Kapitel 22

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„Es ist mir aber egal, was die da oben denken und sagen. Ich will nur dich. Niemanden sonst. Es hat jetzt solange gedauert. Ich meine das mit uns. Und jetzt soll es nach ein paar Tagen vorbei sein? Nein, das sehe ich nicht ein."

„Meinst du ich will das ?! Ganz bestimmt nicht. Allerdings stehen unter ihrer komplett Beobachtung und nach unserem jetzigen Gespräch wird bestimmt gleich Coleman hier auf den Matte stehen und uns wieder zurück zum Rat bringen und dann," doch weiter kam ich nicht. Während ich geredet hatte war er immer ein Stückchen näher gekommen. Jetzt stand er genau vor mir, nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und legte seine Lippen ganz vorsichtig auf meine. Nach dem Kuss von gestern, im Gang vor dem Ratssaal, war das in einer Knutscherei genau hier in seinem Zimmer ausgeartet und genau das gleich passierte auch jetzt. Langsam zog er mich zu seinem Bett, ohne sich auch nur einen Sekunde von meinen Lippen zu lösen. Dort ging das Ganze eine Weile so weiter. Seine Lippen waren so weich. Ich hatte sogar in der Nacht davon geträumt, was ich allerdings niemandem erzählen würde. Ich wollte nicht diejenige von uns sein, die das hier beendete und das sah er anscheinend genauso. Von mir aus hätte es auch ewig so weiter gehen können, doch ich wusste das er irgendwann mehr als nur Küssen wollte und das war mir dann doch noch zu früh. Ein bisschen schwer atmend löste ich mich von ihm. Er schaute mich neugierig an. „Also, jetzt wissen sie es auf jeden Fall," mein Herzschlag hatte sich immer noch nicht wieder reguliert und das war mir echt peinlich. Er strich mir über die Wange. „Nein, die wissen gar nichts."

„Du weißt genauso gut wie ich, dass sie sehr blöd sind. Aber so blöd dann auch wieder nicht."

„Lu, sie können es überhaupt nicht wissen. Sie haben doch überhaupt nichts gesehen. Du vergisst, dass wir bei MIR sind," Okay jetzt war ich komplett verwirrt

„Wovon redest du bitte?"

„Du hast doch gehört was Baltasar zu meinem Dad gesagt hat, dass er dachte ich wäre besser erzogen. Mein Dad gewährt mir von 15 Uhr bis in der Früh um sieben, dass ich unbeobachtet bin. In der Zeit kann ich machen was ich will. Wir kamen so um 16 Uhr hier an und jetzt ist es fast 17 Uhr. Und das bedeutet.... ," Jetzt brachte ich ihn zum Schweigen. Nach dieser neuen Erkenntnis hatte ich keine Lust mehr, auf dieses tolle Gefühl, welches entstand wenn sich unsere Lippen berührten, zu verzichten. Bevor er noch irgendwas sagen konnte hatte ich bereits wieder angefangen ihn zu küssen und nach kurzem Zögern hatte er kapiert was los war. Ich weiß nur noch, dass ich mich irgendwann von ihm gelöst hatte und gegangen war. Wann und wie das allerdings möglich gewesen war, konnte ich unmöglich sagen.


Jess Sicht

Nach unserem Fast-Kuss und das Dazwischenfunken meiner Schwester war ich total durch einander gewesen. Ich hatte mich in mein Zimmer zurück gezogen und Musik gehört. Ich konnte trotz der lauten Musik auf meinen Ohren, meine Geschwister im Garten spielen hören. Sie spielten fangen. Da wurde es plötzlich leise und kurz darauf öffnete sich die Dachluke. „Jessi, spielst du mit?" Mira hatte ihren Kopf durch den Spalte gesteckt und schaute mich fragend an. „Ich komm mit raus, okay? Aber ich hab jetzt keine Lust zu spielen," das reichte ihr schon vollkommen aus, denn sie flitze zurück in den Garten. Ich ging ihr nach, setzte mich unter den Baum und beobachtete die beiden. Es gab nichts schöneres als ihnen zuzuschauen. Das war besser als jede Fernsehserie: Mira rannte Jake hinterher und erwischte ihn nie, wodurch sie zu schmollen begann. Dadurch verlangsamte Jake sein Tempo und lies sie gewinnen. Wodurch sie hochmütig wurde und zu prahlen begann. Und das ging immer so weiter. In Endlosschleife. Und es wurde nie langweilig. Mein Handy klingelte. Es war Lucy. „Hey, was gibt's?" ich hätte nicht erwartet dass sie sich jetzt schon meldete, wobei ,jetzt' relativ war, denn es war inzwischen 19 Uhr.

„Hey. Du hast ganz schön was angerichtet mit diesem Kuss."

„Wir haben uns doch überhaupt nicht geküsst," protestierte ich.

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