Kapitel 11- Kribbeln

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Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich hier schon saß, doch irgendwann kam Paul und setzte sich neben mich. Er vergrub sein Gesicht in den Händen und sagte: "Er hat eine starke Alkoholvergiftung" Ich seufzte. "Wie hat er das denn geschafft? Er und ich waren noch nicht ein Mal zwei Stunden da", fragte ich. "Ich habe keine Ahnung. Normalerweise ist er immer vernünftig", meinte Paul. "Ist er schon aufgewacht?" "Nein" "Kann ich zu ihm?" "Ja" Ich sprang auf und rannte in das Zimmer, indem die beiden verschwunden waren.
Da lag er. Mit einem Schlauch in der Nase, käsebleich und bewegte sich nicht. Es war schrecklich. Ich nahm mir einen Stuhl und setzte mich neben das Bett. Wie ferngesteuert griff ich nach seiner Hand und hielt sie fest umklammert. Wieder kamen mir die Tränen. Er sah so schrecklich aus. "Was machst su nur für Sachen, Li? Du hast dich einfach mal eben fast tot gesoffen. Wieso machst du das?" Ich fing an richtig loszuheulen. oh mein gott. Wie lange hatte ich bitte nicht mehr geweint? Schnell vergrub ich mein Gesicht im Liam's Bettdecke. Er war so vertraut und in meinem Bauch machte sich ein Kribbeln breit. Scheiß, was? Ich hatte mich doch nicht etwa...verliebt? Schnell fuhr ich hoch. "Scheiße, Liam. Was machst du bloß mit mir?", fragte ich eher mich selber und drückte noch mal seien Hand. Es war spät und ich war müde. Irgendwann schlief ich auf dem Stuhl ein. Mit dem Kopf auf der Bettkannte.

Am nächsten Morgen wurde ich dadurch wach, dass mir jemand durch die Haare strich. Verwundert hob ich den Kopf und sah in die Teddyaugen von Liam. "Sorry, hab ich dich geweckt?", fragte er mit kratziger Stimme. Ich nickte. "Wie lange bist du schon wach?" "Weiß nicht. Noch nicht lange.", antwortete er. "Du hast mir einen riesigen Schreck eingejagt!", warf ich ihm vor. "Tut mir leid. Ich weiß auch nicht, was mit mir los war.", entschuldigete er sich. Ich senkte den Kopf und seufzte. "Weißt du wann ich hier wieder rauskomme?", fragte er. "Nein, aber ich hol mal eben eine Schwester." Ich drückte den Knopf.
Wenige Sekunden später kam eine Krankenschwester und erkundigte sich nach Liam's Befinden. "Gut, ich hab nur übele Kopfschmerzen. Wann kann ich nach Hause?", antwortete er und sah die Frau erwartungsvoll an. "Gegen Ihre Kopfschmerzen werden wir Ihnen etwas geben. Wir behalten Sie zur Sicherheit noch einen Tag da, aber dann können Sie gehen", meinte sie freundlich. "Ich will aber schon heute hier raus.",meinte Liam bockig. "Liam, du warst kurz vorm Abkratzen! Die mussten dich wiederbeleben! Also halt deinen Mund und nimm es hin wie es ist!" wies ich ihn zurück. "Ihre Freundin hat Recht", stimmte mir die Schwester zu. "Aber-", fing Liam an. "Nichts aber. Du bleibst bis morgen hier. Basta! Ich werd jetzt deine Freunde anrufen, die sollen kommen und dich bespaßen. Ich bin müde und muss noch arbeiten" Ohne auf eine Antwort zu warten verließ ich das Zimmer.
Ich holte mein Handy und rief Niall an. Er war der einzige von dem ich noch die Nummer hatte, da wir ab und zu schrieben. Nach ein paar Mal Tuten hob er ab. "Karl Jackson?", meldete er sich mir verstellter Stimme. Ich lachte. "Guckst du nie wer dich anruft?" "Oh, Julie. Was gibst?" "Würdet ihr bitte ins Krankenhaus kommen? Liam hat gestern so viel gesoffen, dass er ohnmächtig geworden ist.  Er wollte heute schon nach Hause, aber die Ärzte wollen ihn noch da behalten. Ihr müsst ihn ein bisschen bespaßen. Ich muss zur Arbeit. Danke, Nialler!", sagte ich und legte auf, ohne auf seine Antwort zu warten.
Ich ging in den Warteraum, wo Paul noch genauso saß wie vorher. Den Kopf in den Händen vergraben und geschlossene Augen. "Paul? Ich muss jetzt gehen. Meine Arbeit ruft. Die Jungs kommen gleich und besuchen Liam. Er muss noch bis morgen bleiben und er will eigentlich nicht. Tschau!" Und ging schon wieder ohne Antwort.
Draußen rief ich mir ein Taxi und ließ mich zu Liam's Wohnung fahren. Ich hatte gestern noch einen Ersatzschlüssel bekommen und so befand ich mich 20 Minuten später unter der Dusche. Meine Gedanken kreisten die ganze Zeit um das Kribbeln, dass ich gespürt hatte, als ich im Krankenhaus war. Ich stieg aus der Dusche und zog mich an. Nie wieder wollte ich sowas spüren. Nicht, seitdem mein Bruder gestorben war. Er starb nur, weil ich unbedingt zu meinem damaligen Freund wollte und er mich fuhr. Es war einen schlimmes Gewitter draußen. Ich ging zur Haustür und wollte gerade raus, als mich meine Mum aufhielt. "Julie, wo willst du hin?" "Ich bin mit Sam verabredet.", antwortete ich. "Dann sag es ab! Du wirst heute nirgends hingehen. Nicht zu Fuß." Sauer sah ich sie an. "Mum, dass ist unfair." "Nein, ist es nicht und jetzt zieh dich wieder aus und komm ins Wohnzimmer." Gerade als ich meine Jacke aufmachte, kam Zac die Treppe herunter. "Was ist denn los?", fragte er. Anscheinend hatte Zac mitbekommen, das wir uns gestritten hatten. "Mum will mich nicht zu Sam lassen" Er seufzte. "Komm ich fahr dich" Dankend sah ich ihn an und viel ihm um den Hals.
Ja, so war das. Als wir dann bei Sam ankamen, sagte er mir, er würde ihn nicht mögen. Ich bin ausgerastet und habe ihn angeschrien. 20 Minuten später rief mein Das an und meinte er sei tot.
Das Klingeln meines Handys riss mich aus den Erinnerungen. "Julie Dickson?" "Wo bleibst du? Wir wollen in einer halben Stunde anfangen mit dem Werbespot für Manhattan!", fragte mich mein Manager. "Ich bin gleich da. Gib mir 10 Minuten." Ich legte auf und schlüpfte schnell in meine Klamotten. Schminken tat ich mich nicht. Ich würde sowieso gleich eine halbe Tonne draufbekommen. Ich rief mir wieder ein Taxi und verließ die Wohnung.
Neun Minuten später kam ich Am Ziel an und wurde gleich von Den Stylisten in Beschlag genommen.

5 Stunden später verließ ich fix und fertig das Gebäude und lief zum nächsten Starbucks. Dort angekommen kaufte ich mir einen Kaffee und einen Cookie, denn mein Hunger war unbeschreiblich groß. Ich checkte mein Handy und sah, dass ich eine Nachricht auf WhatsApp hatte.
Kommst du noch mal vorbei? Wenn ja, bring was zu essen mit! Ich sterbe.
Ich überlegte. Ja, ich werde hin gehen. Also suchte ich den nächste Supermarkt auf und kaufte alle möglichen Süßigkeiten. Wenn Niall Hunger hatte, konnte ich mir vorstellen wie unausstehlich er war. Ich war es dann auch.
Wieder rief ich mir ein Taxi und für zurück zum Krankenhaus

28.12.15/ Wörter: 1084

Change my Mind (Liam Payne FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt