G.?

921 57 9
                                    

Sein Lächeln verschwand als er merkte, dass ich ihn fragend ansah. "Was ist?" Fragte er, doch diesesmal nicht so grob und knurrig. Eher normal und besorgt. So als würde er denken, er macht irgendetwas falsch. Das machte mir noch mehr Angst, als dass er mir eine reinhauen könnte. "Nichts...ich...ehm-" "LOS MICHAEL SCHLAG IHN ENDLICH!" Wir zuckten beide zusammen, als wir aufeinmal Ashtons Stimme von weitem hören konnten. Ich sah nach links und am Ende des Ganges liefen Luke und Ashton auf uns zu. Sofort trat Michael einen Schritt zurück und ich konnte wieder durchatmen. "Du wirst dich noch wundern Hood....Nächstes mal lass ich dich nicht einfach so davonkommen!" Sagte er fies und ging zu den Anderen beiden. Diese warfen mir böse und eindringlicje Blicke zu und verschwanden dann mit ihrem rothaarigem Kumpel, der mir eben noch unendlich nah war.

Der Tag an sich verging noch ziemlich schnell. Allerdings redeten Michael und ich seit dem Vorfall nicht nocheinmal miteinander. Ich wusste nicht, was es war, aber irgendwas sagte mir, er hatte es nicht ernst gemeint. Irgendwas sagte mir, er hätte das nur gesagt, um mich vor Hemmings und Irwin zu beschützen. Aber wieso? Wieso sollte er sowas tun?
Wer würde denn nicht gerne einmal den beliebtesten Jungen der Schule zusammenschlagen, um bei seinen Jungs gut anzukommen?
Michael war kompliziert.
Wieso machte ich mir überhaupt einen Kopf um diesen Kerl? Ich sollte Michael genau so verabscheuen wie seine 2 Buddies.

Ich kam zitternd wieder zu Hause an und warf meine Tasche an den Boden des Flures. Ich zog meine Jacke aus und legte meinen Schal und meine Mütze ab. "Ah Calum da bist du ja schon! Wie war dein Tag?" fragte mich meine Mutter, die Gerade mit einer großen Schale Lasagne von der Küche in Richtung Wohnzimmer lief. Ich liebte es wenn sie kochte. "Naja...normal wie jeder andere Tag auch..." antwortete ich und ging hoch in mein Zimmer.
"Beeil dich bitte,wir essen gleich!"

Oben angekommen, schmiss ich meine Tasche in die Ecke und ließ mich auf dem Bett fallen. Ich murmelte irgendetwas in mein Kissen und stand dann wieder auf, um mir etwas anderes an zu ziehen. Danach lief ich wieder nach unten und setzte mich an unseren Esstisch. Mein Vater war auch bereits da und erzählte zum 1000sten Mal wie beschissen sein Chef doch wäre. Während wir aßen klingelt es plötzlich an der Tür. Meinte Mutter stand mit fragendem Blick auf und ging in den Flur, während ich mich mit meinem Vater über die letzte Mathearbeit unterhielt, in der ich eine 3 bekommen hatte.

"Calum? Da ist ein Brief für dich angekommen, ohne Absender" sagte meine Mutter, als sie wieder ins Wohnzimmer kam und hielt ihn mir hin. Ich runzelte die Stirn und öffnete ihn, nachdem ich mir die Hände an einem Tuch abgewischt hatte.

"Ich fand deine Mütze und deinen fein gestrickten Schal von heute ziemlich süß. Es stand dir gut. -G."

Las ich vor und sah meine Eltern abwechselnd an. "Wer ist denn G.?" Fragte mein Vater und ich zuckte mit den Schultern. "Hast du jemanden mit G in deiner Klasse?" fragte nun meine Mutter und ich schüttelte den Kopf. "Außerdem...woher hat diese G deine Adresse?" Mein Vater. "Ja keine Ahnung? Ich habe niemandem meine Adresse gegeben." "Ist ja auch egal...so viele Liebesbriefe die Du bekommst, ist das ja kein Wunder..." lachte meine Mutter.

"Wenn die nur wüssten, dass ich schwul bin" antwortete ich darauf. Kurze Stille entstand am Tisch,dann begannen wir aber alle zu lachen.

The Life of Calum Hood // Malum FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt