London Love

16-Liebe

Ally Pov

Ich stürzte zur Tür des Krankenhauses rein.
Mein Puls hatte sich in den letzten Minuten um einiges gesteigert und meine Haare klebten in meinem Gesicht, weil es in Strömen regnete.

"Ich muss zu Brooklyn-äh, David. David Beckham!", zischte ich der Frau am Tresen zu. "Sofort!"
Diese hob beide Augenbrauen und musterte mich. "Sorry, aber das geht nicht."
Ich starrte sie an. "A-Aber."
"Nichts aber", zischte sie zurück.
Ich funkelte sie an. "Gut, dass such ich ihn halt alleine."

Sie wollte noch irgendwas sagen, doch ich hatte mich schon umgedreht und war losgerannt.
Ich hatte keine Ahnung wohin, deshalb rannte ich zuerst zu den Intensivstationen, wo sie tatsächlich waren.

Als Brooklyn mich sah, stand er auf und ich sprang ihm in die Arme.
"Ally!", flüsterte er. "Ich bin so froh, dass du hier bist."
"Alles ist gut", flüsterte ich zurück. "Ich bin hier. Du bist nicht alleine."

Er schluchzte auf und vergrub sein Gesicht in meinem Haar. "Ich hab so Angst."
"Ich auch", sagte ich leise. "Aber es wird alles gut- bestimmt."
Ich löste mich von ihm und umarmte auch Victoria.
So zerbrechlich hatte ich sie noch nie gesehen.
Sie wirkte so, als würde sie jeden Moment einknicken und sie hatte dunkle Schatten unter ihren Augen.

"Wo sind deine Geschwister?", erkundigte ich mich freundlich.
"Bei meinen Großeltern", antwortete Brooklyn, der seinen Kopf an die Wand gelehnt hatte und meine Hand hielt.
Ich drückte sie.

Als nach einigen Stunden immernoch kein Arzt kam, schlug Brooklyn vor, im Cafè was trinken zu gehen.
Ich stimmte zu, da man ihm ansah, dass er Ablenkung brauchte.
Er sah fertig aus.
Seinr Haare standen in alle Richtungen ab, seine Augenringe wurden immer größer und dunkler, genau wie die Schweißflecken unter seinen Armen.

Wir bestellten jeweils ein kaltes Wasser, das er in wenigen Sekunden austrank.
"Ist alles okay?", erkundigte ich mich freundlich.
Er fuhr sich hektisch durchs Haar.
"Ja...geht so.
Ich hab einfach nur Schiss, dass er
..."
"Du musst es nicht aussprechen", fiel ich ihm ins Wort.
Ich nahm seine Hand und streichelte ihm über seinen Handrücken.
"Wirklich nicht, Brooklyn."

Er nickte und schluckte.
"Sag mal ehrlich, glaubst du, alles wird gut?", fragte er mich.
Ich schloss kurz die Augen und schaute dann in seine.
"Ja", sagte ich. "Das glaube ich.
Er wird kämpfen, du kennst ihn doch.
Oder hat er jemals aufgegeben?"

Lächelnd schüttelte er den Kopf.
"Nein, er ist ehrgeizig."

"Na, also."

Er beugte sich rüber und drückte mit einen Kuss auf die Stirn.
"Weißt du eigentlich, wie froh ich bin, dich kennengelernt zu haben?
Es klingt krank, aber ich weiß nicht, wie ich das ohne dich gerade überleben würde.
Ich liebe dich so sehr und will dich nicht mehr verlieren."

Ich lächelte, als er seine Lippen auf meine drückte.
Ich war auch froh, ihn kennengelernt zu haben.
Und wie.

Als wir längere Zeit später wieder zurückkehrten, kam in dem Moment der Arzt raus.
Täuschte ich mich oder lächelte er wirklich?

"Ich habe eine freudige Nachricht, Mrs. Beckham. Mr. Beckham ist aus dem Koma erwacht", verkündete er euphorisch.
Dann geschah alles gleichzeitig.
Victoria schrie vor Freude auf und Brooklyn fiel mir um den Hals.
Er weinte, jedoch vor Freude.

"Können wie ihn sehen?", fragte Brooklyn, nachdem er sich beruhigt hatte.
Der Arzt nickte. "Natürlich. Aber bitte nicht zu laut sein, er muss sich schonen."
Brooklyn zog mich mit sich.
"Nein, ich muss da nicht rein.
Geht nur ihr!"

"Quatsch!", sagten Victoria und Brooklyn wie aus einem Mund.
"Du gehörst jetzt zur Familie", ergänzte Brooklyn grinsend.
"Also gut", nickte ich, auch wenn ich mich leicht unwohl fühlte.

Als ich in das Zimmer ging, wurde mir sofort ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert.
Er lag dort, wirkte noch etwas erschöpft und hatte einen großen Verband um seinen Kopf, doch er strahlte, als er uns sah.
Victoria konnte sich nicht zurück halten und fiel ihm um den Hals.
"Sorry...Du musst dich zwar noch schonen, aber ich kann nicht anders."
Ich grinste innerlich.
Das war Liebe.