Kapitel 22 [XXL]

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,,Hey. Wie war's gestern, wie lief es gestern mit Jake? Hat er dir wieder irgendwas getan?", fragte mich Kyle am nächsten Morgen, als er mich von der Schule abholte. Auf meinen Wunsch haben im Shannon, Alex und Johnnie nichts gesagt. ,,Nein nein, alles okay. Nichts ist passiert.", log ich schnell, denn ich wusste, er würde sich sorgen machen.

,,Stimmt's, in zweieinhalb Wochen feiern wir Geburtstag, oder?", wurde ich von Kyle wenig später aus meinen Gedanken gerissen und ich nickte. Als wir gemeinsam ins Klassenzimmer kamen, bemerkte ich, dass Jake nicht da war. ,,Er ist krank!", flüsterte mir Kyle zu und ich nickte lächelnd. Perfekt, Kyle würde es nicht raus finden.

,,Wollen wir uns heute nachmittag bei mir treffen, um das zu planen? Meine Mutter uns mein Bruder sind nicht da, also nerven sie nicht." Als Antwort kam von Kyle ein Lächeln und ein Nicken. ,,Kannst ja bei mir übernachten, dann bin ich nicht so allein.", meinte ich noch und dies wurde von ihm wieder mit einem Nicken beantwortet.

*Zeitsprung 16 Uhr*

Ich lag mit meinem Laptop auf dem Sofa und schaute mir einige YouTube-Videos an, denn seit ich Kyle kannte, war ich richtig youtubesüchtig. Plötzlich klingelte es und ich stoppte ein Video von Shane Dawson. Ich stand aus und ging zur Tür, hinter der sich ein strahlender Kyle verbarg. ,,Hey.", begrüßte ich ihn und kam rein. ,,Willst du was zu trinken?", fragte ich ihn und er antwortete: ,,Ja, bitte. Hast du Cola?" Ich nickte und ging in die Küche, um ihm das gewünschte Getränk zu holen.

,,Shane Dawson? Wirklich?", fragte er mich, als ich zurück ins Wohnzimmer kam. ,,Ja?! Lass mich!", lachte ich und boxte ihn leicht gegen seinen Arm.

Ich schnappte meinen Laptop, erstellte ein neues Dokumentund nannte es 'Geburtstag mit Kyle'. Ich musste mich selbst beherrschen, kein Herz dahinter zu setzen. ,,Also, wen sollen wir ein laden. Emma, Bryan, Jordan, Alex, Jeydon, Shannon und Johnnie?", fragte er. ,,Ja, und Tyler, Damon, Bobby, Robbie und Lexi. Das reicht aber, oder?" Ich nickte und sagte dann aber noch schnell: ,,Und Sofia!" Ich tippte alle dreizehn Namen in den Laptop ein und schaute dann wieder zu Kyle.

,,Wir feiern an diesem See, oder? Wir könnten Pizza essen, die könnten wir einfach bestellen und dann mitbringen. Und Getränke bringen wir auch mit." Ich stimmte ihm zu und tippte alles schnell mit der Tastatur.

Mittlerweile war es ganz schön hier geworden, doch ich konnte meine Ärmel nicht hoch schieben, da man sonst meine Selbstverletzungen gesehen hätte. Also hielt ich die Hitze aus und machte mich stattdessen weiter an die Planung. Ich legte meinen Kopf auf Kyle's Oberschenkel und starrte weiter auf den Bildschirm. ,,Das war's eigentlich, oder?", fragte ich ihn um halb sechs und er nickte.

,,Du kannst ja dein Zeug nach oben bringen, in mein Zimmer." Ich stand auf und zog ihn nach oben in mein Zimmer. Dort hatte ich schon eine Matratze hingelegt und sie mit Kissen und einer Decke bestückt. ,,Was willst du essen? Pizza?", fragte ich ihn und er bejahte die Frage. Also schnappte ich das Telefon und rief den Pizzaservice an.

