Kapitel 7

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"Thomas?"

Als ich im Kontrollraum ankam saß Thomas nicht länger an seinem Schreibtisch. Doch alle anderen waren noch hier, sie beobachteten Alby und werteten seine Ergebnisse aus. Ich trat an meinen Schreibtisch und schaute auf den Bildschirm. Alby saß im Wald an einem kleinen Feuer während er sich etwas zu Essen machte. Er sah schwach und müde aus. Doch er schlief nicht.

"Anna?"

Erschrocken drehte ich mich um. Janson stand vor mir.

"Was machst du hier? Du solltest schlafen gehen."
"Nein, ich... ich möchte noch ein wenig arbeiten."

Janson drückte auf den Ausschalter meiner Bildschirme.

"Du gehst schlafen."

Wütend starrte ich ihn an und stieß ihn beim vorbeigehen an der Schulter. Hastig eilte ich in mein Zimmer. Als ich die Tür hinter mir verschloss sah ich Thomas der auf meinem Bett saß.

"Wie ist es gelaufen?"

Ich lächelte.

"Sehr gut. Sie vertrauen mir. Naja nicht alle. Aber die meisten."

Thomas sprang vom Bett auf und schloss mich in seine Arme. Doch als er sich von mir löste erkannte ich in seinen Augen das etwas nicht stimmte.

"Was ist los?"

Er atmete tief aus und schaute zögerlich zu mir auf.

"Wir haben ein Probelm."
"Was für ein Problem?"

Wortlos ging er zurück zu meinem Bett und zog eine Akte unter meinem Kissen hervor.

"Das habe ich auf Jansons Schreibtisch gefunden."

Mit zitternden Händen blätterte ich mich durch die Akte. Als ich den Beschluss darin begriff ließ ich sie zu Boden fallen.

"Das kann nicht stimmen."
"Sie werden Gally morgen ins Labyrinth schicken."

Ruckartig sammelte ich die Blätter auf und warf sie in den Schreder unter meinem Regal. Zur Not hatte ich immer einige meiner Büro Gegenstände hier, fals ich mich Nachts durch Akten arbeiten wollte. Doch diese Zeit war vorbei.

"Ich werde es verhindern."
"Und wie willst du das tun?"

Ich drehte mich zu Thomas um und fuhr mir angestrengt durch die Haare.

"Ich weiß es nicht. Ich..."

Doch plötzlich fiel mir etwas ein. Ich schaute Thomas mit großen Augen an.

"Du musst mir helfen."
"Bei was?"
"Ich muss zurück zu den Jungs."

Er schaute mich fragend an.

"Du musst an der Tür stehen und darauf achten das die Wachen nicht den Raum betreten."
"Was soll das bringen?"
"Das wirst du schon sehen."

Ich packte Thomas Hangelenk und zog ihn aus dem Raum. Wir eilten den Gang entlang.

"Der Raum wird nicht abgehört, oder?"
"Nein, nur Video überwacht. Es wird aussehen wie ein normales Verhör..."
"... wenn ich es danach aussehen lasse."

Ich umklammerte die Pistole an meiner Jeans und Thomas nickte. Ich stieß die Tür auf und suchte im Kontrollraum nach Janson. Er stand an seinem Schreibtisch. Sofort stürmte ich darauf zu.

"Anna? Ich dachte ich habe mich klar ausgedrückt..."
"Ich muss mit den Testpersonen sprechen."

Er drehte sich zu mir um und verschränkte seine Arme.

"Warum?"
"Ich habe eine Idee für ein wichtiges Muster. Doch dazu muss ich mit allen zusammen sprechen."
"Darf ich erfahren welches Muster."

Ich grinste ihn frech an.

"Lass dich in meinem Bericht überraschen. Ich will das du stolz auf mich ist."
"Das bin ich doch schon längst, mein kleiner Liebling."

Er tätschelte meinen Kopf, ich spannte meinen gesamten Körper an. Thomas schien dies zu bemerken woraufhin er zärtlich meine Hand drückte um mich zu beruhigen.

"Na gut."

Ich nickte und zog Thomas aus dem Raum.

"Du bist die Beste."

Mit diesen Worten zog er mich die Treppen hinab. So schnell wir konnten eilten wir die Stufen hinab und den langen Gang entlang. Mit bebenden Händen stieß ich meine Karte durch das System und die Tür öffnete sich.

"Anna? Thomas? Was macht ihr hier um diese Uhrzeit."
"Ein wichtiges Verhör."
"Schon wieder."

Ich nickte.

"Es ist kurzfristig dazuwischen gekommen aber es muss jetzt gemacht werden. Sonst stimmen die Ergebnisse nicht."
"Okay."

Er öffnete mir die Tür. Thomas zog die Wachen aus dem Raum und verriegelte die Tür hinter mir. Der Raum war nur schwach beleuchtet. Die Jungs schliefen. Doch ein einziges Licht brannte. Am Bett eines blonden Jungen. Newt. Er lag noch immer wach. Hastig eilte ich an sein Bett.

"Newt... Newt!"

Er setzte sich ruckartig auf und schaute mich erschrocken an.

"Anna?"

Die anderen Jungs wurden langsam wach.

"Was machst du hier?"
"Es gibt Probleme."

Er sprang von seinem Bett und weckte die restlichen Jungs. Ich setzt mich auf Newts Bett und wartete bis mir alle Jungen zuhörten. Newt setzt sich neben mich als sich auch Minho endlich zu uns gesellte.

"Warum weckst du uns?"
"Wir haben ein großes Problem."

Sofort schauten mich alle mit großen Augen an.

"Gally soll morgen ins Labyrinth geschickt werden."

Alle wendeten ihre Blicke an ihn.

"Ich habe es gerade eben erfahren. Ich bin sofort hier her gekommen. Ich weiß wie wir es verhindern können. Aber ihr müsst mitspielen."

Sie nickten.

"Was ist dein Plan, Anna?"

Newt schaut mich mit seinen großen braunen Augen verzweifelt an.

"Ich werde Janson sagen, dass ich weitere Tests an euch durchführen muss. Er wird es mir glauben. So habe ich die Chance euch Zeit zu verschaffen. Zumindest bis Thomas und ich eine Lösung gefunden haben."
"Wer ist Thomas?"

Newts Stimme hallte durch den großen, dunklen Raum. Wir hatten das Licht extra nur schwach angemacht damit uns die Kamera schlecht erfassen kann.

"Er ist ein Freund. Er ist derjenige der die Kameras für mich auschaltet."

Er nickte. Doch plötzlich hörte ich das Klicken der Türschlösser.

"Wir spielen mit."

Minho schaute mich grinsend an. Bevor sich die Tür öffnete stand ich vom Bett auf und stellte mich vor die Jungs. In diesem Moment betrat Janson zusammen mit Thomas den Raum.

"Alles in Ordnung, Anna?"

Janson ließ seinen Blick über die Jungs fahren. Alle spielten ihre Rolle perfekt. Sie schauten auf den Boden oder legten sich auf die Betten.

"Alles bestens. Alles läuft nach Plan."

Zufrieden legte Janson mir seine Hand auf die Schulter.

Das verbotene Mädchen || Vor dem Labyrinth || Newt ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt