"Scheisse..." murmelte ich,als ich zu Hause ankam. "Was ist los Schatz?" Meine Mom kam in mein Zimmer und streichte mir über den Rücken. "Ich...ich hätte ihm helfen müssen..." Tränen sammelten sich in meinen Augen. "Wem? Wem hättest du helfen müssen?" Sie setzte sich neben mich.
"Michael...."
Ich ließ den Kopf hängen und fing an zu schluchzen. Sie nahm mich in den Arm. "Psssssch....alles ist gut...was ist denn mit ihm passiert?"
"Naja...ich...ich wollte ihm die Hausaufgaben vorbei bringen, weil er heute krank war...und dann hab ich gesehen, wie er von seinem Vater geschlagen wurde..." antwortete ich und vergrub mein Gesicht in ihrer Halsbeuge. Ihr könnt jetzt sagen, ich bin sensibel...aber das war ich nicht. Aber das was ich gesehen habe, raubte mir die letzten Nerven. Mama tröstete mich. "Soll ich die Polizei anrufen?" "NEIN!" ich sah auf. "...Ich will nicht, dass Michael mich dann hasst..." sagte ich leise. Sie nickte. "Ich kann dich verstehen mein Schatz...weisst du was...Bring doch diesen Michael einfach mal mit." Sie lächelte und strich mir über die Wange. "Du magst ihn doch oder? Sonst würdest du dir keine Sorgen um ihn machen...und glaube mir ich merke, wenn dich was bedrückt." Ich wurde leicht rot. "J...jain...also doch ja ich mag ihn...aber nicht so wie du denkst. Er ist mit den Schlägertypen aus meiner Schule befreundet..." sagte ich. Sie seufzte. Meine Eltern hatten kein Problem damit, dass ich schwul bin.Anfangs war es für sie ein Schock, da sie damit nicht gerechnet hatten... aber irgendwann haben sie es akzeptiert und heute lachen wir manchmal darüber. Und meine Mutter wünscht sich so sehr, dass ich endlich einen Freund finde,weil sie weiss wie schwer es für schwule Jungs ist. "Ich möchte doch nur, dass du glücklich bist." Sie gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Das bin ich Mama...ich hab dich und Papa. Mehr brauch ich nicht um glücklich zu sein." Sie lächelte. "Ich liebe dich mein Sohn." "Ich dich auch Mama..." antwortete ich und dann verließ sie mein Zimmer.
***
"CALUM HILF MIR!" Ich sah wie Michael vor mir auf dem Boden lag. Zusammengeschlagen von seinem Vater. Dieser stand neben ihm und sah mich an. "Verzieh dich!" Sagte er zu mir. Ich sah zwischen ihm und Michael hin und her. Dann rannte ich weg. "CALUM!" Ich kniff die Augen zusammen und rannte weiter. Auf einmal wurde es dunkel um mich herum und ich blieb stehen. "Wieso hast du mich allein gelassen?" Michaels stimme. "WARUM!?" ich sah wie eine Silhouette auf mich zu kam. "Michael ich..." "Ich dachte ich könnte dir vertrauen!" Er kam näher, bis er auf einmal vor mir im Licht stand. Er hatte ein blaues Auge und eine blutige Lippe. Seine Kleidung war zerrissen und er hatte blaue Flecke. "Ich dachte du wärst mein Freund" er fing an zu schluchzen. Ich lief auf ihn zu. "Ich bin dein Freund Mikey...ich...bin dein Freund. Es tut mir leid" Er sah mich mit verheulten Augen an. Dann holte er aus und klatschte mir eine. "LÜGNER!"
***
Ich wurde schlagartig wach und zuckte zusammen. Mein Herzschlag war schneller als ich atmen konnte und ich sah mich um. Es war nur ein Traum. Ich setzte mich auf und atmete durch. Michael ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich musste ihm irgendwie helfen. Nur wie?
Ich blieb den ganzen Rest der Nacht über wach und dachte nach, wie ich Michael helfen konnte, ohne die Polizei einzuschalten.
Ich ging mit einem eher unwohlem Gefühl zur Schule. Dieses mal lief ich zur schule. Ich wollte Ashton und Luke nicht unter die Nase treten. Ich wollte niemandem unter die Nase treten, wenn ich denn könnte.Im Klassenraum angekommen traute ich meinen Augen kaum. Michael saß wie gewohnt auf seinem Platz. Die Kapuze weit nach unten gezogen und mit dem Stift spielend. Ich lief zu ihm. "Michael. Gehts dir besser?" Er murrte nur und nickte. "Ist....alles okay bei dir?" Erneutes nicken. Ich hätte gern noch länger mit ihm geredet,aber es klingelte zum Unterricht und ich musste mich an meinen Platz setzen.
"Michael würdest du bitte deine Kapuze abnehmen?" Fragte der Lehrer an Michael gerichtet. "Muss ich?" Fragte er. "Bitte..." Michael seufzte und zog sie runter. Stützte sich danach aber gleich auf dem Tisch ab und hielt dich die Hand so vor sein Gesicht, dass man ihn nicht sehen konnte. "Gut...dann können wir jetzt weiter machen."
***
Nach der Schule sah ich, wie Michael allein nach Hause lief. Ich ging zu ihm. "Hey...heute garnicht mit Luke und Ashton unterwegs?" fragte ich ihn. "Nein..." murmelte er. "Habt ihr euch gestritten?" Er schüttelte den Kopf. "Meine Eltern wollen nicht, dass ich mich länger mit ihnen treffe..." sagte er und zog sich seine Kapuze weiter ins Gesicht. "...Willst du vielleicht heute zu mir kommen?" Fragte ich vorsichtig. "Würde ich gerne....darf ich sicherlich nicht..." seufzte er. "Tut mir leid wegen deinem Vater..." "Ist schon okay..." murmelte er. Dann kamen wir an meinem Haus an. "Okay warte...ich geb dir meine Handynummer. Melde dich einfach, wenn du doch vorbei kommen möchtest." Ich lächelte und schrieb sie ihm schnell auf den Unterar- ich stockte mit dem schreiben, als ich die Narben auf seinem Unterarm sah. Ich sah ihn kurz an, doch sein Blick blieb stur auf den Boden gerichtet. Ich wollte ihn aber nicht drauf ansprechen und schrieb meine Nummer zu Ende auf. Dahinter malte ich,wie immer, ein kleines Herzchen. Ich wurde rot,da ich mir das angewöhnt hatte. "T...tschuldi-" "Schon okay...." murmelte Michael und sah leicht hoch. Er lächelte sanft. Dabei konnte ich das blaue Auge unter seiner Kapuze sehen. Deshalb wollte er sie wohl nicht absetzen. Ich lächelte zurück und ging dann in mein Haus.
"War das Michael?" Ich zuckte zusammen, als auf einmal meine grinsende Mutter im Flur stand. "Ja...ja...wieso?" "Du hast ihm deine Nummer gegeben" sie pieckste mir in die Seite. "Maaaan Mama" ich lachte. "Du bist doof..." sie grinste. "Man ich freu mich doch nur...lass mich doch" dann schmollte sie. Ich knuddelte sie fest und gab ihr einen Wangenkuss. Danach lief ich hoch in mein Zimmer. Teils glücklich, teils besorgt.
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The Life of Calum Hood // Malum FF
FanfictionGutausehend, intelligent, süß und hilfbereit. Das war Calum schon immer. Er hatte viele Freunde, war recht beliebt und für jeden Spaß zu haben. Auch an seiner neuen Schule, auf die Cal anfangs keine Lust hatte, kam er gut an und wurde gleich zum Kl...