Kapitel 14

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte lag Thomas noch immer neben mir. Wir haben die halbe Nacht geredet und über einen Plan nachgedacht der zur Flucht führen kann. Thomas wusste nichts davon das ich den Chip noch immer in meinem Kopf hatte. Somit wusste er auch nicht, das ich nicht mit ihnen fliehen konnte. Ich würde es ihm erklären, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen war. Vielleicht würde ich ihm aber auch nur einen Brief schreiben. Ich seufzte und stieg aus dem Bett. Ich zog mich rasch um. Ein enge weiße Jeans und eine weiße Bluse deren Ärmel weit ausgeschnittne waren. Dazu weiße High Heels. Noch immer hasste ich diese Kleidung. Doch ich durfte Janson nicht verärgern. Er durfte keinen Verdacht schöpfen. Ich ging an das Regal und steckte mir eine Waffe in den Hosenbund. Ich musste für den Notfall vorbereitet sein. Hastig eilte ich aus dem Zimmer und lief die leeren Gänge entlang. Es war noch ziemlich früh am Morgen weshalb ich nur den Wachen begegnete. Schließlich kam ich im Kontrollraum an und setzte mich an meinen Schreibtisch. Ich schaute auf die Bildschirme. Doch plötzlich sah ich etwas das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ein seltsames Monster lief durch das Labyrinth. Es sah aus wie eine Nacktschnecke. Nur das aus seinem Körper mörderische Spitzen kamen. Es sah aus als wäre es aus einem Alptraum entsprungen. Ruckartig setzte ich mir das Headset auf den Kopf und schaltete es ein.

"Janson! Sie kommen besser sofort in den Kontrollraum. Ich habe etwas mit Ihnen sprechen. Sofort!"

Meine Stimme hallte durch das gesamte Gebäude. Ich schmiss das Headset durch den Raum. Es zerbrach an der Wand und die Stücke landeten auf dem Boden. Nur wenige Augenblicke später sprang die Tür auf und Janson stand mit zerzaustem Haar im Kontrollraum.

"Was ist los?"
"Was ist das?!"

Ich schrie ihn wütend an und deutete auf das widerliche Vieh auf meinem Bildschirm.

"Das sind unsere Griewer."
"Ihre was?"

Er schaute mit stolzem Blick auf den Bildschirm.

"Sollte eine der Testpersonen auf die Idee kommen nachts ins Labyrinth zu gehen, um nach einem Ausweg zu suchen, so werden sie nicht mehr zurück auf die Lichtung kehren."

Mein Atem stockte.

"Was meinen Sie damit?"
"Die Griewer werden sie töten."

Ruckartig sprang ich von meinem Stuhl auf, sodass er laut zu Boden fiel.

"Sie rufen diese Monster zurück! Das war nicht Teil meines Projekts."
"Dein Projekt? Es ist schon lange nicht mehr dein Projekt."

Ich starrte ihn mit offenem Mund an.

"Überlass die wichtigen Entscheidungen lieber den Erwachsenen, kleiner Liebling."

Mit diesen Worten verschwand Janson aus dem Raum. Ich umklammerte meine Waffe an meinem Hosenbund. Was würde es ändern wenn ich nun einfach abdrücken würde. Was würde geschehen wenn ich Janson töten würde. Wäre das unser Ausweg? Wäre das unsere Flucht? Oder würden mich die Wachen schneller töten als ich reagieren kann? Ich seufzte und senkte meine Hand. Mein Blick wanderte wieder an den Bildschirm. Dieses Monster, der Griewer, lauerte noch immer im Labyrinth. Ruckartig setzte ich mich an den Schreibtisch und begann den Computer und die Akten zu durchsuchen. Ich rannte durch den Kontrollraum und durchsuchte alles was ich finden konnte. Jeden Computer, jedes Blatt Papier und jede Akte. Ich durchsuchte alles nach einem hilfreichen Tipp wie ich diesen Griewer abschalten konnte. Dann fand ich plötzlich eine Akte auf der die Worte Griewer Muster standen. Sofort setzte ich mich an meinen Tisch und durchwühlte die Akte. Darin stand das sie die Griewer für eine Art Muster benutzten. Sie wollten herausfinden wie die Testpersonen auf diese Monster reagierten. Doch ich fand etwas nützlicheres. Einen Code. Einen Code mit dem ich diese Monster steuern konnte. Ich versteckte die Akte in einem geheimen Fach unter meinem Tisch und begann mich in das Griewer System zu hacken. Ich gab den Code ein und sah wie der Griewer augenblicklich stehen blieb. Ich tippte weitere Codes ein und schaltete das Monster aus. Ich ließ mich in meinen Stuhl sinken. Dieses Projekt diente nur dazu diese Teenager zu quälen. Zu nichts anderem. Diese Griewer waren nicht hilfreich dabei das Gegenmittel zu finden. Sie waren nur dabei hilfreich um die Testpersonen die 'ungeeignet' waren zu töten. Als die Tür aufging schaute ich ruckartig auf. Janson kam erneut herein und schaute mich entschuldigend an.

"Ich wollte dich vorhin nicht so angehen."

Als er auf mich zu kam sprang ich hastig auf.

"Es ist schon in Ordnung. Aber wenn Sie mich entschuldigen. Ich habe wichtigeres zu tun."
"Deine Muster?"

Ich nickte und lief auf die Tür zu.

"Ich bin stolz auf dich, kleiner Liebling."

Wie angewurzelt blieb ich in der offenen Tür stehen. Langsam drehte ich mich um und lächelte ihn gespielt zufrieden an.

"Das ist mein einziges Ziel."

Er schmunzelte und ich verließ den Raum. Ohne ein genaues Ziel lief ich durch die Gänge des Gebäudes. Die Stockwerke hinab und hinauf. Doch als ich an der Tür zum Dach stand hielt ich inne. Sollte ich es erneut probieren. Probieren ob dies unsere Möglichkeit war? Vielleicht dachten Sie wir würden es nicht noch einmal versuchen und haben deswegen dort oben keine Wachen mehr postiert. Vielleicht-
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als ich eine Person vor mir stehen sah. Ich erkannte diese Person sofort. Diese dunkelbraunen Augen. Vor mir stand Newt.

Das verbotene Mädchen || Vor dem Labyrinth || Newt ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt