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„Das ist Erik.", stellt Seb mich einem Jungen vor, der mich ansieht.

„Er ist ein Kumpel von mir."

„Alles klar.", sage ich. „Kann ich wieder gehen?"

„Ich lad dich aber vorher noch auf ein Getränk ein, okay?", fragt dieser Erik plötzlich und ich sehe Seb nur an, der vor sich hin grinst.

„Nein."

„Katha jetzt hör mal auf und nimm das Angebot an.", sagt Seb und klopft Erik auf die Schulter.

Er flüstert ihm noch was zu und verschwindet dann.

„Ein Getränk. Mehr nicht.", sage ich und trotte ihm hinterher zur Bar.

Das Seb mich hier alleine lässt, finde ich ungerecht. Er hat mich immerhin gezwungen hin zu gehen, mit IHM, und jetzt ist er weg.

„Wie lange wohnst du schon hier in der Nähe?", fängt dieser Erik an ein Gespräch mit mir zu führen.

Ich stutze.

„Ich wohne hier schon ein paar Jahre."

„Oh, dann hab ich dich nie gesehen.", sagt er und bestellt zwei Getränke. Was genau er dem Barkeeper sagt, verstehe ich nicht, weil er sich von mir wegdreht und die Musik so laut ist.

„Ich hab uns mal was bestellt.", teilt er mir mit.

„Hab ich bemerkt.", sage ich und verdrehe die Augen. Hält der mich für dumm, dass ich das nicht verstanden habe?

Bald schon kommt der Barkeeper zurück und drückt mir ein großes Glas in die Hand. Ich rieche daran und merke sofort, dass dort Alkohol drinnen ist.

„Trinkst du nicht? Bist du schwanger?", fragt Erik und ich sehe ihn an.

„Meinst du das ernst? Natürlich trinke ich. Ich war gerade nur etwas in Gedanken.", verteidige ich mich.

„Dann auf unser Wohl.", sagt Erik und ich bin verdutzt.

Wir stoßen an und ich trinke einen ordentlichen Schluck. Den Alkohol spüre ich in meinem Hals und ich sehe ihn an.

„Du willst also gleich wieder gehen?"

„Ja."

„Aber erst trinkst du aus.", sagt er und ich sehe ihn genervt an. Was will er eigentlich von mir?

Um mir unnötige Gespräche sparen zu können, kippe ich das Getränk runter und verziehe mein Gesicht.

„Na also.", sagt Erik und trinkt sein Glas leer.

„Ich gehe.", sage ich und will aufstehen, aber er hält mich fest.

„Lieber nicht.", sagt er und drückt mich zurück auf einen Barhocker.

Wir sitzen nebeneinander. Die Uhr über mir. Ich starre sie an und warte nur darauf, dass ich aufstehen kann. Der hat sie nicht mehr alle, und denkt er kann mich zwingen hier zu bleiben. Der Zeiger dreht sich weiter und ich blicke weg, da mir sonst schwindelig wird.

„Wie lange bin ich schon hier?", frage ich und merke, dass ich leicht angetrunken bin, da es sich kurz dreht, als ich meinen Kopf energisch zu Erik drehe.

„Halbe Stunde."

Ich drehe mich wieder weg.

„Ich gehe."

„Ein Getränk noch. Zum Anstoßen."

„Erik nein.", meine ich und will mich abstützen.

„Der geht aufs Haus.", sagt plötzlich der Barkeeper, der wie aus dem Nichts auftaucht.

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