Eine halbe Stunde klingelte es an Tür. Ich nahm die Kartons entgegen, bezahlte und machte mich dann wieder auf den Weg nach oben. ,,Pizza! Oh mein Gott! Hunger.", freute sich Kyle, als mich neben ihn auf mein Bett fallen ließ. Lachend gab ich ihm seinen Karton und öffnete dann meinen. Ich nahm mir eines der Messer, die ich mit nach oben gebracht hatte und zerschnitt meine Pizza ein vier Teile, während neben mir Kyle schon fast seine habe Pizza gegessen hatte.

,,Warum esst ihr Jungs immer so schnell? Und warum könnt ihr so viel essen? Wie geht das?", fragte ich ihn. Er grinste und zuckte mit den Schultern. Nachdem wir die Pizza gegessen hatten - Kyle hatte ein Viertel von meiner -, schauten wir uns Corpse Bride und Edward Scissorhands an.

*Zeitsprung nächster Morgen*

Am nächsten Morgen wachte ich auf und schaute Kyle an. Schnell schnappte ich mir mein Handy und fotografierte ihn. Nach einem Blick auf WhatsApp wusste ich, dass Mum schon heute Abend wieder zu Hause sein würde und sie Jake von meiner Tante abholen wird.

,,Was is' passiert?", schreckte Kyle hoch, als ich kichernd ein Kissen auf ihn geworfen hatte. ,,Hunger.", krähte ich und ließ mich von meinem Bett fallen. ,,Ach, und ich hab angeblich immer Hunger. Na gut. Komm mit. Zusammen suchen wir was in deiner Küche."

Er half mir hoch und gemeinsam suchten wir in der Küche nach etwas zu essen. Wenig später hatten wir Toast, Eier, Butter, Nutella und Marmelade. Er nahm sich die Eier und machte daraus ein Rührei, während ich das Brot in den Toaster schob.

Wenig später frühstückten wir uns gingen anschließend wieder in mein Zimmer.

*Zeitsprung Montagmorgen*

Wiedermal saß ich neben Kyle im Bus und starrte aus dem Fenster, wo Autos, Häuser und Felder vorbei rauschten, während im Hintergrund 'Coffin' von Black Veil Brides lief. Ich freute mich gar nicht, als ich zwanzig Minuten später aussteigen musste, da ich Jake nicht unter die Augen treten konnte. Ein kleiner Trost war, dass Sofia heute wieder kommen würde.

In der ersten Stunde hatten wir Sport und ich verachte die Person, die entschieden hat, dass Mädchen und Jungs zusammen Sport haben, abgrundtief. In der Umkleidekabine schlüpfte ich schnell in meine Klamotten, zog mir die Schuhe an und ging anschließend in die Halle, wo außer mir nur einige Jungs standen. ,,Ich kann leider nicht mitmachen, ich hab meine Tage!", hörte ich neben mir eine nervige Stimme, die offensichtlich Lea gehörte und sah meinen Sportlehrer verständnisvoll nicken. Hab ich schon erwähnt, dass ich den schlimmsten Lehrer der ganzen Schule hatte, der alle Mädchen außer Lea hasste? Mich verabscheute er am meisten, vermutlich wegen meines Aussehens.

Über meinen Arm hatte ich eine Bandage gezogen, die von meinem Ellbogen bist zur Mitte des Unterarms reichte, denn ich wollte nicht riskieren, dass jemand meine Narben sah. ,,Wegen meines Ellenbogens!", erklärte ich gerade Mr Anderson gerade, doch er schüttelte nur den Kopf und ging weiter.

,,Aufteilen Leute, Jungs gegen Mädchen! Völkerball, John holt die Bälle! Lauf du Knecht, sonst schieß ich dir ins Bein!", brüllte er laut durch die Halle und ich ging schleunigst auf meine Seite. Obwohl wir Mädchen um einiges mehr waren, änderte der Lehrer nichts an der Aufteilung, wir waren sowieso schlechter.

Der Lehrer hatte mittlerweile die Bälle an die Mannschaften verteilt, es waren zwar Softbälle, jedoch waren sie so hart, dass man denen könnte, sie seien gefroren.

Und schon ging es los, natürlich zielte Jake mit jedem seiner Schüsse auf mich, doch ich konnte immer ausweichen. Bis mir der Ball irgendwann ins Gesicht flog. Vor Schmerz fasste ich mir direkt ins Gesicht - uns fühlte Blut ab meiner Hand.

》feelings《(Kyle David Hall)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt