Jess‘ P.O.V
Eigentlich Schade, dass ich nicht mit konnte, aber Familie ging nun mal vor. Außerdem wollte ich nicht Jakes Date ruinieren. Dann wäre ich wirklich eine schreckliche Schwester. Der Weg zum Kindergarten war eh nicht weit. Es war ein ganz neues Gebäude gerade mal zwei Jahre alt. Man kam rein, direkt an der Küche vorbei und an beiden Seiten waren mehrere Gruppen verteilt. Der Gang war voll mit Garderoben, Taschen und Jacken. Die Gruppen hatten die Namen von bekannten Sprüchen aus Märchen. Miras Gruppe hieß Froschkönig. Der Kindergarten passte perfekt zu ihr. Sie wollte unbedingt eine Prinzessin sein. Ich berat die Gruppe und suchte in der Menge von 25 Kindern meine Schwester. „ Hallo ,“ grüßte mich eine der Erzieherinnen „ Kann ich dir helfen ?“
„ Ähm, ja ich suche meine kleine Schwester, Mira Bennett. Wissen sie wo ich sie finde? Ich wollte sie abholen. Sonst macht das mein Bruder aber dem ist etwas dazwischen gekommen.“
„Ja, such mal dahinten ,“sie deute an ein Anbauzimmer „Meistens hält sie sich bei den Kostümen auf. Ein süßes kleines Mädchen.“
„Ja, ja das ist sie. Vielen Dank für ihre Hilfe.“
Ich ging durch den Raum. Oh Mann, waren diese Kinder alles süß. Aber meine war die Süßeste von allen. Der Nebenraum, war mit ein paar Tisch und Stühlen bestückt. Ein Wand war mit Stoffen, Sitzsäcken und Kisten voller Klamotten bestückt. Und mittendrin, meine kleine Schwester. In pinken Kleid, mit goldenen Saum und einem kleinen Diadem auf dem Kopf. Ich verneigte mich scherzhaft vor ihr und sagte: „ Euer Majestät, ihre Abholung ist da .“
„Nein, ich will noch spielen.“
„Du hast doch mehrere Kisten zuhause.“
„Ja schon, aber halt nicht diese Kleider. Ich will noch spielen, bitte .“
„Aber ich muss nach Hause und nehme dich definitiv mit. Ob du willst oder nicht.“
„Na gut,“ brummte sie und zog das Kleid und das Diadem aus „Dann musst du aber später mit mir spielen, Jessi. Okay?“
„Ich kann dir da nichts versprechen, ich muss noch einen Aufsatz schreiben.“ Das reichte ihr allerding vollkommen aus. Sie nahm meine Hand und zog mich in den vorherigen Raum. „Tschüss,“ sagte sie zu ihrer Erzieherin und lief, dann zu den Garderoben im Flur. „ Auf Wiedersehn,“ verabschiedete ich mich höfflich und folgte meiner Schwester. Die stand nun schon bekleidet mit Jacke und Schuhe ungeduldig an der Tür. Auf dem Weg nach Hause, erzählte sie mir, was sie den ganzen Tag gemacht hatte. Dann war ich dran. Sie wollte alles wissen, also erzählte ich ihr alles. Nur den Teil mit Ian s Augen und so ließ ich weg(das war noch nichts für sie). „Ist der Junge hübsch?“ fragte sie.
„ Ja.“
„Ist er nett?“
„Ja, finde ich schon.“
„Hast du dich in ihn verliebt?“ als ich das hört fiel ich aus allen Wolken. Das fragte sie einfach so ohne rot zu werden. „Und ?“
„Ich bezweifle, dass dich das was angeht.“
„Bitte, bitte, bitte sag.“
„Ich weiß es nicht,“ das meinte ich ganz ehrlich „ und selbst, wenn ich es wüsste würde ich es nicht sagen.“
„ Schade, aber du stellst ihn mir vor, oder? Bitte, bitte, bitte.“
„Wenn sich die Gelegenheit ergibt, ja. Ich hab ihm sowieso von dir und Jake erzählt. Er klang gespannt. Aber Mira, kein Wort von dieser Unterhaltung zu Mom. Sie ist, was Dates und Jungs angeht, etwas altmodisch,“ meine Schwester war, zum Glück, schlau genug um zu wissen wie sie sowas vor unsere Mutter verschwieg. Wir standen jetzt vor unsere Haustür und ich fischte den Schlüssel aus meiner Tasche. Mira zog Schuhe und Jacke aus, rannte in ihr Zimmer und es war zu hören, wie sie die Kisten mit ihren Kostümen und Kleidern hervor zog. Ich holte meinen Laptop und das Buch über das ich meinen mindestens 10 Seiten langen Aufsatz schreiben musste aus meinem Zimmer, ging in den Garten, kletterte den Apfelbaum und begann mit dem schreiben. Es ging eigentlich wie von selbst, da ich das Buch in und auswendig kannte. Ich war schon über der vorgeschriebenen Seitenanzahl, als mein Handy piepste. Es war Lucy. Ich nahm den Anruf entgegen. „Hey Lu, was gibt’s?“ fragte ich sie. „Na endlich, ich hab wahrscheinlich schon 1000 mal auf euerm Festnetz angerufen aber da geht keiner hin. Wo bist du ?“ sie klang gehetzt und aufgeregt. „ Ich bin zuhause. Auf unserem Apfelbaum. Das könnte auch der Grund seine warum bei uns keiner hingeht. Mira hat wahrscheinlich nichts gehört und davor hab ich sie doch von Kindergarten geholt. Wieso? Gibt’s was dringendes?“
„Ja. Dringend. Und mit dringen meine ich, richtig dringend. Im Sinne von ,Sonst geht gleich die Welt unter und uns fällt der Himmel auf den Kopf‘,“ sie klang ein bisschen hysterisch. „Okay, okay . Ich bin eh fertig mit dem, was ich machen wollte. Wo bist du? Dann treffen wir uns dort.“
„ Nein, kann ich zu dir? Ich bin sowieso in der Nähe.“
„ Ja, klar. Bis gleich,“ ich beendete den Anruf. Okay , was konnte denn bitte so dringend sein? Na ja, gleich würde ich es eh erfahren. Ich klappte den Laptop zu, brachte ihn in mein Zimmer und wartet auf Lu. Keine 5 Minuten waren seit dem Auflegen vergangen und schon stand sie vor meiner Tür. Sie wirkte ein bisschen atemlos. Kaum war sie im Haus zog sie mich nach draußen und wir setzten uns auf den Holzzaun. „Also, was ist denn jetzt so dringen?“ mittlerweile hielt ich es vor Spannung kaum mehr aus. Lucy holte tief Luft und begann zu erzählen: „ Nachdem du vorhin gegangen bist, sind Sullivan, Ian und ich noch ins Café um die Ecke. Ian hat sich, dann ziemlich schnell verdrückt. Ihm war ohne dich ziemlich langweilig,“ sie legte eine Pause ein und dabei musterte sie mich. Ich unterdrückte den Reflex meines Körpers, im Gesicht rot anzulaufen. Doch in meinem Magen flogen Schmetterlinge kreuz und quer. Dann erzählte sie weiter:„ Als er weg war saßen Sullivan und ich noch eine Weile dort und haben geredet. Wir sind, dann noch durch den Park und plötzlich sagt er mir, dass er in Paris eine Freundin hat. Und ich hab so getan als ob ich mich für ihn freuen würde, aber in echt war mir einfach nur kotzübel. Ich hab mir dann noch schnell eine Ausrede ausgedacht und bin abgehauen,“ sie wirkte total aufgewühlt.
„Na, dann hatte ich doch recht, dass du in ihn verliebt bist.“
„Psst !!!“ sie blickte sich um als hätte sie Angst, dass sie jemand hören konnte ,was natürlich lächerlich war. „Ich weiß nicht ob ich ihn so richtig mag. Es ist nur, wie er mir das gesagt hat bin ich richtig eifersüchtig geworden, aber gleichzeitig war ich richtig traurig,“ ich rückte näher zu ihr hin und umarmte sie. Sie und ich hatten bis jetzt noch nie einen Jungen so nah an uns heran gelassen, dass uns sowas passieren könnte , aber wenn es sich in so einem Fall um den besten Freund handelte , war die Chance verletzt zu werden gleich um 90 % gestiegen.
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Rebellion of Love
FantasyJessica ist eigentlich ein ganz normals Mädchen, bis auf das sie die Tocher von Amanzius, dem Wasserherrscher ist und somit Wasserbändigen kann. Es steht kurz vor einem Krieg, weil einige Kinder des Rates, in dem Amanzius und 8 weitere Personen sitz...