Teil 14 - Christopher

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Wir saßen draußen unter dem Sternenhimmel. Ich hatte meinen Arm um sie geschlungen und sie fragte: „Denkst du manchmal an IHN?"

Nein, nein, nein. Das Gespräch durfte nicht nicht in diese Richtung gehen. Das Thema würde noch alles zerstören. Aber ich hatte doch eh keine Wahl, oder? „Ja. Ja, ich denke dauernd an ihn.", murmelte ich und strich ihr sanft eine Haarsträne aus dem Gesicht.

Sie sah mich nicht an. Sie sah nur den Abhang hinunter und sagte: „Ich auch. Ach Chris, ich fühle mich einfach so...". So schuldig? Auch wenn sie es nicht aussprechen konnte, wusste ich, dass sie es meinte. „Ich weiß, Anna. Ich weiß.", flüsterte leise.

„Denkst du es wird so für immer sein? Dass wir uns für immer schuldig fühlen werden? Dass wir ihn nie loslassen können?", setze sie an. Sie nahm meine Hand und sprach weiter: „Ich weiß, damals hast du gesagt, dass wir in ein paar Jahren damit klar kommen würden. Aber es ist schon Jahre her...Wie lange soll es noch dauern?". Ich erinnerte mich nicht, dass ich das gesagt hatte. Ich erinnerte mich nur daran, dass ich selbst überfordert gewesen war von der Situation und es wunderte mich, dass ich so hoffnungsvolle Worte gesagt hatte. Doch heute glaubte ich es wirklich. „Nein, wir schaffen das.", versprach ich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Es tut mir so Leid.".

Erst wollte sie mir widersprechen, aber dann seufzte sie und sagte: „Mir auch.". Diesmal war ich mir nicht sicher, was sie alles meinte, aber es passte auf alles zu. Aber ich wusste auch nicht, worauf ich es bezogen hatte. Ich wollte das Thema gerne lassen und so stand ich auf und half ihr auf die Beine. „Komm mit, wir haben noch was vor.". „Wie bitte?" „Ach komm. Wir sind schon spät dran", sagte ich und zog sie weiter. Wir liefen den Abhang hinunter. Es war nicht weit und bald erreichten wir in der Stadt einen kleinen Platz. Eine Straßenband spielte ein paar Lieder. Viele andere Menschen hatten sich versammelt um die Band zu hören und ein paar Paare tanzten auch.

„Hierher wollte ich. Darf ich vorstellen? Meine Lieblingsband. Sie covern Lieder, aber spielen auch vereinzelt selber welche.", erklärte ich. Sie lachte, aber sah sich gespannt die Band an. Nachdem das Lied geendet hatte, stellte sie fest: „Die sind wirklich gut!". Ich nahm ihre Hand und grinste sie an: „Wir sind aber nicht nur zum Zuhören hier.". „Ach nein?".

„Nein, wir sind auch zum Tanzen da!", verkündete ich und zog sie auch schon an mich und somit in Richtung der anderen Paare. „Nein, Christopher, ich kann das nicht. Nicht hier.", wiedersprach sie. Doch ich dachte nicht mal daran sie wieder loszulassen. Die Musik setze ein und ich hatte Glück, denn sie spielten ein langsames Lied. Ehrlich gesagt war ich mitten auf der Straße auch nicht der begnadester Tänzer.

Wir fingen an zu tanzen und Anna gab ihren Widerstand auf. Es war schön sie in den Armen zu halten und die Musik war wirklich gut.

Nach einiger Zeit hörte die Band auf zu spielen und packte ihre Instrumente zusammen. So beschlossen wir, auch nach Hause zu gehen. Ich brachte sie zu ihrer Haustür zurück und gab ihr einen Kuss auf die Stirn zum Abschied.

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Etwas kürzer, aber dafür der Teil mit Andeutungen über ihre Vergangenheit ist länger geworden als ich eigentlich wollte. :( 

Mich würde mal interessieren, was ihr so für Theorien habt, was damals passiert ist :D

Danke LeaMorell für die vielen Kommentare! <3



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