Grummelnd wälze ich mich auf die andere Seite. Ich kann einfach nicht mehr schlafen. Gestern war es wohl ein wenig viel des Guten. Nachdem ich minutenspäter immer noch nicht einschlafen kann, sehe ich auf mein Handy. Es ist halb fünf morgens. Es ist okay jetzt aufzustehen, oder?
Meine Bettdecke schlage ich zur Seite und passe aber auf das ich Leo nicht aufwecke. Doch er springt ebenfalls aus dem Bett.
„Guten Morgen."
„Miau."
Grinsend streiche ich über sein Fell und massiere seinen Kopf.
„Was machen wir jetzt?", frage ich und Leo tapst in Richtung einer meiner Schränke, in denen meine Malsachen liegen.
„Aber ich habe das jahrelang nicht mehr gemacht. Ich kann das nicht mehr."
Doch er lässt nicht locker.
„Okay, wenn du unbedingt willst. Aber ich kann das nicht."
Damals habe ich viel gemalt. Bevor das alles geschehen ist. Ich habe einfach keinen Sinn mehr darin gesehen. Meine Füße tragen mich zum Regal und ich öffne es. Als ich die Farbpaletten herausnehme und dagegen puste, muss ich ordentlich husten, denn es hat sich viel Staub angesammelt.
Wie lange hatte ich das nicht mehr in der Hand?
Schließlich setze ich mich mit Pinsel, Farbe und Papier an meinen Tisch. Nachdenklich kaue ich auf einem der Pinsel.
„Was soll ich malen?" Leo springt auf einen Stuhl und setzt sich so auf den Tisch.
„Soll ich dich malen? Aber dann musst du still bleiben. Du darfst dich nicht bewegen."
Leo versteht sofort und legt sich hin, da er mit einer längeren Prozedur rechnet.
„Dann fange ich mal an. Musst du nochmal vorher aufs Klo?" Und schwupps springt er wieder runter und verschwindet im Bad. Etwas später höre ich das Kratzen in seinem Katzenklo, was darauf hindeutet, dass er fertig ist. Da kommt er zurück gesprungen und legt sich wieder hin, wie vorher.
„Sonst noch was?", frage ich, aber er bleibt liegen.
Dann nehme ich den feinsten Pinsel zur Hand und fange an die Konturen zu zeichnen. Anfangs tue ich mir noch sehr schwer, da ich es schon eine Weile nicht mehr gemacht habe, aber relativ bald komme ich rein. Leo schnarcht schon vor sich hin.
~
„Fertig.", sage ich und zeige ihm mein Meisterwerk. Und ich muss sagen, es sieht eigentlich ganz ansehnlich aus. Es ist nicht überhaupt nicht perfekt, aber es zeigt meinen besten Freund.
„Das trocknet jetzt und später hängen wir es auf, okay?"
Als ich auf die Uhr sehe, die hier hängt, reiße ich die Augen auf.
„Oh, Leo. Ich hab die Zeit total vergessen. Ich muss wieder weg. Warte nicht auf mich. Du kannst direkt schlafen gehen."
Ich gehe auf ihn zu.
„Gute Nacht, Schnurrer." Ich drücke einen leichten Kuss auf seinen Kopf und er steht auf und springt herunter.
„Ich bringe dir dafür heute auch wieder was mit. Einverstanden?" Er maunzt glücklich und reibt sich an meinem Bein.
„Tschüss.", sage ich und verschwinde im Bad.
~
Die Party findet diesmal in einem Keller statt, nicht weit entfernt von der Wohnung, des Hundejungen. Wenn er wieder dort ist, dann hinterfrage ich seine Abende sehr. Hoffentlich ist er nicht einer, der ständig auf Partys rumhängt.
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Zauber
FantasíaGlaubst du an Zauberei? Nein? Ich eigentlich auch nicht. Eigentlich? Tja, mein Leben wurde schlagartig auf den Kopf gestellt, als sich herausstellt, dass ich mich unsichtbar machen kann. Wieso ausgerechnet ich? Keine Ahnung. Es ist ein Zauber. Etw...