Kapitel 20- BERLIN

564 15 1
                                    

Die Show war vorbei und ich verließ durch den Hinterausgang das Gebäude. Gerade als ich in mein Auto steigen wollte, hörte ich jemanden rufen: "Julie, warte!" Ich drehte mich schwungvoll um und lächelte gefaket. "Niall! Was willst du?", schon klang ich nicht mehr so nett... "Mit dir reden", meinte er schon fast kleinlaut. Augenverdrehend sah ich ihn an. "Dann leg los!", sagte ich und tippte mit meinem Fuß auf den Boden. "Ju, er meinte es nicht so. Er hat nicht nachgedacht...", fing er an, doch ich unterbrach ihn. "Es interessiert mich nicht. Dann hätte er vorher nachdenken sollen. Und jetzt entschuldige mich, ich bin müde." Ohne auf eine Antwort zu warten setzte ich mich ins Auto und fuhr mit quietschenden Reifen davon.

Einige Stunden später lag ich in meinem Bett,  doch ich konnte einfach nicht einschlafen. Zu viele Gedanken spukten in meinem Kopf durch die Gegend. Was ist wenn er es wirklich nicht so wollte? Was ist wenn er mich wirklich liebt? Tut er eh nicht, meldete sich das kleine Teufelchen in mir. Aber es hatte Recht. Entschlossen stand ich auf. Es ist an der Zeit einen Schlussstrich zu ziehen. Für immer.

Ich nahm mein Handy und wählte Liam's Nummer. Schneller als gedacht nahm er ab und seine sanfte Stimme ließ mich stocken. "Payne?", meldete er sich wie immer. Ich schluckte noch einmal. "Liam", sagte ich. "Julie?", fragte er überrascht, aber auch traurig. Wieso traurig? "Können wir uns treffen?", fragte ich ihn. Ich hörte ein überraschtes Luftholen auf der anderen Seite der Leitung. "Natürlich! Wann und wo?", er klang erfreut. "Morgen im Volare?", schlug ich vor. Das Volare war ein kleiner Italiener mit super leckeren Essen. "Ja, dass geht wann denn?", fragte er weiter nach. "13:30 zum Mittagessen?", schlug ich wieder vor. "Das klappt. Danke, dass du dich gemeldet hast", bedankte er sich. Hoffentlich habe ich ihm jetzt keine falschen Hoffnungen gemacht... "Dann bis morgen, Liam!", verabschiedete ich mich und legte auf. Rückwärts ließ ich mich auf mein Bett fallen und seufzte tief. Morgen würde endlich Schluss mit dem Theater sein.

Der nächste morgen startete mit einem heftigen Gewitter. Der Donner schallte nur so durch die Hinterhöfe und der Regen prasselt ununterbrochen auf die Hausdächer. Na super. Ich schwang meine Beine aus dem Bett und machte mir erstmal meinen Kaffee. Es war an der Zeit zu überlegen, wie ich Liam sagen soll, dass ich nichts mehr mit ihm zu tun haben will. Er macht mich doch eigentlich glücklich, aber gleichzeitig verletzt er mich. Tief seufzend ließ ich mich au meine Couch fallen. Warum musste das Leben bloß so kompliziert sein? Als es dreizehn Uhr war machte ich mich auf den Weg Ins Restaurant. Heute war der Tag, an dem ich mein Leben wieder in den Griff bekam. Ich schaffte alle meine Probleme aus der Welt. Es war ja nur eins, aber trotzdem.

Ich atmete tief durch und betrat das Restaurant. Mein Blick wanderte die Tische entlang, bis ich ihn entdeckte. Dort saß er. Den Blick auf den Tisch gesenkt, als wenn er schon wüsste was kommt.
Ohne ein Wort zu sagen setzte ich mich an den Tisch. Still schob er ein Blatt herüber. Ich überflog es. Es war der Vertrag, der die Fake-Beziehung beendete, der mir den Kontakt zu ihm für zehn Jahre verbot, der mir verbot über die Beziehung zu reden, der mir verbot alles zu tun was ihm schadete. Von mir stand dort nichts. Ich unterschrieb trotzdem. Still schob ich den Vertrag wieder zu ihm. "Liam", sagte ich leise. Er hob erstaunt den Kopf. "Es tut mir leid", formten meine Lippen ohne ein Laut herüber zu lasse. Er nickte. Er machte es mir nach. Er formte:Mir auch. Ich lächelte schwach, er auch. Wir standen auf und umarmten uns. Noch ein letzter schmerzgefüllter Blick und ich verließ das Restaurant.
Zu Hause stellte ich mich unter die kalte Dusche und versuchte nicht an ihn zu denken. Langsam wurde es mir zu kalt und ich kuschelte mich in meine Jacke. Als ich meine Hände in der Jackentasche vergrub, spürte ich einen Zettel an meiner Hand. Mit gerunzelter Stirn zog ich ihn raus.

22.12.2026
10 Uhr
BERLIN Checkpoint Charlie

Ich erkannte sofort Liam's Schrift. Er wollte mich dort wiedersehn. Ein breites Lächeln bildete sich in meinem Gesicht und ich drückte den Zettel an meine Brust. Neue Hoffnung blühte in mir auf. Es war nich nicht vorbei. Noch lange nicht.

9.3.16/ Wörter: 729

Change my Mind (Liam Payne FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt