27-Kiss in the rain

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Ally PoV

10 Jahre später

"Ally, ich bin froh, dass du damals Schluss gemacht hast", sagte Brooklyn, während er geschickt ein Spiegelei auf den Toast warf und es seiner Tochter 6-jährigen Tochter Cassy gab.
"Hier Schatz, guten Appetit!"

Ich sah die beiden genau an.
Brooklyn war ein echt lieber Vater.
Vor 7 Jahren hat er Tamara Jones geheiratet, mit der er die 6-jährige Cassy und den 4-jährigen Lewis hat.
Er deutete auf das Foto, welches sich auf einem kleinen Schränkchen befand.
Zu sehen war dort seine Tamara, die momentan jedoch als erfolgreiche Designerin irgendwo in der Welt unterwegs war.

"Denn so habe ich Tami kennengelernt."
Während er das sagte, zog sich mein Magen zusammen.
Seitdem ich vor 10 Jahren Schluss gemacht hatte, hatte ich nie jemanden kennenglernt, der so war wie Brooklyn.
Sprich: Seit 10 Jahren single.

Ich bereute es, dass ich uns keine Chance geben wollte, denn wenn ich mir manchmal Brooklyns' Leben ansah, wurd ich neidisch.
Das, was er mit Tamara erlebt hat, hätte wir genauso erleben können.

Er setzte sich auf einen Stuhl, ich ließ mich schweigsam gegenüber auf den Stuhl fallen.
Er löffelte sein Müsli, und ich starrte ihn einfach nur an.
Ich sagte es nie laut aus, aber Brooklyn war die Liebe meines Lebens und bis heute habe ich ihn immer geliebt.
Er hat so viele richtige Entscheidungen in seinem Leben getroffen und ich hab mir mit einer mein komplettes Leben versaut.

Ich merkte gar nicht, wie Brooklyn in der Zeit fertig aufgegessen hatte.
Er stand auf, stellte seine Müslischale in die Spüle und kam um den Tisch herum auf mich zu.
Seine Hände plazierte er auf meinen Schultern und er beugte sich runter und hauchte mir ins Ohr:

"Auch, wenn ich manchmal sehr traurig bin, dass du dich nicht für mich entschieden hast."

Schweißgebadet fuhr ich hoch.

Was für ein Traum.

Ich fuhr mir mit meiner durch meine fettigen Haare und setzte mich gerade ins Bett.

Oh Gott.

Es war irgendwie, als hätte mir Brooklyn den Traum geschickt, in dem sich die Botschaft befand, die richtige Entscheidung zu treffen.
Am liebsten hätte ich laut losgeschrien, doch dann hätte ich vermutlich die anderen geweckt, was ich vermeiden wollte.

Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es gerade mal 7:00 waren.
Stöhnend tastete ich nach meinem Handy und musste etwas enttäuscht feststellen, dass ich weder einen Anruf noch eine Nachricht bekommen hatte.
Ich schaltete es aus und fragte mich im selben Moment, wieso ich so traurig war.

Schließlich hatte ich Schluss gemacht.
Es war die beste Entscheidung, dieser Satz schoss mir durch den Kopf.
Ich zog die Decke bis zur Nasenspitze und fragte mich, ob dieser Traum damit meine Zukunft verraussagen wollte.

"Auch wenn ich manchmal sehr traurig bin, dass du dich nicht für mich entschieden hast."

Brooklyns Satz ließ mich nachdenken.
Würde ich es irgendwann bereuen, mich nicht für ihn entschieden zu haben?

~~

"Ich hoffe, ihr hattet einen schönen Aufenthalt und habt die Zeit genossen", sagte Herr Rottmann und ging durch die Reihen, um alle zu zählen.
"Genau 22, wir können losfahren!"

Ich blickte zu Luke, der sich neben mich in den Bus gesetzt hatte, da Kat und Kel unbedingt nebeneinander sitzen wollten.

"Wie fandest du's hier?", fragte ich, und bereute es sofort, da es für ihn bestimmt eine nicht ganz so angenehme Zeit gewesen sein musste.
"Schön", sagte er. "Bis auf ein paar Kleinigkeiten."
Mit dieser Antwort gab ich mich mehr als zufrieden und sah einfach nur noch aus dem Fenster.

Mein Handy hatte ich seit heut Morgen nicht mehr angemacht, aus Angst, ich würde ihn doch noch anrufen.
Während der Bus über die Autobahn raste, welche zum Flughafen führte, fing es an zu regnen.
Ich schloss die Augen und dachte an Zuhause, wobei meine Gedanken aber immer zu Brooklyn schweiften.

Nachdem wir ausgestiegen, mit dem Gepäck über den Parkplatz, um nicht zu sehr nass zu werden, waren, gaben wir unser Gepäck ab und gingen durch die Sicherheitskontrolle.

"Vermisst du ihn?", fragte Kat.
Ich wollte den Kopf schütteln, nickte aber.
"Ja, ein bisschen, aber..."
Sie legte mir eine Hand auf meiner Schulter.
"Er vermisst dich bestimmt auch", sagte sie leise. "Aber es war richtig."

Als wir auch durch die letzte Kontrolle waren, sagte Herr Rottmann: "Wir laufen jetzt über den Flugplatz, um nicht klatschnass ins Flugzeug steigen zu müssen, okay?"

Man hörte alle murren, bevor die meisten losrannten.
Ich lief los, musste aber feststellen, dass das bei dem Wind leichter gesagt als getan war.

"Ally!"

Ich fuhr herum und mein Herz blieb für einen Moment stehen.
"Brooklyn", rutschte es mir raus.

Er stand tatsächlich da.

Als er auf den Platz trat, konnte ich sehen, dass er laut aufschluchzte, als er sah, dass ich mich umgedreht hatte.
Er kam auf mich zu und als er circa 3 Meter von mir entfernt stand, fand ich endlich meine Sprache wieder.

"Was willst du hier?"

Mit seiner Hand fuhr er sich durch sie nassen Haare.
"Ich will dich", sagte er. "Deshalb bin ich hier, ich lass dich nicht gehen."

Die ersten Tränen kullertem aus meinen Augen.
"Es ist aus", sagte ich und senkte den Kopf.
"Ich habs dir doch erklärt."

"Ich weiß", sagte er und trat noch näher.
"Aber letzte Nacht ist mir klar geworden, dass ich meine Zukunft mit dir verbringen möchte und ich weiß, dass wir es schaffen können.
Wir müssen nur zusammenhalten und nicht aufgeben dürfen.
Bitte verlass mich nicht."

Ich schluckte kräftig.
Seine Wort trafen mich direkt ins Herz.
War ich bereit, zu kämpfen, mit ihm gemeinsam zu kämpfen?
War er meine Zukunft.
Würde ich es bereuen?

"Okay", flüsterte ich, wobei sich seine Mundwinkel hochzogen.
Und dann passierte alles in Zeitlupe.
Ich rannte auf ihn zu und sprang in seine Arme.
Er presste seine Lippen auf meine und ich spürte es endlich wieder, was ich immer in ihm spürte.
Liebe.

Ich fuhr mit meiner Hand durch seine Haare und der Kuss wurde imemr leidenschaftlicher.
Es regnete und wie wurden komplett nass.
Doch es machte mir nichts aus.

Ich wollte ihn und das spürte er, denn wir waren gerade zu einer Person verschmolzen.
Kein Blatt würde mehr zwischen uns passen.
Er küsste mich noch einmal und schloss mich dann in seine Arme.

Ein letzter Kuss auf den Scheitel und gleich würde ich ins Flugzeug steigen.
"Ich liebe dich", hauchte er mir ins Ohr.
"Ich liebe dich", sagte ich legte meinen Kopf an seiner durchtrainierten Brust ab.

Und ich war mir sicher.
Er war meine Zukunft und ich war seine, denn wir waren beide bereit, zusammenzuhalten.

London LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt