2. Kapitel

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Am nächsten Morgen werde ich durch lautes Getrampel und Gemurmel geweckt.

Ich öffne meine Augen und blinzel. Mein erster Blick fällt auf meinen Wecker. Um 8 Uhr.

Was hat mich nur so zeitig geweckt?

Plötzlich wird eine Tür laut aufgerissen. Eine andere wird knallent zugeworfen. Ach, natürlich, meine Eltern streiten wieder.

Es wird mir bestätigt, als ich höre wie meine Mutter meinen Vater anschreit.

Müde reibe ich mir die Augen und stehe auf. Ich öffne meine Zimmertür und gehe so leise es geht durch den Flur ins Bad.

Dort springe ich zuerst unter die Dusche und danach ziehe ich mir meine Lieblingsleggings und ein T- shirt von Alex an. Meine langen roten Haare flechte ich zu einem Zopf.

Als ich die Küche betrete, ist dort niemand. Und auch sonst ist alles in der Wohnung wieder ruhig.

Schnell schmiere ich mir ein Toast mit Nutella und gehe in mein Zimmer.

Draußen hat es in der Zwischenzeit angefangen zu regnen. Der Regen prasselt an mein Fenster.

Ich setze mich auf mein Bett und öffne meinen Laptop. 8 neue Nachrichten.

Woher auch immer haben meine Freunde mitbekommen, dass mein Handy kaputt ist und sind einfach auf E - Mail umgestiegen.

Eine der Nachrichten ist auch von Marry, meiner besten Freundin, in der steht das sie leider heute nicht kann, weil sie eine schlimme Grippe bekommen hat.

Enttäuscht seufze ich auf. Trotzdem schreibe ich ihr: ' Gute Besserung Süße ♡ '  Danach klappe ich meinen Laptop wieder zu.

Auf dem Flur sind auch wieder Geräusche zu hören.

Langsam öffne ich meine Tür für einen Spalt und blicke direkt auf Alex's ziemlich durchtrainierten Bauch.

Verwundert sieht er auf mich hinab. Mein Mund verzieht sich zu einem Grinsen.

" Was ist denn los? " , frage ich ihn.

" Wir sollen beide ins Wohnzimmer kommen. Hat Mum gesagt. " Ich nicke und folge ihm.

Als wir im Wohnzimmer ankommen, bleiben Alex und ich erst mal kurz stehen.

Vor uns hat sich ein sehr ungewöhnliches Bild ergeben. Meine Mutter auf dem einen Sessel und mein Vater auf dem anderen. Beide tragen noch einen Schlafanzug. Die Haare von Mum haben sich zu einem seltsamen Kneul gebildet und unter Dads Augen kann man deutlich die Augenringe sehen.

Alex und ich setzten uns nervös auf das Sofa. Ich sehe zwischen meinen Eltern hin und her.

Wärend Dad eigentlich ganz ruhig da sitzt, ist mein Mutter das reinste Nervenbündel.

Immer wieder fährt sie sich über das Gesicht und knetet ihre Hände. Ruckartig steht sie plötzlich auf und stellt sich mit verschränkten Armen vor uns hin.

" Also, euer Vater und ich haben euch etwas zu sagen. " , fängt sie an. Dabei kommt mir schon eine komische Vorahnung.

" Naja, wie ihr bestimmt mitbekommen habt, vertragen euer Vater und ich mich nicht mehr. " , sie wirft einen Blick auf Dad, der starr nach vorne guckt.

" Würdest du bitte auch was sagen Michael! " , meckert sie ihn sofort an. " Ja natürlich. " , murmelt er.

" Super. " , meint Mum sarkastisch, "Du bist dran. "

Mein Vater wischt sich kleine Schweißperlen von der Stirn. Jetzt ist er wohl doch aufgeregt.

" Na gut Kinder. " , wendet er sich an uns, " Eure Mutter und ich haben es echt immer wieder versucht, aber es geht einfach nicht mehr. Deshalb haben wir beschlossen das es für uns alle das beste ist wenn...wenn wir uns trennen. " , erleichtert schnauft er auf.

Erwartungsvoll sehen uns Mum und Dad an.

