Kapitel 19

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*Zeitsprung*

Nachdem wir etwas gegessen hatten ging Oliver wieder in sein Zimmer. Wenigstens hatte er sich bei Kyle bedankt und verabschiedet. ,,Willst du noch ein bisschen bleiben?", fragte ich ihn und er stimmte zu, also gingen wir ins Wohnzimmer.

Ich warf ein kurzen Blick auf nein Handy und eine Nachricht von meiner Mutter verriet mir, dass sie erst abends zurück kommen würde und dass Oliver dringend was zu essen bräuchte. Ich antwortete ihr mit einem Schon erledigt :D und ich schickte ihr noch das Bild, das ich von Kyle gemacht hatte. ,,Hey, was fotografierst du mich einfach?", lachte er und verschränkte seine Arme vor der Brust.

,,Nicht beleidigt sein!", kicherte ich und piekste ihn vorsichtig in die Seite. ,,Ich sag's doch, ihr seit zusammen!", sang Oliver am Türrahmen. ,,Hau ab, du kleiner Pisser! Sind wir nicht!", schrie ich an, doch bevor ich ein Kissen auf ihn werfen konnte, war er schon in seinem Zimmer verschwunden.

,,Sorry, der is' echt 'n bisschen komisch.", entschuldigte ich mich bei Kyle. ,,Ich finde ihn cool. Außerdem ist er dein Bruder, das heißt, ihr seit verwandt und wenn ich dich mag, mag ich ihn auch. 'Gewissermaßen'."

Ich lachte und lehnte meinen Kopf an seine Schulter.

*Zeitsprung nächster Morgen*

Ich bin krank. :/ Sorry, aber du schaffst das schon :)

Diese Nachricht blinkte mir entgegen, als ich an der Bushaltestelle mein Handy aus der Tasche zog. ,,Scheiße!", murmelte ich. Allein, denn Sofia war auf Klassenfahrt.

,,Was ist los, Ritzemo? Ist Kylie krank? Bist du jetzt allein? Ooh, das tut mir jetzt aber leid. Nicht. Eine Runde Mitleid!", lachte Jake als ich zur Pause nach draußen ging, da er vorher nicht mit mir reden konnte. Ich ignorierte ihn, wurde jedoch prompt gegen die Schulwand gestoßen.

Jake drückte mich mit einem Arm fest gegen die Wand, während er mit der anderen in seiner Hosentasche kramte. ,,Siehst du das? Das kennst du wahrscheinlich, vom ritzen. Das ist ein Taschenmesser. Und mit dem werde ich dir jetzt was schönes in den Arm ritzen." Er hielt mir ein Schweizer Taschenmesser vor Gesicht und ich zuckte leicht zusammen, konnte mich jedoch nicht wehren.

Er riss meinen rechten Arm hoch, schob den Ärmel meines schwarzen Hoodies zurück und klappte das Messer auf. Ich schluckte, als er es ansetzte und vorsichtig ein paar mal über meine Haut kratzte.

Kurz darauf spürte ich, wie die Klinge 'in meine glitt', und es fühlte sich nicht so an, als wäre es nur ab der Oberfläche. Ich biss die Zähne zusammen und versuchte krampfhaft, die Tränen zurück zu halten.

Es klingelte und Jake, sowie seine Freunde, lachten nochmal laut bevor er mich auf den Boden schubste und ich auf dem Boden sitzen blieb. Während mir die Tränen über die Wangen flossen suchte ich nach einem Taschentuch und versuchte damit, die Blutung zu stoppen, was mir leider nicht sonderlich gut gelang.

Der Schulhof war komplett leer und ich hörte über mir ein Fenster auf gehen. Da ich wusste, wo das Fenster das Chemiesaales war wusste ich, dass sich dahinter meine Klasse verbarg und ich rutschte ein wenig näher an die Wand.

》feelings《(Kyle David Hall)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt