wobei ich es sehr angenehm finde," gab sie verlegen zu. „Ich würde dich auch öfter herum tragen. Wobei ich das allerdings lieber täte, wenn wir alleine wären. Da hast du aber etwas dagegen," und schon standen wir vor ihrer Tür. Viel zu schnell. Ich setzte sie ab. Sie stieg die Treppe hoch. Keine Ahnung wie sie das machte. Drehte sich dann aber nochmal kurz um. „Willst mit rein kommen?" fragte sie unsicher. Damit hatte ich jetzt am wenigsten gerechnet. Ich nickt und folgte ihr ins Haus.

Keine Ahnung wo ich den Mut hergenommen hatte ihn zu fragen ob er mit rein kommen möchte und ich wäre wahrscheinlich vor Scham im Boden versunken, wenn er ,Nein' gesagt hätte. Aber das hatte er nicht. Also führte ich ihn ins Haus. „Okay, als dort ist die Küche, oben die Zimmer von Mira, Jake und mir und dort ist das Wohnzimmer, aber ich nehme mal an das du das sowieso schon weißt," ich hatte richtig geraten, denn er nickte. Ich ließ kurz mein Armband aufleuchten und wechselte von meiner Uniform zurück in Jeans und Top. „Gehen wir raus?" fragte ich. Prompt hob er mich wieder hoch und trug mich nach draußen. „Wie willst du denn bitte gehen?" meinte Ian , als er mich im Garten absetzte. „Stimmt," gab ich zu. Okay, das Ganze war Absicht gewesen. Ich wollte, dass er mich noch einmal trug. Und es hatte funktioniert. Wir setzten uns auf den Holzzaun. „Warum hast du mir vorhin eigentlich geholfen?" fragte er mich. Ich zuckte mit den Schultern. „Komm sag. Du musst doch irgendeinen Grund gehabt haben." „Du rettest mich vor meinen Stalkern und ich dich vor deinen. Ich denke wir sind quitt," sagte ich. Darüber musste er grinsen. „Ja, ich denke das sind wir. Aber sag trotzdem Bescheid, wenn ich dich mal wieder retten soll," ich lächelte ihn an. Warum fühlte ich mich nur so wohl bei ihm?! Aber für den Moment verdrängte ich diese Gedanken. Die Zeit verging und wir redeten und redeten dann fragte er : „Wann bekomme ich eigentlich meinen Kuss ?". Erst jetzt war mich aufgefallen, dass wir immer näherer aneinander gerutscht waren. „Wie meinst du das?" seine Augen beobachteten jede einzelne meiner Reaktionen. „Ich konnte dir bei unserm Date ansehen, dass du mich küssen wolltest, es aber dann doch gelassen hast, weil du ja wusstest das ich in Wirklichkeit ein Werwolf bin und das bei der SMS hat doch Bände gesprochen." „Woher bist du dir so sicher, dass ich dich küssen wollte?" wir waren uns noch näher gekommen. „Ich hatte es gehofft. Außerdem glaub ich ein leichtes zögern bei dir gespürt zu haben," flüsterte er direkt vor meinen Lippe. Mein Verstand hatte sich noch nicht ausgeklinkt und ich hätte mich noch lösen können, aber ich wollte nicht. Er hatte recht. Ich wollte ihn küssen, aber da war es nicht gegangen. Eigentlich ging es jetzt genauso wenig, allerdings waren mir die Regeln des Rates gerade sowas von egal. Unsere Lippen berührten sich schon fast. „Jessi !" rief eine sehr vertraute hohe Stimme aus dem Haus. Sofort fuhren Ian und ich auseinander. Mira kam aus dem Haus direkt auf mich zu. „Jessi, ich muss dir was zeigen, dass hab ich heute gebastelt," sagte Mira Stolz. Ich war wieder voll da und ich war auch nicht böse, dass sie uns gestört hatte. „Was denn?" Sie zog eine kleine Krone aus Papier hinter ihrem Rücken hervor. „Die ist aber schön. Vor allem die Edelsteine," ich deutet auf kleine Glitzersteine die sie an der Krone befestigt hatte. „Darf ich die auch mal sehen?" fragte Ian hinter mir. Ich hatte seine Anwesenheit schon fast wiedervergessen. Mira nickte und ich gab ihm die Krone. „Hast du die ganz alleine gemacht?" fragte er und meine Schwester nickte. Er kniete sich zu ihr hinunter. „Die ist wunderschön," sagte er, während er sie ihr aufsetzte. Mira wurde rot, strahlte aber überglücklich. Sie verbeugte sich schnell und rannte dann ins Haus während sie schrie: „Jake, Jake! Ian findet meine Krone auch schön." „Du hast sie mit dem Kompliment ziemlich glücklich gemacht. Ich wusste gar nicht, dass du so gut mit Kindern umgehen kannst." „Das wissen die wenigsten von mir," er grinste mich mit einem verschmitzten Lächeln an. Oh Mann, jetzt war ich wieder total hingerissen von ihm. „Ich muss jetzt noch zum Rat hoch, kommst du mit?"

Rebellion of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt