18-Panikflecken

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Ally PoV

"Ich freu mich auf dich!", zwitscherte meine Mutter, während sie im Hintergrund lautstark Musik hörte.

"Ich mich auch", sagte ich, während ich mich auf meinem Bett hin und herrollte.
"Aber ich würd noch gerne länger hier bleiben, wegen Brooklyn", seufzte ich.

"Ihr werdet euch bestimmt noch sehen", sagte sie. "Er muss uns unbedingt mal besuchen, seine Eltern ebenfalls."
Ich lachte.
Es war nicht zu übersehen, dass meine Mutter Fan von David Beckham war.
Als er damals mit Victoria zusammenkam, war sie schockiert und in Tränen ausgebrochen, bis sie meinen Vater kennenlernte.

"Wie gehts Lucy und Felix?", wechselte ich das Thema.
"Oh, denen gehts gut.
Felix hat beim letzten Fußballspiel das entscheidene Tor geschossen und feiert sich selbst als Held.
Lucy ist an ihrem Studium dran, und ach, sie wird mit Elias zusammenziehen."

Ich schnappte nach Luft.
"Was?! Echt?"
"Ja", hörte ich sie sagen.
"Sie haben eine kleine günstige gemeinsame Wohnung gefunden, die Uni ist zum Glück nicht allzu weit entfernt.
Wenn du kommst, darfst du beim Kisten tragen helfen."

Ich stöhnte, freute mich aber innerlich.
Lucy und Elias sind schon seit Monaten zusammen und es war immer Lucys Traum gewesen, mit ihm in eine Wohnung zu ziehen.

"Ich muss Schluss machen", sagte ich. "Es gibt jetzt gleich Essen."
"Okay", sagte sie. "Bei uns auch.
Bis dann, Alison."
"Ciao." Ich legte auf.

"Endlich!", sagte Kat und atmete auf. "Ihr habt ja 'ne Ewigkeit miteinander telefoniert."
Sie zog mich hoch. "Ich hab Hunger, lass und gehen!"
Ich nickte und band meine Haare im gehen zu einem hohen Pferdeschwanz.

Als wir den Gemeinschaftsraum zum Essen betraten, kam Luke mir entgegen.
"Können wir reden?", fragte er und packte mich am Arm.
Ich runzelte die Stirn, folgte ihm aber stumm nach draußen.
"Was gibts?"

Er lehnte sich an die Wand und fuhr sich durchs Haar.
Auf seinem Hals breiteten sich Panikflecken aus.
Was war los?
"Liebst du Brooklyn?", fragte er, wie aus der Pistole geschossen.

"Ja!", sagte ich, ebenfalls aus der Pistole geschossen. "Hast du ein Problem damit?", ergänzte ich.
Er zuckte mit den Schultern.
"Du redest immer davon, er sei dein Leben und deine Zukunft gehöre ihm, dabei kennst du ihn gerade erstmal seit 2 Wochen.
Aber ich, mich kennst du seit über 14 Jahren.
Wir kennen uns und haben keine Geheimnisse voreinander.
Und von Brooklyn weißt du praktisch nichts.
Ich- nimm mich!"

Ich starrte ihn an, als hätte er sich soeben in einen Goldfisch verwandelt.
Ich machte den Mund auf, aus dem erstmal nur unverständliche Laute kamen.
"D-Du bist in mich v-verliebt", stammelte ich.

Er wurde rot. "Nunja, das bin ich.
Und ich bin mir auch ganz sicher, dass du auch was für mich empfindest.
Wir sind füreinander bestimmt.
Nicht du und Brooklyn."
Ich riss meine Augen auf.
"Willst du uns auseinander bringen?!
Bist du krank? Ich entscheide immernoch, mit wem ich zusammenkomme und nicht du.
Und ich liebe Brooklyn, nicht dich."

Er wurde plötzlich ganz weich und sah mich an.
"Es tut mir Leid", sagte ich. "Luke..."
"Schon okay", sagte er. "War 'ne dumme Idee von mir."
Ich streichelte ihm über seine Wange. "Seit wann liebst du mich?"

Er schluckte. "Seit deinem 14.Geburtstag. Ich wollte es dir schon immer sagen, hab mich aber nie getraut.
Ich wollte es dir hier romantisch auf dem London Eye sagen."
Ich sah, wie sich Tränen in seinen Augen sammelten und nahm ihn in den Arm.

"Ich liebe dich", sagte ich. "Nur anders halt.
Du wirst schon noch jemand ganz tolles kennenlernen, du bist doch ein Traum-Typ."
Er kratzte sich am Nacken, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten. "Villeicht."
"Ganz bestimmt", sagte ich motiviert.

Dann drehte ich mich um und ging.
Fuck, damit hätte ich jetzt echt nicht gerechnet.

London LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt