Kapitel 35

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Linea

Nach etwa drei Spielen, die wir alle gewonnen haben, geben sich die anderen geschlagen.
"Ich kann nicht mehr!", hechelt Maxim, der diesesmal nicht bei mir gespielt hat, "Was ist bloß los bei euch beiden?"
Aaron und ich grinsen uns verliebt an und zucken gleichzeitig mit den Schultern.
"Maxim! Bevor ich's vergesse! Da ist doch letztens dieser Action-Film ins Kino gegangen...den hattest du letztens mal erwähnt! Melissa wollte da mit mir rein und ich dachte, du könntest ja mitkommen? Melissa, du, Aaron und ich?", frage ich hoffnungsvoll und bete, dass man mein eigentliches Vorhaben nicht heraushören kann.
"Du meinst sicher den neuen Transformers! Klar, gerne! Schreib mir, wann, ja?"
Mir fällt ein Stein vom Herzen. Es hat geklappt!

Als Aaron und ich gemeinsam mit dem Fahrrad zur Schule fahren, klopft mein Herz ohne Halt, so dass ich Angst davor haben muss, gleich einen Unfall zu bauen.
Vorhin stand er plötzlich vor meiner Haustür, um mich zur Schule abzuholen. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals so viel Glück in meinem Leben gehabt zu haben. Alles scheint so perfekt zu sein.
Doch als wir an der Schule ankommen, öffnet sich mir ein Problem.
Ich weiß, dass Aaron Angst davor hat, wieder in die Rolle des Gemobbten schlüpfen zu müssen und dass er alles tut, um das zu verhindern. Wird er so tun, als wären wir nicht zusammen?
Ich traue mich nicht, ihn zu fragen.
Als er mir Samstagnachmittag sein Herz ausgeschüttet hat, wurde mir klar, unter welchem schwerwiegendem Trauma er leidet. Er traut sich nicht, er selbst zu sein. Zumindest nicht in der Schule.
Ich habe ihm versucht zu erklären, dass er sich für sein wahres Ich nicht schämen muss, sondern eher für sein gespieltes, denn das konnte wirklich niemand leiden. Doch er sah nicht allzu optimischtisch aus.
Als ich ihn betrachte, während er unsere Fahrräder zusammenschließt, frage ich mich, wieso er eigentlich gemobbt wurde. In meinen Augen ist er der hübscheste Junge, den ich je kennengelernt habe. Mit seinen dunklen Haaren und seinen Augen, die einen immer zum träumen anregen, wenn man hineinstarrt. Oder sein muskolöser Oberkörper, in dem ich mich wohler fühle als an jedem anderen Ort dieser Welt.
Den Weg ins Klassenzimmer laufen wir nebeneinander. Natürlich habe ich die zahlreichen verwirrten Blicke bemerkt und ich bin der festen Überzeugung, dass es Aaron genau so geht. Doch wir sagen nichts dazu.
Als wir den Raum betreten, erwarte ich, dass Aaron von mir abweicht und sich auf seinen Platz setzt. Doch so kommt es nicht.
Stattdessen nimmt er mein Gesicht in seine Hände und streicht mir sanft über die Wangen, bevor er mich vor den Augen der gesamten Klasse küsst.
"Ich liebe dich und mir ist egal, was die anderen denken!", flüstert er. Seine Worte erwärmen mein Herz. Ich glaube, er ist geheilt.

ENDE

Okay, also ich weiß...bin selber irgendwie nicht mega begeistert von dem Ende, da ich bei den meisten meiner Geschichten nicht so weit komme^^ Aber egal, Übung macht den Meister :) Und ich hoffe, Teil 2 wird besser.
LG Jana

Nach dem Korb verliebtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt