Kapitel 6

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,,Bye, ich geh jetzt besser. Hat ja mega viel gebracht, dieses Treffen.", verabschiedete ich mich. ,,Adriana, warte!", hörte ich Kyle rufen, doch ich rannte schon die Treppen hinunter, während ich mir meine Tasche umhängte. Dort schlüpfte ich schnell in meine Schuhe und verschwand schließlich aus dem Haus. ,,Sieh mal einer an, der Ritzemo heult schon wieder!", hörte ich Jake's laute Stimme hinter mir schreien. Schlagartig drehte ich mich im und sah ihn dort stehen. Zwanzig Meter entfernt, mit einem kleinen Hund an der Leine. ,,Jake, was ist das denn für ein Suppenhund. Warte, warte. Ratte, richtig?", pustete ich.

Während Jake noch eingeschnappt war, drehte ich mich um und rannte schleunigst davon. Erst als ich vor meiner Haustür stand, konnte ich meinen Atem wieder beruhigen. Zuhause empfing mich meine Mutter bereits. ,,Oh, Adriana! Dein Vater hat angerufen. Und dann hat Emma nochmal angerufen. Am besten, du rufst sie zurück!"

Ich nickte, schnappte mir unser Telefon uns ging nach oben, um mit Emma zu telefonieren. Ich wählte die Nummer und kurz darauf hörte ich schon Emma's Stimme. ,,Hey Emma!", meinte ich. ,,Adriana? Oh mein Gott, ich hab dich schon so lange nicht mehr gehört! Wie geht's dir!", kreischte sie in den Hörer.
,,Gut.", log ich.

*A=Adriana E=Emma*

E: Du hast ja keine Ahnung! Ich hab vorhin deinen Brief gelesen, ich meine Kyle! Kyle David Hall! Der ist doch supercool und voll süß!

A: Passt schon. Ich kannte den vorher sowieso noch nicht!

E: Dad fragt übrigens, ob es okay ist, wenn wir schon am 19. abends kommen. Weil wir doch am 20. Geburtstag haben.

A: Er soll einfach Mum anrufen, die klären das dann schon.

,,Adrianaaaaaa, komm jetzt! Du musst mir helfen!", hörte ich die Stimme von Oliver und verabschiedete mich schnell von Emma. Dann ging ich schnell zu meinem Bruder und half ihm bei den Hausaufgaben.

Am Abend blinkte auf meinem Handy eine Nachricht auf:
Hi Adriana!

Ich öffnete das Profilbild und erkannte Kyle und einen anderen Jungen mit schwarzen Haaren.
Kyle? tippte ich in mein Handy ein und bekam kurz darauf schon eine Antwort.

*Chat*

Kyle: Jap

Adriana: Woher hast du meine Nummer?

K: In deinem Geldbeutel war ein Zettel.

A: Was? Du hast meinen Geldbeutel?

K: Ne, nur den Zettel.

A: Okay. Schön. Bye, bis morgen

Ich legte mein Handy neben mich und lernte weiter in meinem Schulbuch. Doch immer wieder dachte ich an den bevorstehenden Besuch von Dad und Emma. Sie kamen am abend 19. Junis, da meine Schwester und ich am 20. Juni Geburtstag hatten.

Am nächsten Morgen stand ich auf, duschte, zog mich an und frühstückte etwas. Dann schnappte ich meine Schultasche und ging aus dem Haus. Kurz bevor der Bus kam, lief Kyle zur Bushaltestelle. Ich beachtete ihn nicht, ich wollte nicht, dass er wegen mir auch noch gemobbt wird.

,,Mann Ritzemo! Lebst du immer noch? Jeden Tag hoffe ich, dass du tot bist! Aber gestern hast du mal wieder richtig schön geheult!", brüllte Jake bei meiner Ankunft über den Schulhof.
,,Alles okay!", dachte ich. ,,Er will dich nur provozieren, nicht weinen, alles gut!"

》feelings《(Kyle David Hall)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt