Kapitel 17

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Jess Sicht

Für normale Geschwindigkeit hatte ich gerade nichts übrig. Rein ins Haus, mit Spitzengeschwindigkeit um die Kurve, die Treppe rauf. Vor dem Zimmer stockte ich kurz. Jetzt war es wieder alles still. Hatte ich mir das gerade nur eingebildet ? Wohl kaum, denn augenblicklich erklang es nochmal. Ich drückte die Tür auf. Okay auf diesen Anblick konnte man gar nicht vorbereitet sein. Jakes sonst so ordentliche Zimmer sah aus als wäre ein Tornado, durch gefegt. Bücher, Hefte, Lego und sogar Klamotten, überall verteilt und in der Mitte mein kleiner Bruder, zitternd wie Espenlaub und verwirrt. „ Jake, was zum …. ,“ mir fiel kein Wort ein, welches passen könnte „ Was ist hier passiert ?“ versuchte ich es erneut. Doch Jake konnte keine Antwort geben. Erst starrte er mich dann, dann seine Hände und dann das Chaos in seinem Zimmer. Plötzlich sackte er zusammen, als wäre alle Kraft auf ihm entwichen. Ich schnellte vor und fing ihn ein bisschen ab. Ich zog ihn mit zu seinem Bett. Dort nahm ich ihn in die Arme bis er aufhörte zu zittern. Währenddessen rechnete ich in meinem Kopf nach. Es war eigentlich zu früh. Doch dann fiel mir ein, was Dad mir mal erzählt hatte. Zauberer bekamen ihre Kräfte früher als Bändiger und erst recht als Zauberwesen. Werwölfen und Vampire trugen das Gen Lebenslang in sich, im Alter zwischen 16-18 brach es dann meistens aus. Bei Bändigern schon zwischen 14-16 und die armen Zauberer mussten noch früher damit klar kommen. „ Jake, was ist passiert ?“ fragte ich nochmal mit ruhiger Stimme. „ Ich, ich saß am Schreibtisch und wollte etwas in einem Buch nachschlagen. Ich hab an das Buch gedacht und plötzlich kam es aus dem Regal geflogen. Direkt auf mich zu. Und es folgte meinen Bewegungen egal was ich gemacht hab, ich hab es nicht mehr los bekommen. Ich hab Angst bekommen und dann Schwebten plötzlich auch noch andere Sachen. Wie meine Klamotten und der Laptop……. Ich, ich hab keine Erklärung dafür ,“ er begann wieder ein bisschen zu zittern. „Aber dafür vielleicht ich,“ er sah mich fragend an „Das klingt jetzt sehr verrückt, aber unser Vater  war ein Zauberer, also eigentlich nur dein Vater. Meiner ist Herr des Wassers und ein Arsch ,“ er schaute mich an, als wollte ich ihm grade von der Existenz der Marsmännchen überzeugen. „ Ey, verarschen kann ich mich selbst ,“ sagte Jake und stand auf. „Jake hab ich dich je angelogen ?“ fragte ich ihn ganz ehrlich und er schüttelte den Kopf. „ Dann vertrau mir und komm mit,“ ich verließ das Zimmer und er folgte mir in den Garten. Dort knieten wir uns zum Gartenteich. „ Was willst du mir da bitte zeigen ?“ er hielt mich immer noch führ verrückt. Doch ich würde es ihm beweisen. Ich hielt meine Hand über das Wasser und fuhr in der Luft mit ihr nach oben. Das Wasser folgte mir. Hin und her. Hin und her. Der ,Wassertentakel‘ folgte mir und Jake staunte. Dann machte ich eine schnelle Bewegung, der Tentakel verwandelte sich in mehrere spitze kleine Pfeile, welche sich senkrecht untereinander in den Baum hinter uns bohrten. Noch eine Bewegung, sie wurden wieder flüssig und verschwanden wieder im Teich. „ Ist das gerade wirklich passiert ?“

„ Ja, Jake ist es. Hör zu das ist jetzt wichtig. Dein Vater war ein mächtiger Zauberer und jetzt ist die Kraft in dir erwacht.“

„Okay das verstehen ich. Aber warum nur mein Vater ?“

„Das was ich dir gerade gezeigt hab, nennt sich, wie man unschwer erraten kann, Wasserbändigen. Mein Vater ist Amanzius. Der Meeresherrscher. Mom hat Dad damals betrogen und dabei kam ich hervor,“ bei diesem Gedanken lief mir ein Schauer über den Rücken.

„Das heißt wir sind nur Halbgeschwister?“ fragte Jake.

„ Ja, sind wir ,“ dabei war ich kurz vorm zusammenbrechen. Es war heute einfach zu viel gewesen. Ich konnte das Wasser zwar kontrollieren und bändigen, aber ich hatte noch sehr wenig Ausdauer darin. Jake rutscht näher zu mir und lehnte sich bei mir an. „ Ist mir egal. Selbst wenn du überhaupt nicht mir verwandt wärst, wärst du für mich immer noch meine Schwester,“ bei diesen Worten küsse ich ihn auf die Stirn.

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