8-Ich mag dich.

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Brooklyn PoV

Als ich aufwachte, wurde mir schlagartig bewusst, dass ich mich heute mit Ally treffen würde.
Mit einem Grinsen im Gesicht stand ich auf und schlüpfte ins Bad, um zu duschen.

Als ich das warme Wasser auf meine Haut prasseln ließ, überlegte ich sogar schon, was ich anziehen würde, was ich im Normalfall sonst nie machte.

Ich beschloss ein rotes Karo-Hemd und eine locker-sitzende Jeans anzuziehen.
Ich setzte mich an den Frühstückstisch.
"Triffst du dich heute mit ihr?", zwinkerte Dad mir zu und ich streckte ihm die Zunge raus.

Ich löffelte Müsli aus meiner Schale und aß es gedankenverloren.

Es war 10 Uhr. Wenn ich nicht von zu vielen Paparazzi verfolgt werden wollte, musste ich jetzt schon. Denn um die Mittagszeit spionierten sie mir am liebsten hinterher.
"Ich muss los!", sagte ich und sprang auf. "Ich krieg eh nichts mehr runter, ich kauf mir irgendwo was."

Ehe noch jemand was sagen konnte, hatte ich mir meine Jacke geschnappt und die Tür hinter mir geschlossen.

~~

Ich betrat den Blumenladen und ging zielstrebig auf die Frau hinter dem Tresen zu.
"1 mal bitte die roten Rosen da."
Sie zwinkerte mir zu und mein Gesicht färbte sich rot.
Ich hörte, wie hinter mir an der Scheibe Menschen stehen blieben und tuschelten.

Ich zog meine Kapuze etwas tiefer ins Gesicht und hoffte, sie würden weiter gehen.
Nachdem ich bezahlt hatte, verließ ich den Laden und guckte, ob sich irgendein Paparazzo in der Nähe befand, doch zum Glück nicht.

An essen konnte ich nicht denken, sodass ich mich direkt auf den Weg zur Jugendherberge machte.
Es war gerade erst mal 11 Uhr, doch trotzdem setzte ich mich auf die Bank, den Strauß neben mich und wartete.

~~

Mein Herz schlug schneller, als die Tür geöffnet wurde und sie raus kam.
Ich fuhr mir nocheinmal durchs Haar, stand auf, nahm den Strauß in die Hand und versuchte halbwegs passabel auszusehen.

Ally sah einfach toll aus.
Sie hatte eine Boyfriend-Jeans, ein graues Shirt und einen langen Cardigan.
Ihre Haare fielen ihr locker über die Schultern.

Sie blieb vor mir stehen.
"Hey."
Ich lächelte und reichte ihr die Rosen. "Hey. Der ist für dich."
"Danke", lächelte sie. "Das ist nett."
"S-Sollen wir los?", stammelte ich und sie nickte. "Gerne."

Gemeinsam schlenderten wir in die Innenstadt und gingen in eins ader Cafès, wo wir uns in einer Ecke niederließen.
Ich setzte mich gegenüber von ihr, um ihr besser in die Augen sehen zu können.
"Erzähl mir was von dir!", forderte ich, nachdem wir was bestellt hatten.

"Also ich führe ein ganz gewöhnliches Leben", begann sie.
"Das glaube ich nicht", warf ich ein.
Sie lachte. Oh Gott, ich liebte ihr Lachen!
"Ich wohne mit meinen Eltern und meinem 13-jährigen Bruder Felix in einem großen Haus im Garten.
Meine beste Freundin Kat wohnt direkt gegenüber von mir, wir kennen uns schon seit Jahren.

Meine Hobbys sind...zeichnen, ich mach oft bei Wettbewerben mit und möchte das auch mal beruflich machen.
Außerdem geh ich gerne joggen, hab mal Leichtathletik gemacht, ist aber schon Jahre her-" Sie schob sich ein Stück Apfelkuchen in den Mund. "Meine Kondition ist wahrscheinlich am Arsch."