Wahrscheinlich haben sie jetzt gedacht, dass Alex anfangen wird um sich zu schlagen und ich anfange zu weinen. Aber das ist beides nicht der Fall.

Kurz schaue ich zu Alex. Der aber genauso entspannt auf dem Sofa sitzt wie vorher.

Vielleicht denkt man jetzt, dass ich total gefühlslos bin. Aber das bin ich wirklich nicht. Wenn man jedoch sich seid fast einem Jahr anhören muss wie sich die Eltern jede Woche mehrmals streiten, ist man weder überrascht noch richtig traurig.

Verwundert schauen uns unsere Eltern an. " Ihr sagt dazu nichts?! " , sagt meine Mutter leicht empört.

" Es war ehrlich gesagt zu erwarten, dass ihr euch trennt. " , meldet sich Alex zu Wort.

Meine Eltern erröten beide, als Alex das sagt.

" Wir werden uns nicht nur trennen. Wir werden uns gleich scheiden lassen. "

Erstaunt sehe ich Dad an. ' Na los, sags du ihnen. ' , fordert mein Vater Mum auf.

" Okay. Könnt ihr euch noch daran erinnern, dass ich vor einem Monat bei meiner Firmenfeier war? " , fragt sie Alex und mich.
Wir nicken beide.

" Tja. " , meine Mutter fummelt nervös an ihren kurzen Haaren herum, " Ich habe dort einen anderen Mann kennen gelernt. " , murmelt sie.

" Was?! Echt jetzt?! " , platzt es aus mir heraus. Mein Bruder guckt ebenfalls sehr ungläubig.

" Kennen wir ihn? " , frage ich.

" Weiß ich nicht. " , Mum zuckt mit den Schultern. Bestimmt ist sie einfach nur froh, dass wir all die Nachricht sehr gut aufnehmen.

" Er heißt Georg von Berryshold. " Als sie das sagt, glänzen ihre Augen leicht.

Doch jetzt ist Alex der, aus dem es wieder heraus platzt: " Oh mein Gott! Echt jetzt?! "

Meine Mutter nickt mit roten Wangen.

" Kann mich hier mal jemand aufklären?! " , frage ich leicht genervt.

Alex dreht sich zu mir um. " Wie kann man nur nicht wissen, wer Georg von Berryshold ist?! " ,  empört schaut er mich an.

Ich zucke mit den Schultern.

" Georg von Berryshold ist Besitzer von 10 großen und bekannten Firmen. " , erklärt er mir.

Trotzdem verstehe ich immer noch Bahnhof. " Na und?! "

" Mein Güte! Er ist Millionär! " , fast brüllt Alex mich an.

Meine Augen werden ganz groß. Meine Mutter ist tatsächlich mit einem Millionär zusammen.

Ich kann es kaum fassen. Ich schaue zu meiner Mutter, die aber wieder mal in Gedanken versunken ist.

Dad steht still neben ihr und starrt auf den Fußboden.

" Und wie gehts jetzt weiter? " , frage ich in die Ruhe hinein.

Meine Eltern zucken aber nur mit den Schultern. " Wir werden schon irgendwie eine Lösung finden. Aber lasst das mal unsere Sorgen sein. " , antwortet Dad.

Neben mir rappelt Alex sich langsam auf und geht aus dem Wohnzimmer.

Ein paar Sekunden später folge ich ihm. Meine Eltern lasse ich einfach stehen.

In meinem Zimmer schreibe ich Marry gleich die große Neuigkeit. Doch blöderweise ist sie gerade nicht online.

Also lege ich mich flach auf mein Bett und schließe die Augen.

Sofort schießen mir tausend Fragen in den Kopf.

Werden wir jetzt reich? Wo wohnen wir? Und bei wem? Wie ist Georg von Berryshold so? Wohnt er in einer richtigen Villa? Wie geht es jetzt weiter?

Ich stöhne. Da muss sich aber noch vieles klären.

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Jey! Mein 2. Kapitel! ;-)

Wie findet ihrs?

Bis bald!

Lg Henri ♡

The Badboys And Me   》pausiert 《Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt