Gelangweilt warf ich Flips gegen den Fernseher und versuchte das Gesicht von Marshall zu treffen, der immer wieder auf dem Bildschirm erschien. Ich hatte nichts gegen ihn und er spielte seine Rolle in How I Met Your Mother echt gut, doch ich hatte mir ein Spiel daraus gemacht. Nachdem Zayn und ich die letzten Schulstunden noch überstanden hatten, hatte er mich noch nach Hause gebracht.
Den ganzen Tag hatte ich Hausaufgaben verbracht und hatte mir dann anschließend etwas zu essen gemacht. Dadurch dass mein Vater nicht da war, war es ganz schön still im Haus. Zu still. Es war schon beinahe gespenstisch.
Ich kuschelte mich in meine Wolldecke und legte die Beine auf den Tisch. Normalerweise wäre mein Vater total ausgerastet, aber da er ja für zwei Wochen weg war, konnte ich tun und lassen was ich wollte. Ich griff tief in die Flips Tüte und nahm mir eine Hand voll heraus. Stück für Stück nahm ich sie in den Mund und kaute langsam auf ihnen herum.
Wieso hatte ich Zayn eigentlich nicht gefragt ob er noch mit rein kommen würde? Ich schlug mir mit meiner flachen Handfläche auf die Stirn und seufzte resigniert auf. Wenn er noch mit zu mir gekommen wäre, wäre mein Abend wahrscheinlich nicht so unglaublich langweilig geworden.
Nachdem ich die Flips aufgegessen hatte, wickelte ich mich aus meiner heißgeliebten Wolldecke aus, um mir die Hände waschen zu gehen. Schließlich waren sie von dem Zeug was an den Flips waren voll und schmierig. Schnell huschte ich in die Küche und drehte den Wasserhahn auf. Ich hielt meine Hände unter den Strahl und zog sie eine Sekunde später wieder weg. Das Wasser war kochend heiß. Wieso passierte nur mir das immer?
Fluchend stellte ich das Wasser auf warm und wusch sie dann. Nachdem sie wieder sauber waren, stellte ich das Wasser wieder ab und trocknete sie mit einem Geschirrhandtuch ab. Vielleicht sollte ich mir noch etwas zu essen machen, dachte ich mir und öffnete den Kühlschrank. Kurz durchstöberte ich ihn, dann fand ich einen noch genießbaren Joghurt. Ich wollte gerade danach greifen, als mich ein Klingeln davon abhielt.
Murrend zog ich meine Hand wieder zurück und ließ die schwere Metalltür wieder zufallen. Kurz warf ich einen Blick auf die Uhr und musste feststellen, dass es schon viertel nach zehn war. Wer wollte um diese Uhrzeit noch etwas von mir? Als es erneut klingelte, wurde ich misstrauisch. Ich hatte eindeutig zu viele Horrorfilme gesehen um jetzt zur Tür zu spazieren und sie einfach so zu öffnen.Kurzerhand griff ich nach einem Küchenmesser und schlich mich zur Tür. Als es zum dritten Mal klingelte, gefolgt von einem heftigen Klopfen, schluckte ich schwer. Mein Herz begann zu rasen. Bevor ich die Tür öffnete, versteckte ich meine einzige Waffe hinter den Rücken. Mit einem lauten knarzen öffnete sich die Tür. Ich wollte gerade das Messer zum Vorschein bringen, als ich die große Person vor mir erkannte. Unauffällig und erleichtert zugleich legte ich es auf die Kommode.
„Oh Hey Liam.“
Er stand lässig gegen die Wand gelehnt und musterte mich. Man konnte seine schwarze Jacke fast nicht erkennen, sein weißes T-Shirt, was mal wieder seine Bauchmuskeln betonte, stach mir dafür aber besonders ins Auge. Ohne etwas zu sagen ging er an mir vorbei und ließ sich auf das Sofa fallen.
„Komm doch rein.“
murmelte ich sarkastisch und schloss die Tür. Ich drehte mich zu Liam um, der es sich bereits bequem gemacht hatte und lehnte mich gegen das dunkle Holz der Haustür. Ich würde mich sicher nicht neben ihn setzen. Was zur Hölle wollte er hier? Nachdem was heute in der Schule passiert war, hätte ich mit jedem gerechnet, außer mit Liam.
Ich bemerkte wie sein Blick einmal über meinen Körper glitt. Ich wurde etwas rot und verschränkte meine Arme vor der Brust, damit ich etwas verdecken konnte. Schließlich hatte ich nur Shorts und ein T-Shirts an. Ich hatte ja auch eigentlich nicht erwartet, dass ich jetzt noch Besuch bekommen würde. Als er meine Geste bemerkte, hoben sich seine Mundwinkel und er begann mich anzugrinsen.
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Rock me
FanfictionLiebe ist unberechenbar. Liebe kann einen guten Menschen schlecht werden lassen und sie kann genauso einen schlechten Menschen gut werden lassen. Liebe kann verändern. Liebe kann täuschen. Liebe kann alles. Doch auch wenn das Gefühl von Liebe etwas...