Ich grinste und nahm einen Schluck Kakao.
"Und du, was machst du so?", fragte sie.
Ich räusperte mich. "Fußball, Skaten, typisch Junge halte."
Sie lachte. "Ach, du bist doch nichty typisch, du bist berühmt."
Ich kratzte mich am Kinn. "Ja, schon...aber glaub mir, berühmt sein kann manchmal echt anstrengend sein.
Ich kann nicht normal in den Supermarkt gehen, nicht normal durch die Stadt gehen.
Überall lauern Kameras und am nächsten morgen gibts mich in der Bravo.
Am schlimmsten ist es, wenn ich in Kontakt eines Mädchens komme.
Weiß die Presse es, weiß die ganze Welt es."

Sie lächelte. "Klingt stressig."
"Ist es auch", murmelte ich.
"Ist da überhaupt Platu für ein Privatleben?", fragte sie.
"Klar", sagte ich sofort. "Ich kenn Plätze, da kommen keine Paparazzi hin." Ich zwinkerte ihr zu und sie wurde rot. Süß.

Sie aß das letzte Stück Kuchen auf und deutete auf meins.
"Hast du keinen Hunger?"
Ich starrte auf meinen Teller, auf dem ein ungerührtes Stück Apfelkuchen stand.
Ich muss wohl vergessen haben, zu essen.
Ich schob ihr meinen Teller hin. "Nimm du!"

"Willst du nicht?" Sie hob eine Augenbraue.
Ich winkte ab. "Ne, nimm ruhig."
Zögernd brach sie sich das erste Stück ab umd schob es sich in den Mund.
Ich jubelte innerlich, da ich es liebte, wenn Mädchen so viel aßen und nicht ständig auf ihre Figur achteten. Noch ein Pluspunkt, meine Liste füllte sich.

Als sie fertig war, sah sie auf ihre Uhr.
"Sorry, ich muss wieder los.
Mein Lehrer hat es nicht gern, wenn wir lang wegbleiben und hat eine bestimmte Uhrzeit ausgemacht."
Ich stand auf und reichte ihr ihre Jacke.
Unaufällig umarmte ich sie für einen Moment, als ich ihr die Jacke überstreifte.

Sie drehte ihren Kopf und ich versank für einen Moment in ihren grünen Augen.
"Wieso tust du das alles für mich?", fragte sie. "Dich mit mir treffen.
Ins Cafè einladen...Es laufen doch tausend bessere Mädchen draußen rum. Models, die man kennt.
Ich bin nur ein typisches Mädchen aus Deutschland. Mich kennt man nicht."

Ich fuhr mit der Hand über ihre Wange. "Du bist nicht gewöhnlich, Ally."
"Und wieso tust du das alles für mich?"
"Ich mag dich halt und kanns dich nicht vergessen. Deshalb hoffe ich, dass ich dich nochmal sehen darf."

Ihr Mundwinkel zogen sich hoch. "Das hoffe ich auch, Brookyln."

Zusammen verließen wir das Cafè.
Zum Glück sah ich niemanden auflauern, sodass meine Hand kurz über ihren Rücken strich.

Als wir an der Jugendherberge ankamen, drehte sie sich zu mir um.
"Das war ein schöner Tag, Herr Beckham", sagte sie und sah mir direkt in die Augen.
Ich lächelte und umarmte sie. "Es war mir ein Vergnügen, Ms Cohen.
Ich würde mich freuen, wenn sie mich anrufen würden."

"Ach, sie sind dazu nicht in der Lage?" Sie kniff mir in die Schulter.
"In den Filmen machen das immer die Männer."
"Tja, Miss Cohen, da muss ich sie wohl enttäuschen, denn das ist kein Film, wir befinden uns in der Realität."
Sie lachte. "Dann sind wir mal gespannt, ob das mit und ein Happy End ergibt. Dann reden wir nochmal."

Sie drehte sich und ging.
In einem war ich mir sicher, auch wenn es kein Happy End geben würde.
Ich hatte mich ganz klar in Alison Cohen verliebt.

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