Erinnerungen an die alte Zeit

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"Okay, Ally! Du lernst jetzt einige meiner Freunde kennen..lass dich nicht einschüchtern, die sind alle ziemlich nett auch wenn sie vielleicht nicht so aussehen", lachte Nash und ich stimmte mit ein. Ja, er hatte vielleicht recht, aber Cameron war scheinbar nicht so nett wie er immer tat.

 Nash lächelte mir ein letztes Mal zu und dann gingen wir hintereinander in sein Wohnzimmer, wo einige Jungs auf der Couch saßen und PS4 zockten. Nash räusperte sich und sofort lagen alle Blicke auf uns, auch Cameron sah uns an - nein, Cameron sah nur mich an. "Leute, das ist Ally", verkündete Nash und zog mich näher an sich. Ich hab keine Ahnung wie lange wir so da standen bis sich endlich jemand entschied was zu sagen. "Hi..also..ich bin Matthew", begrüßte mich der Junge mit den dunkelblonden Haaren. Er stand auf und kam dann auf mich zu um mir freundlich meine Hand zu schütteln. Matt war nicht viel größer als ich, weshalb ich ihm glücklicherweise in seine rehbraunen Augen schauen konnten, die eine gewisse Ehrlichkeit ausstrahlten. Als nächstes stand Caniff auf und kam auf mich zu um dann breit lächelnd vor mir stehen zu bleiben. Ich musste meinen Kopf ein Stück heben um in seine braunen Augen schauen zu können, die mich fröhlich anfunkelten. "Taylor Caniff", verkündete er, aber statt mir die Hand zu reichen zog er mich in eine feste Umarmung. Nachdem er sich endlich gelöst hatte begrüßten mich noch die restlichen, also Aaron Carpenter, Jack und Jack sowie Sammy Wilk. Bloß Cameron blieb stur auf seinem Platz sitzen und fragte wütend:" Können wir jetzt endlich weiterspielen?!" Ich sah zu Nash, der ziemlich wütend aussah und berührte leicht seine Hand damit er mir in die Augen sah. "Nash..es ist ok", flüsterte ich und sah ihn eindringlich an. Ich wollte auf gar keinen Fall dass Nash mit seinem besten Freund Streit hatte, nicht wegen mir. Ich ging noch einen Schritt auf Nash zu, der dann beschützend seinen Arm um meine Schulter legte und Cameron, der uns fassungslos anstarrte, wohl beweisen wollte, dass er seine Meinung nicht ändern würde.


Gemeinsam setzten wir uns zu den anderen auf die Couch, die noch immer irgendein Spiel zockten. Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen als ich das so sah, denn es erinnerte mich an meine Kindheit. Zwar hatten wir damals keine PlayStation, aber wir saßen manchmal stundenlang gemeinsam in der Küche und spielten irgendwelche Kartenspiele. Mein Vater und ich gemeinsam als ein Team gegen meine Mutter, die sich alleine durchmogeln musste. Es gab Tage da vermisste ich einfach ihre Nähe und manchmal wünschte ich mir einfach nur, dass sie mich tröstend in den Arm nahm, so wie sie es getan hatte wenn ich mal auf mein Knie gefallen war. Aber meine Mutter war nicht mehr hier, der Krebs hatte sie mir weggenommen.
Als ich eine warme Hand auf der meinen spürte sah ich erschrocken auf. Erst jetzt bemerkte ich die Träne, die mir an der Wange herunter lief und ich wischte sie schnell weg. "Ist alles ok, Ally?", fragte Nash besorgt und streichelte mit seinem Daumen sanft über meine Hand. Ich nickte lächelnd und antwortete:" Ja, alles in Ordnung. Wie spät ist es eigentlich?" Nash sah auf die Uhr und sagte mir, dass es bereits 7 Uhr Abends war. "Ich denke ich lege mich hin.. Macht's gut, Leute!", verkündete ich und stand dann langsam auf. Nash wollte ebenfalls aufstehen, aber ich versicherte ihm, dass ich es alleine bis zu meinem Zimmer schaffen würde. "Hoffentlich sieht man sich mal wieder", sagte jemand als ich mich gerade umdrehte. "Auf jeden Fall", antwortete ich laut und verschwand dann um die nächste Ecke.
 
Bevor ich jedoch tatsächlich schlafen ging, stellte ich mich unter die Dusche und genoss das Gefühl des warmen Wassers, das auf meinen Körper herunterfiel. Als ich fertig war, nahm ich mir eines der Handtücher, die ordentlich gefaltet auf einem kleinen Holzregal lagen, und trocknete mich ab. Danach schlüpfte ich in frische Unterwäsche und betrachtete mich dann vor dem Spiegel. Mit meinem Körper war ich eigentlich immer recht zufrieden gewesen, auch wenn ich nicht unbedingt die dünnste war, aber ich mochte mich so wie ich war. Ich hatte braune lange Locken, die mir nun nass über die Schultern fielen und nach Männershampoo rochen. Meine braunen Augen strahlten nicht so wie sie es sonst taten, sondern sahen nur das müde Mädchen an, das mich aus dem Spiegel heraus anstarrte. Meine Hand fuhr sachte über die genähte Wunde, deren Narbe mich immer daran erinnern würde, in was für Menschen ich mich immer verliebte. Seufzend ließ ich mich auf den Klodeckel fallen und vergrub meinen Kopf in meinen Händen..vielleicht hatte ich es nicht verdient zu leben.

Love is an everlasting Good | MAGCON FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt