Kapitel 7

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Jess‘ P.O.V

Der Abend war noch recht entspannt verlaufen. Mira und Jake waren wie vereinbart ins Bett gegangen. Später um elf waren, dann Markus und meine Mom gekommen. Sie hatten ( so hörte es sich zumindest an ) noch meine Geschwister kontrolliert. Was eigentlich schwachsinnig war, denn wo sollten die beiden denn sonst sein, außer in ihrem Bett ?! Glaubte sie wirklich ich sei so verantwortungslos ??? „Piep, piep, piep, piep,“ holte mich mein Wecker aus dem Schlaf. Ich schwang die Beine aus dem Bett, schnappte meine Klamotten die schon auf der Fensterbank lagen und flitzte ins Bad. Anders als viele Mädchen in meinem Alter brauchte ich fürs Fertigmachen weniger als 15 Minuten. Meine beste Freundin war sogar noch schnell. Dafür beneidete ich sie sehr. Grade in unserer Familie war Schnelligkeit von Vorteil. Ich kam aus dem Bad und meine Mutter und Jake warteten schon ungeduldig. „ Kannst du dich im Bad nicht ein bisschen beeilen? Du gehst in die Schule nicht zum Karstig für irgend so eine Modelshow,“ maule mich meine Mutter an. Ich konnte sie nur ungläubig anschauen. „ Wow, und das von einer Frau, die allein fürs Duschen 30 Minuten braucht,“ gab ich zurück und sprang an ihr vorbei die Treppen herunter. „Werd nicht frech, junge Dame,“ drohte sie mir. „ Ja, ja,“ winkte ich ab. Ich bekam noch mit, dass sich Jake noch schnell vor ihr ins Bad zwängte und ihr vor der Nase die Tür zu schlug. Ich konnte mir einfach das Lachen nicht verkneifen. In der Küche saß Markus, wie immer, am Tisch und las Zeitung. Er hatte einfach die Ruhe weg und dafür verdiente er meinen ganzen Respekt, denn in dieser Familie mit 1 ½ Teenagern, einem Kindergartenkind und einer hysterischen, vergesslichen und leicht reizbaren Mutter, war das ziemlich schwer ( und ich weiß wovon ich rede ). Außerdem fand er irgendwie eine Möglichkeit in der Früh zum Bäcker zu laufen und uns Brötchen, Hörnchen und Nussschnecken für uns zu holen. Noch ein Punkt den ich ihm Gut schrieb. Ich trank mein Glas Orangensaft auf ex und bestrich in aller Ruhe mein Hörnchen mit Nutella. Mhhhhh, Lecker! Nun stießen auch Mom, Jake und Mira zu uns. Meine Schwester kroch auf den Stuhl neben mir und begann das Brot, dass Markus für sie gemacht hatte zu essen. Sehr genussvoll. Hingegen Jake schluckte das Brötchen fast aus ex, verabschiedete sich vorzeitig und verschwand. „ Was war das denn?“ fragte sie, dabei hatte ich Mühe mich nicht vor Lachen zu verschlucken. Markus schüttelte nur lächelnd den Kopf und Mom starrte noch immer auf die Tür. Wir diskutierten und mutmaßten noch ein bisschen was es mit Jakes plötzlichem Abgang zu tun hatte als plötzlich mein Handy piepste. Ich starrte auf den Display. Überrascht schaute ich vom Handy, auf die Uhr und wieder zum Handy. Und erschrak, ich war zu spät. Egal, ich musste los. Ich drückte Mira einen Kuss auf die Wange und verabschiedete mich schnell von meiner Mutter und Markus. Dann rannte ich. Ich nahm die Abkürzung, ein Pfad durch den Wald. In kürzen hatte ich die Zeit wieder aufgeholt und verringerte mein Tempo. Das Training nützte mir immer öfter was. Dann erreichte ich unseren Treffpunkt und weder Sullivan noch Lucy war dort. Ernsthaft?! „Na toll,“ fluchte ich vor mich hin „Umsonst beeilt!“ Ich hatte allerdings keine Lust mehr zu warten bis die beiden kamen und lief weiter zu Schule dabei sah ich auf einer entfernten Bank, Jake und ein fremdes Mädchen sitzen. Aha, sie musste der Grund für seine Hektik heute Morgen gewesen sein. Tja, auch er wurde erwachsen. Ich bog um die Ecke und da sah ich Lucy, Sullivan und einen Jungen den ich nicht kannte. Er stand mit dem Rücken zu mir. Ich konnte seine dunkelbraunen kurzen Haare und eine schwarze Lederjacke die sich an seinen Rücken schmiegte erkennen. Jetzt war ich sauer. Sie versetzten mich, ohne jede Nachricht. Ich steuert auf sie zu an, stellte mich neben den fremden Jungen und verschränkte die Arme vor der Brust. Erst jetzt fiel mir auf, dass er ca. einen halben Kopf größer war als ich. „ Äh hallo, kennt ihr mich noch ?! Wir waren eigentlich verabredet!“ „Oh sorry, wir waren schon spät dran und dann sind wir direkt hier her,“ entschuldigte sich Sullivan. „Und Nachrichten schreiben geht nicht? Wegen euch bin ich die ganze Strecke gerannt!“ sagte ich immer noch ein bisschen genervt. „ Äh, ich hab sie aufgehalten. Lucy hatte schon ihr Handy in der Hand. Tut mir leid,“ gab der Junge neben mir von sich. „ Wer ist das eigentlich ?“ fragte ich Lucy . „ Ich heiße Ian  di Nardo .“ Ich schaute auf die Hand die er mir hin hielt. Erst dann schaute ich ihm ins Gesicht. Auf der linken Seite, direkt neben der Lippe hatte er eine Narben. Sie gab ihm etwas leicht verwegenes und sah echt sexy aus. Und in diese Augen. Eisblau. So eine Farbe hatte ich noch nie gesehen. Plötzlich war niemand mehr um uns herum, es waren nur noch wir zwei und die Zeit schien stehen zu bleiben.

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